Fettleber: Neue Studie zu Auswirkungen auf das Gehirn
Eine neue Studie belegt, dass eine nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) Auswirkungen auf das Gehirn hat. Demenz und Depressionen können die Folge sein.
London – Die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) ist laut der Deutschen Leberstiftung die weltweit häufigste Form der Fettleber. Auch in Deutschland ist die Erkrankung weit verbreitet: Jeder vierte über 40 Jahre und jedes dritte übergewichtige Kind sind betroffen. Und die Tendenz ist steigend.
Eine Fettleber kann zu vielen verschiedenen Lebererkrankungen führen. Forscher des Roger Williams Institute of Hepatology, zugehörig zur Universität Lausanne und dem King‘s College London forschen an verschiedenen Lebererkrankungen. Ihre jüngste Studie ergab nun, dass die Gehirnleistung durch eine Fettleber beeinträchtigt werden kann. Sogar schwere Gehirnerkrankungen können bei den Betroffenen ausbrechen.

Ergebnisse neuer Studie: Fettleber blockiert Sauerstoffzufuhr im Gehirn
Zu viel Fett an der Leber führt zu einer mangelnden Sauerstoffzufuhr im Gehirn und es kann zu Entzündungen des Gehirngewebes kommen. Beides führe laut dem Roger Williams Institute of Hepatology zum Ausbruch schwerer Gehirnerkrankungen wie Depressionen oder Demenz. Die mangelnde Sauerstoffzufuhr liegt an einer Veränderung der Anzahl und Dicke der Blutgefäße im Gehirn. Somit liefern die Blutgefäße weniger Sauerstoff an das Gewebe. Ein weiterer Grund ist, dass bestimmte Zellen mehr Sauerstoff verbrauchen, während sich das Gehirn entzündet.
Die Forschungen wurden an Mäusen durchgeführt. Eine Gruppe wurde sehr zucker- und fetthaltig ernährt, während die andere Vergleichsgruppe gesundes Essen bekam. Die ungesund-ernährten Mäuse entwickelten eine nicht-alkoholische Fettleber mit anschließender Gehirnentzündung. Durch die Entzündung des Gehirngewebes wurden die Mäuse zunehmend ängstlicher und entwickelten Anzeichen einer Depression.
In der Vergleichsgruppe mit den gesund ernährten Mäusen hatten die Tiere auch vor dem Experiment keine Fettleber und keine Insulinresistenz. Das Ergebnis nach dem Untersuchungszeitraum: Die Mäuse wiesen keine Veränderungen des Gehirns auf. Die Forscherin Dr. Anna Hadjihambi vom Roger Williams Institute of Hepatology betont gegenüber dem King‘s College in London: „Die Reduzierung der Menge an Zucker und Fett ist nicht nur wichtig, um Fettleibigkeit zu bekämpfen, sondern auch, um die Leber zu schützen und die Gesundheit des Gehirns zu erhalten.“
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Fettleber rechtzeitig erkennen und behandeln
Eine Fettleber bleibt oft unerkannt. Deshalb ist es wichtig, Symptome und Anzeichen einer Fettleber rechtzeitig zu erkennen. Diese können sich beispielsweise durch Durst, Blähungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Druck im rechten Oberbauch bemerkbar machen. Die Fettleber entsteht laut Deutscher Leberstiftung vor allem in Folge eines metabolischen Syndroms. Damit ist das parallele Auftreten folgender Erkrankungen gemeint:
- Übergewicht
- dauerhaft eröhter Blutzuckerspiegel
- erhöhte Blutfettwerte
- Bluthochdruck
- Quelle: Deutsche Leberstiftung
Welchen Krankheitsverlauf können Menschen mit nicht-alkoholischer Fettleber (NAFL) haben?
Generell können Personen mit einer nicht-behandelten nicht-alkoholische Fettleber (NAFL) folgenden Krankheitsverlauf erleiden:
- Fettleber-Entzündung
- Fibrosierung
- Zirrhosebildung
- Leberzirrhose
- Tumorbildung an der Leber
- Leberkrebs
- Quelle: Deutsche Leberstiftung
Dabei ist dieser Verlauf von Entzündung über bindegeweblicher Veränderungen bis hin zum Leberkrebs nicht immer chronologisch. Leberkrebs kann laut Deutscher Leberstiftung auch ohne eine vorherige Zirrhose, Vermehrung des Bindegewebes, einstehen.
Da es noch keine Medikamente zur Behandlung einer NAFLD gibt, hilft nur eine Umstellung des Lebensstils. Betroffene müssen mehr Bewegung und gesunde Ernährung in ihren Alltag integrieren. Bestimmte Lebensmittel können dabei helfen, die Leber-Regeneration zu unterstützen. (mm)