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Nach Koran-Verbrennungen: Gewalttätige Ausschreitungen in Schweden und Norwegen

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Von: Marcel Richters

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In Malmö eskalierte die Gewalt am Samstag, nachdem bei einer antiislamischen Demonstration ein Koran verbrannt worden war.
In Malmö eskalierte die Gewalt am Samstag, nachdem bei einer antiislamischen Demonstration ein Koran verbrannt worden war. © picture alliance/Uncredited/TT NEWS AGENCY/AP/dpa

In Malmö und Oslo hat es am Wochenende gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Anlass waren islamfeindliche Kundegebungen.

Malmö/Oslo - Nach Aktionen und Demonstrationen von islamfeindlichen Gruppen in Norwegen und Schweden ist es zu Protesten und gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Es wurden Reifen angezündet und Polizeibeamte angegriffen.

Auslöser für die Proteste war eine geplante Kundgebung des islamfeindlichen Politikers Rasmus Paludan aus Dänemark. Der Vorsitzende der dänischen Partei „Strammer Kurs“ hatte nach Malmö in Schweden einreisen wollen, die schwedische Regierung verhängte jedoch ein zweijähriges Einreiseverbot und nahm Paludan fest. Sie hatten in Paludan eine „Gefahr für die Gesellschaft“ gesehen.

Krawalle im schwedischen Malmö nach Koran-Verbrennung

Die von dem islamfeindlichen Politiker geplante Kundgebung fand allerdings dennoch statt. Dabei kam es zur Verbrennung eines Korans, wie Polizeisprecher Rickard Lundqvist der schwedischen Zeitung „Expressen“ in Malmö sagte. Sechs Menschen wurden im Rahmen der Demonstration festgenommen.

In der Nacht zu Samstag kam es zu gewaltsamen Protesten im Malmöer Viertel Rosengard. Dabei entzündeten rund 300 Menschen Reifen und bewarfen Rettungskräfte und Polizei mit Steinen. Mehrere Beamte wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt, zehn Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.

Auch Gewalt bei Demonstration in Oslo

Auch in der norwegischen Hauptstadt Oslo kam es zu teils gewaltsamen Protesten. Zuvor hatte es eine Demonstration der islamfeindlichen Organisation „Stop Islamisation of Norway“ (SIAN) gegeben. Von der Gegendemonstration war es zu teilweise aggressivem Vorgehen gekommen. Stühle flogen, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Nach Angaben norwegischer Medien soll die Lage zeitweise nicht vollständig unter Kontrolle gewesen sein. Der linke Aktivist Rolf Utgård, zeigte sich enttäuscht von der Gewalt. Er hatte zusammen mit dem Philosophen, Historiker und Sozialwissenschaftler Lars Gule und dem linken Politiker Erling Folkvord zu der Demonstration aufgerufen.

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