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Altkanzler Schröder wieder im Rampenlicht: Diebstahl vor der Bürotür

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Von: Kim Hornickel

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Gerhard Schröder hat 16 Jahre lang Gemälde vor seinem Büro hängen, dann stehlen Diebe gleich zwei Kunstwerke. Die Neuigkeiten über Schröder reißen nicht ab.

Berlin – Er ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine nahezu wöchentlich in den Medien. Jetzt hat Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) erneut für Schlagzeilen gesorgt, denn offenbar ist er Opfer von Kunstdieben geworden. Wie der Bundestag am Freitag (27. Mai) bestätigte, hat der 78-Jährige bereits am vergangenen Montag Strafanzeige erstattet, weil aus dem Flur vor seinem Berliner Büro in einem Parlamentsgebäude drei Gemälde verschwunden sind. Zuvor hatte der „Stern“ berichtet.

Demnach handelt es sich um zwei Holzdrucke des Malers und Grafikers Uwe Bremer sowie eine Grafik von einem namentlich nicht genannten chinesischen Künstler. Die Staatsanwaltschaft Berlin teilte mit, sie ermittle in dem Fall wegen Diebstahls gegen Unbekannt.

Altkanzler Gerhard Schröder ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine in den Schlagzeilen. (Archivfoto)
Altkanzler Gerhard Schröder ist seit Kriegsbeginn in der Ukraine in den Schlagzeilen. (Archivfoto) © Sergei Savostyanov/TASS/Imago Images

Diebstahl bei Altkanzler Schröder: Otto-Wels-Haus sei durch Pförtner gesichert

Schröders Büroräume befinden sich im Otto-Wels-Haus, das einige hundert Meter vom Reichstagsgebäude entfernt am Boulevard Unter den Linden liegt. Dem „Stern“-Bericht zufolge hingen die Kunstwerke dort 16 Jahre lang „im öffentlich zugänglichen Bereich des Gebäudes“. Über ihren Wert wurden keine Angaben gemacht.

Die Bundestagsverwaltung teilte auf dpa-Anfrage mit, dass das Otto-Wels-Haus mit Pforten ausgestattet sei, „über die ein durch Pfortenpersonal durchgeführter kontrollierter Zutritt erfolgt“. Inhaber von Bundestagsausweisen - dazu zählen neben Abgeordneten auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - können sich demnach frei in dem Komplex bewegen. Besucherinnen und Besucher seien zu begleiten, hieß es dazu weiter.

Erst Mitte Mai waren einige von Schröders Privilegien als ehemaliger Kanzler gestrichen worden. So hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags die Abwicklung seines Büros beschlossen. Für die dortigen Personalausgaben waren allein im vergangenen Jahr mehr als 400 000 Euro aus der Staatskasse geflossen. Anrecht auf ein Ruhegehalt und auf Personenschutz hat der 78-Jährige aber weiterhin.

Ex-Kanzler seit Monaten in der Kritik: Nun will Schröder nicht in russischen Aufsichtsrat

Das Votum des Haushaltsausschusses vom 19. Mai ist als Reaktion zu sehen auf Schröders auch während des Ukraine-Kriegs fortdauernde Tätigkeit für verschiedene russische Unternehmen. Der Ex-Kanzler steht deshalb seit Monaten massiv in der Kritik.
Einen Tag nach dem Beschluss teilte der russische Energiekonzern Rosneft mit, dass Schröder seine Amtszeit als Aufsichtsratschef nicht verlängern werde. Am vergangenen Dienstag erklärte Schröder dann selbst via Online-Portal „Linkedin“, dass er keine Pläne habe, beim Energieriesen Gazprom in den Aufsichtsrat einzusteigen. Auf die Nominierung habe er schon vor längerer Zeit verzichtet. Schröder betätigte sich zuletzt auch als Lobbyist für die Gazprom-Tochtergesellschaften Nord Stream und Nord Stream 2.

Schröder muss inzwischen Sanktionen aufgrund seiner Aktivitäten für russische Staatskonzerne befürchten. Außerdem läuft in der SPD bereits ein Verfahren gegen ihn, denn die Genossen wollen Schröder am liebsten aus der SPD befördern. (dpa)

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