+++ 12.15 Uhr: Unbekannte haben auf einer öffentlichen Kinderrutsche in Leipzig eine unter einem impfkritischen Aufkleber versteckte Rasierklinge angebracht. Ein 38-Jähriger entdeckte den gefährlichen Aufkleber am Sonntag auf einem Spielplatz im Stadtteil Wahren, wie die Polizei Leipzig am Montag mitteilte. Als er den mit einem Davidstern versehenen Aufkleber entfernte, bemerkte er darunter eine Rasierklinge.
Die Polizei sicherte Spuren und ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und des Verdachts der Volksverhetzung. Auf Demonstrationen von Impfgegner:innen trugen Teilnehmende in den vergangenen Monaten wiederholt Davidsterne und inszenierten sich damit als Opfer einer vermeintlichen Impfdiktatur.
+++ 11.50 Uhr: Mitarbeiter:innen in Hausarztpraxen, die sich trotz der bestehenden Pflicht nicht impfen lassen wollen, drohen ab Mitte März harte arbeitsrechtliche Maßnahmen bis zur Kündigung. In einer vom Hausärzteverband veröffentlichten Handreichung heißt es, wer sich der ab Mitte März geltenden Impfpflicht in Gesundheitsberufen widersetze, dem könne das Gesundheitsamt ein Verbot aussprechen, die Arztpraxis zu betreten oder in dieser tätig zu sein.
„In diesen Fällen dürfte im Ergebnis für betroffene Arbeitnehmende der Vergütungsanspruch in der Regel entfallen“, heißt es in dem Papier, über das zunächst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet hatte. „Weigert sich der Arbeitnehmende dauerhaft, einen 2G-Nachweis bzw. ein ärztliches Zeugnis über die Kontraindikation vorzulegen, kann als letztes Mittel eine Kündigung in Betracht kommen.“ Entsprechend dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit werde es in der Regel jedoch zunächst eine Abmahnung geben müssen.
+++ Update, 10.45 Uhr: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat beim Thema Corona-Impfpflicht die Erwachsenen zur Solidarität mit Kindern und Jugendlichen aufgerufen. Die Debatte und die Umsetzung einer Impfpflicht seien richtig, sagte Spiegel am Montag im Deutschlandfunk. Alle anderen Mittel seien ausgeschöpft. Kinder und Jugendliche sollten aber nicht von einer Pflicht betroffen sein: „Es sollte absolut klar sein, dass bei einer Impfpflicht wir über Erwachsene sprechen und nicht über Kinder und Jugendliche.“
Die vergangenen zwei Jahre seien für viele Familien ein echter Härtetest gewesen, sagte Spiegel und verwies auf geschlossene Schulen und Kitas sowie fehlende Kontakte zu Gleichaltrigen. Kinder und Jugendliche hätten im Lockdown viele Opfer gebracht, um Eltern und Großeltern zu schützen. Nun liege es vor allem an den Erwachsenen, sich impfen und boostern zu lassen, sagte die Bundesfamilienministerin.
Erstmeldung: Berlin/Frankfurt – In den vergangenen Tagen hat das Robert Koch-Institut (RKI) täglich Höchstwerte bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Krise vermeldet. Die Daten für den heutigen Montag (17.01.2022) liegen jetzt vor.
Tag | Neuinfektionen | Todesfälle | Inzidenz |
---|---|
Montag (17.01.2022) | 34.145 | 30 | 528,2 |
Sonntag (16.01.2022) | 52.504 | 47 | 515,7 |
Samstag (15.01.2022) | 78.022 | 235 | 497,1 |
Freitag (14.01.2022) | 92.223 | 286 | 470,6 |
Donnerstag (13.01.2022) | 81.417 | 316 | 427,7 |
Mittwoch (12.01.2022) | 80.430 | 384 | 407,5 |
Dienstag (11.01.2022) | 45.690 | 322 | 387,9 |
Montag (10.01.2022) | 25.255 | 52 | 375,7 |
Sonntag (09.01.2022) | 36.552 | 77 | 362,7 |
Quelle: Robert Koch-Institut |
Die Fallzahlen des RKI können von denen der einzelnen Bundesländer abweichen. Ein Grund dafür sind die längeren Übertragungswege zwischen RKI und den zuständigen Gesundheitsämtern. Das Covid-19-Dashboard des RKI kann darüber hinaus im Laufe des Tages angepasst werden.
Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen weiteren Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Montagmorgen mit 528,2 an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 515,7 gelegen, vor einer Woche waren es noch 375,5. Es war bereits der vierte Tag in Folge mit einem neuen Rekordwert.
Der Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Die Gesundheitsämter meldeten am Montag zudem 34.145 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Vor einer Woche waren es noch 25.255. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Montag 30 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.
Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 8.000.122 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 115.649. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund sieben Millionen.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Freitag lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,23 (Donnerstag 3,09, Mittwoch 3,13). Sie war damit erstmals seit einigen Tagen wieder gestiegen. Am Wochenende wird die Hospitalisierungsinzidenz nicht veröffentlicht. (skr/afp)