1. Startseite
  2. Panorama

Studie zeigt: Kühe können Umwelt-Schützer statt Klima-Killer werden

Erstellt:

Von: Felina Wellner

Kommentare

Kühe stoßen klimaschädliche Treibhausgase aus und geraten als Klima-Killer in Verruf. Verantwortlich dafür ist nicht das Tier, sondern der Mensch. So können Kühe helfen, das Klimas schützen.

Syke – Von Tempolimit bis E-Motoren: Oftmals wird die Automobilindustrie mit dem Erreichen der Klimaziele in Zusammenhang gebracht. Doch auch in anderen Bereichen sind umweltschützende Veränderungen möglich und notwendig. Darunter fällt die Landwirtschaft – Kühe werden als Klima-Killer abgetan, müssen aber keine sein.

Verantwortung statt reines Effizienzdenken: Forschende fordern Umdenken in der Landwirtschaft

Kühe stoßen im Jahr etwa 100 Kilogramm Methan aus. Dabei handelt es sich um Treibhausgase, die um ein Vielfaches schädlicher sind als CO₂. Laut Angaben des Umweltbundesamtes macht die Rinder- und Milchkuhhaltung über 70 Prozent der Methan-Emissionen des Landwirtschaftsbereichs aus. Mit dieser Problematik wird sich vielschichtig auseinandergesetzt. Studierende entwickelten Masken für Kühe und die Forschung spricht sich für ein Umdenken in der Haltung und Fütterung aus. Laut einer Studie können Kühe sogar zu Klima-Schützern werden, darunter eine von den Agrarwissenschaftlerinnen Anita Idel und Andrea Beste im Auftrag von Martin Häusling, Mitglied des Europäischen Parlaments.

Kühe auf einer Weide.
Weidende Kühe: Ein seltener werdender Anblick mit Folgen für das Klima. © Imago/Jochen Tack

Für die Milch- und Fleischerzeugung werden Kühe massenhaft gezüchtet und nicht artgerecht gefüttert, so Idel im Rahmen der Studie. „Sie müssen – in Nahrungskonkurrenz zum Menschen – Futtermittel verdauen, für die sie nicht gemacht sind. Das ist alles andere als effizient.“ Und vor allem sei es Eines – unnötig klimaschädlich.

Klimaneutraler Kreislauf: So können Kühe dabei helfen das Klima zu schützen

Was wäre eine Beobachtung ohne Lösungsvorschläge? Diesem Anspruch kommen die Agrarwissenschaftlerin in ihrer Studie nach. Sie zeigen auf, inwiefern eine veränderte Haltung und Fütterung den Methanausstoß von Kühen reduzieren könnten. Im Zentrum steht die große Bedeutung von Kuhweiden. Denn: Grasende Kühe regen das Gräser-Wachstum und die Bildung von Feinwurzeln an. Diese sind bedeutsame CO₂-Speicher. Treten Rinder die Wurzel nieder, entsteht zudem eine Mulchschicht, die Böden schützt. Kühe können so zu einem erfolgreichen sowie klimaneutralen Ackerbau beitragen.  Dr. Marco Springmann von der Oxford University ergänzt gegenüber dem NDR die Notwendigkeit von politischem Handeln. Es brauche strengere Vorschriften, damit aus der Minderheit nachhaltig ausgerichteter Landwirtschaftsbetriebe eine Mehrheit werde. Folgende Veränderungen können Kühe zu Klimaschützer werden lassen:

Laut Statistischen Bundesamt können nur etwa 30 Prozent aller Rinder in Deutschland auf Weiden grasen. Stattdessen stehen Kühe, Hühner und Schweine oftmals auf den harten Stall-Böden von Mastbetrieben. Das sind nicht nur schlechte Bedingungen für das Wohl der Tiere, sondern geht auch mit negativen Folgen für das Klima einher. Kühe auf saftigem Grün sind zur Wiederherstellung eines klimaneutralen Kreislaufes zwischen Kuh und Grasland von entscheidender Bedeutung, bekräftigt die von Häusling beauftragte Studie. Aus dieser ergibt sich ein Appell an Vertreter:innen der Landwirtschaft, Verbraucher:innen und die Politik: Alle können einen Beitrag leisten, damit Kühe zu Klima-Rettende werden. (Felina Wellner)

Auch interessant

Kommentare