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Kaum Regen: Frankreich bereitet sich auf extremen Dürre-Sommer vor

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Von: Kilian Bäuml

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Die heißen Sommer und trockenen Winter der letzten Jahre machen Gegenden in Frankreich zu schaffen. In diesem Jahr wird jetzt schon mit einer Dürre gerechnet.

Paris – In vielen Teilen Europas kam es in den vergangenen Jahren zu Hitzewellen und Trocken-Perioden, die vielerorts zu Wasserknappheit geführt haben. Nach der historischen Trockenheit in Frankreich im vergangenen Jahr, die zur Austrocknung der Loire führte, wird sich bereits auf den nächsten Dürre-Sommer vorbereitet. Im vergangenen Winter fiel in Frankreichs größtenteils weniger Regen als in den vorherigen. Das hat dazu geführt, dass der Grundwasserstand in drei Viertel der Gebiete sehr niedrig ist, berichtet der Nationale geologische Dienst (BRGM).

Nach einem Winter mit kaum Regen: Frankreich rechnet mit Dürre-Sommer

Dürre-Sommer und Wassermangel in Frankreich
Die Dürre im vergangenen Jahr führte dazu, dass der Fluss Loire austrocknete. © Sebastien Salom-Gomis/dpa

Üppiger Regen habe im März 2023 zwar die ausgetrockneten Böden aufgeweicht und komme der Vegetation zugute. Trotzdem seien die Grundwasserreserven nicht ausreichend aufgefüllt. Diese liegen tiefer unter der Erde und haben unter den heißen und trockenen Sommern besonders gelitten, heißt es weiter – und Expert:innen rechnen damit, dass sich die Lage noch weiter verschlimmert.

Zu wenig Regen und kaum Schnee in den Bergen – Frankreich bereitet sich auf Dürre vor

Der vergangene Winter brachte Frankreich nicht nur wenig Regen, sondern auch kaum Schnee in den Bergen. Das bedeutet, dass es zusätzlich zum Mangel an Wasser durch Regen auch kaum Wasser durch Schneeschmelze geben wird. Angesichts der Lage wurden in einigen Regionen Frankreichs bereits Sofortmaßnahmen getroffen, wie ein Verbot für Pool-Neubauten.

Der französische Präsident Emmanuel Macron rief bereits zur Sparsamkeit auf. Bis 2030 sollten alle Sektoren zehn Prozent weniger Wasser nutzen. Wassersparen sei notwendig, weil durch den Klimawandel bis 2050 etwa 30 bis 40 Prozent weniger Wasser zur verfügbar sei. Zudem soll der Preis ab einem bestimmten Verbrauch erhöht und deutlich mehr Liter als bisher wiederverwertet werden.

Wassermangel in Europa: Nicht nur in Frankreich ist das Wasser knapp

Doch nicht nur Frankreich hat mit Wassermangel zu kämpfen. In ganz Europa macht sich Dürre bemerkbar, beispielsweise gab es in Spanien bereits im März den ersten großen Waldbrand des Jahres. Auch weiter südlich ist die Lage kritisch. In Italien trägt der Gardasee so wenig Wasser wie noch nie. Die Dürre in Italien hat weitreichende Folgen und führt zu einer Krise. Trockenheit und fehlender Regen belasteten im vergangenen Jahr auch Deutschland.

In Frankreich befürchtet der BRGM eine schnelle Verschlechterung der Lage, wenn die Schneeschmelze ausbleibt und weiterhin zu wenig Regen fällt. Im April müssten Landwirte dann bereits mit dem Bewässern ihrer Flächen beginnen. Eine Maßnahme, die den Grundwasserspiegel weiter senkt. Es wird auf weitere Regenfälle gehofft, die das Bewässern hinauszögern könnten und die Situation wenigstens örtlich stabilisieren. (kiba/dpa)

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