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Gesundheit durch Meditation fördern: Studien erklären Auswirkungen

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Von: Michelle Mantey

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Meditation wird häufig zur Stressreduktion genutzt. Nun haben Forscher:innen die Effekte der Meditation auf den Darm und zur Behandlung von Angststörungen untersucht.

Frankfurt – Das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist ist wichtig für die allgemeine Gesundheit. So kann Stress ein Auslöser für verschiedene Erkrankungen sein: Laut dem Ärzteblatt können dadurch beispielsweise chronische Entzündungen ausgelöst werden. Dadurch kann das Krebsrisiko erhöht werden.

Auch zur Behandlung von Angststörungen wird laut Apotheken Umschau ein Stressabbau empfohlen. Deshalb ist es wichtig, kleine Auszeiten in den Alltag zu integrieren: Beispielsweise durch Meditation. Doch wie wirksam das tägliche Meditieren tatsächlich ist und ob es auch positive Effekte auf den Darm hat, haben Forscher:innen in verschiedenen Studien untersucht.

Durch Meditation Stress reduzieren und die Gesundheit fördern

Die Mediation ist eine seit Jahrtausenden durchgeführte Praxis. Sie ist Teil der alten indischen und chinesischen Heilkunst und seit dem 20. Jahrhundert auch in der westlichen Welt sehr beliebt. Und die Popularität wachst weiter an: Es gibt mittlerweile zahlreiche Meditations-Angebote – online und offline.

Hat Meditation Auswirkungen auf eine gesunde Darmflora?

Eine gesunde Darmflora ist ebenfalls wichtig, für Körper und Geist. Ist die Darmflora im Ungleichgewicht, kann sich dies laut BZfE negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Ob durch Meditation auch der Darm beeinflusst werden kann, wurde in einer in China durchgeführten Studie untersucht. 37 Mönche meditierten zwei Stunden am Tag. Dabei praktizierten sie die Meditations-Praktiken Samatha und Vipassana. Bei der Praktik Samatha geht es um die Fokussierung auf ein einzelnes Objekt oder Mantra. Ein Zustand, in dem der Geist zur Ruhe kommen soll. In der Vipassana-Praktik geht es eher um die Einsicht und das Wahrnehmen des Körpers.

Die Vergleichsgruppe bestand aus 19 Anwohnern, die in der Nähe der Mönchstempel lebten. Beiden ausschließlich männlichen Probanden wurden zuvor Stuhlproben entnommen und in einem Zeitraum von drei bis 30 Jahren untersucht. Die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift The BMJ veröffentlichte Studie ergab eine nachweisbare Veränderung der Darmflora bei der Gruppe der buddhistischen Mönche.

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Studien untersuchen die Auswirkungen von Meditation auf die Gesundheit. © IMAGO/Svetlana Karner

Die Zusammensetzung der Bakterien im Darm der Mönche habe sich laut der Studie im Untersuchungszeitraum verändert. Die veränderte Zusammensetzung der Darmflora habe demnach sowohl positive Auswirkungen auf die körperliche als auch die geistige Gesundheit der Mönche. Sie reduziere das Risiko für psychischen Erkrankung, wie Angstzuständen oder Depressionen. Zudem habe sich das Immunsystem verbessert und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sei reduziert. Allerdings ist fraglich, inwieweit die kleine Untersuchungsgruppe Rückschlüsse auf die Gesamtbevölkerung zulässt.

Studie untersucht Meditation zur Behandlung von Angststörungen

Angst zeigt sich anhand verschiedene Symptome: Vor allem durch einen erhöhten Herzschlag und eine Kurzatmigkeit. Es gibt aber auch andere Anzeichen für eine Angststörung:

Ob eine Verminderung der Angstzustände auch mit Meditation gelingen kann, untersuchte die im Journal der JAMA Psychiatrie veröffentlichte Studie. Im Zeitraum von Juni 2018 und Februar 2020 wurden 208 Erwachsene mit einer diagnostizierten Angststörung untersucht. Acht Wochen lang wurde die Hälfte der Probanden mit dem Antidepressivum Escitalopram (10 bis 20mg) oder durch einen wöchentlichen MBSR-Kurs behandelt.

MBSR ist ein Programm, das mithilfe von Achtsamkeit Stress reduzieren soll. Durch Übungen zur Körperwahrnehmung wird die Konzentration und Aufmerksamkeit trainiert. Und das mit Erfolg: Bei beiden Vergleichsgruppen nahm laut der Studie das Angstempfinden gleichermaßen. Beide Gruppen wurden nach 8, 12 und 24 Wochen untersucht.

Sie sollten ihr Angstlevel von 0 bis 7 bewerten. Bei Beiden sank nach 24 Wochen das Angstlevel von 4,44 in der MBSR-Gruppe und 4,51 in der Gruppe mit Antidepressivum auf durchschnittlich 3,09. Sowohl das Meditationsprogramm als auch die medikamentöse Behandlung wirkten demnach angst-reduzierend. (mm)

Hinweis der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Nun wurde in Deutschland eine neue Art der Angststörung erstmalig untersucht: Nomophobie ist die Angst nicht erreichbar zu sein.

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