Immer müde? Was hinter dem Symptom stecken kann
Wer ständig müde ist, sollte prüfen, ob die Müdigkeit ein Symptom für eine Erkrankung ist. Welche Krankheiten der Auslöser sein können.
Frankfurt – Egal ob ausgeschlafen oder nicht, Müdigkeit ist für viele Betroffene ein ständiger Begleiter. Durch die anhaltende Erschöpfung kommen viele morgens nur schwer aus dem Bett und fühlen sich auch den ganzen Tag über erschöpft. Egal, ob zuvor eine körperlich anstrengende oder leichte Tätigkeit ausgeführt wurde, die Betroffenen möchten danach am liebsten einfach nur schlafen. Oft ist die Müdigkeit ein Symptom einer Erkrankung. Auch wenn diese bereits überstanden ist, kann die Erschöpfung weiterhin anhalten.
Man spricht dann von einer Fatigue, also einer starken Müdigkeit und Erschöpfung. Sie wird laut MSD Manuals in drei zeitliche Kategorien eingeteilt. Alle drei Kategorien können aufgrund unterschiedlicher Ursachen entstehen. Die häufigsten Ursachen für die Fatigue sind:
- Die kürzliche Fatigue dauert circa einen Monat an. Sie kann durch Medikamentennebenwirkungen, Anämie, Stress- oder Depressionen entstehen.
- Die anhaltende Fatigue dauert circa ein bis sechs Monate an. Sie kann durch Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Schlafstörungen oder Krebs entstehen.
- Die chronische Fatigue hält länger als 6 Monate an. Sie kann psychologische Ursachen haben oder aufgrund von Arzneimittel entstehen. Auch ein chronisches Erschöpfungssyndrom könnte der Grund für die langanhaltende Müdigkeit sein.
- Quelle: MSD Manuals
Ständig müde: Müdigkeit kann auch in Folge einer schweren Erkrankung entstehen
Starke Müdigkeit und Erschöpfung können auch laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) in Folge einer Krebserkrankung wie Leukämie entstehen – selbst dann, wenn die Behandlung längst abgeschlossen ist. Durch die Chemotherapie, Bestrahlung oder anderen Therapien zur Krebsbekämpfung, wird nicht nur das Krebsgewebe angegriffen. Auch das gesunde Gewebe wird durch die Therapie beschädigt. Zudem kann bei Krebspatienten auch eine Anämie (Blutarmut) auftreten. In diesem Fall werden die Organe nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt, die Folge ist eine Fatigue. Laut der DKG leiden bis zu 90 Prozent der Krebserkrankten nach Abschluss der Behandlung an dieser Müdigkeits-Erkrankung.

Laut der Deutschen Rheuma-Liga kann die starke Müdigkeit auch in Folge einer Rheumaerkrankung auftreten. Demnach wurde die Müdigkeit als Symptom der chronischen Erkrankung von Ärztinnen und Ärzten oft außer Acht gelassen. Doch mittlerweile ist sie fester Bestandteil der Untersuchung bei Rheumatolog:innen. Neben den Schmerzen kann die Fatigue das Leben der Erkrankten stark einschränken und zu einer Depression führen. Auch Schmerzmittel können eine Fatique auslösen.
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Müdigkeit kann auch bei Patienten mit Long-Covid auftreten
Eine Corona-Erkrankung kann nach neusten Studien auch ein Grund für die Erschöpfung sein. Forscher:innen haben die häufigsten Symptome von Long Covid untersucht: Heraus kam eine Liste mit insgesamt 62 Symptomen. Darunter auch die Fatigue, als eines der häufig auftretenden Anzeichen.

Dennoch können auch gesunde Menschen häufig unter Müdigkeit leiden. Dann kann laut Apotheken Umschau Stressreduktion, eine gesunde Ernährung, eine ausreichende Nährstoffversorgung, erholsamer Schlaf und Bewegung helfen.
Um zu klären, wodurch die starke Müdigkeit entsteht, ist ein Besuch in einer ärztlichen Praxis zwingend notwendig. Durch Untersuchungen wie zum beispielsweise des Blutbildes können die verschiedenen Ursachen festgestellt werden. (mm)