Erdbeben in der Türkei und Syrien: Fast 47.000 Tote – Rettungseinsätze vielerorts eingestellt
Nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und in Syrien ist die Zahl der Todesopfer auf fast 47.000 gestiegen. Vielerorts wurden die Rettungseinsätze eingestellt.
- 13 Tage nach katastrophalen Erdbeben: Türkei stellt Suche nach Überlebenden in fast allen Provinzen ein
- US-Außenminister Blinken in der Türkei: Hilfen auf 185 Millionen Dollar aufgestockt.
- Neues Erdbeben der Stärke 5,3 im Südosten der Türkei – zwölf Tage nach der Katastrophe
- Dieser News-Ticker zum katastrophalen Erdbeben in der Türkei und in Syrien wird regelmäßig aktualisiert.
Update vom 19. Februar, 21.36 Uhr: Die Zahl der Menschen, die in der Türkei durch das Erdbeben getötet worden sind, ist auf 41.020 gestiegen. Das teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Sonntagabend laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. In Syrien sind bisher rund 5900 tote Menschen in Zusammenhang mit den verheerenden Beben gezählt worden. Die Zahl wird jedoch nur unregelmäßig aktualisiert. Insgesamt sind damit in beiden Ländern fast 47.000 Menschen ums Leben gekommen.
US-Außenminister Blinken in der Türkei: Hilfen auf 185 Millionen Dollar aufgestockt
US-Außenminister Antony Blinken machte sich am Sonntag zusammen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu ein Bild von der Zerstörung in der schwer vom Erdbeben betroffenen Provinz Hatay. Blinken erklärte, dass die US-Regierung die Erdbebenhilfe für die Türkei und Syrien um weitere 100 Millionen US-Dollar (rund 93 Millionen Euro) aufstocke. Damit hätten die USA nun insgesamt 185 Millionen Dollar zugesagt.
Die Hilfe solle den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien zugutekommen. Von dem Geld sollen Hilfsgüter wie Medikamente, Decken, Zelte und warme Kleidung gekauft werden. Außerdem solle damit die Versorgung mit sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, aber auch Bildung für Kinder gewährleistet werden.

13 Tage nach katastrophalen Erdbeben: Türkei stellt Suche nach Überlebenden in fast allen Provinzen ein
Update vom 19. Februar, 15.39 Uhr: In der Türkei sind die Rettungseinsätze in fast allen von dem schweren Erdbeben betroffenen Provinzen eingestellt worden. Lediglich in insgesamt rund 40 Gebäuden in den Provinzen Kahramanmaras und Hatay laufe die Suche nach möglichen Überlebenden weiter, sagte der Chef des türkischen Katastrophenschutzes, Yunus Sezer, am Sonntag.
Tausende Menschen werden noch in den Trümmern vermisst. Ihre Überlebenschancen sind angesichts niedriger Temperaturen und der fortschreitenden Zeit verschwindend gering. Einem Rettungsteam war es am Samstag dennoch gelungen, zwei weitere Menschen in der Türkei lebend aus den Trümmern zu bergen (siehe Erstmeldung).
13 Tage nach katastrophalen Erdbeben: Türkei stellt Suche nach Überlebenden in fast allen Provinzen ein
Im Zusammenhang mit den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien am 6. Februar 2023 sind mehr als 46.000 Menschen ums Leben gekommen.
- 40.689 Todesopfer sind bislang am Sonntag (19. Februar) laut der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad gemeldet worden.
- In Syrien sind bisher 5.900 tote Menschen in Zusammenhang mit den verheerenden Beben gezählt worden. Diese Zahl wird jedoch nur unregelmäßig aktualisiert.
Kein Trinkwasser, keine sanitären Anlagen: Angst vor Seuchen wächst im Erdbebengebiet
Update vom 19. Februar, 11.25 Uhr: In der Türkei und in Syrien kämpfen die Menschen mit den verheerenden Auswirkungen der schweren Erdbeben. Unter den Trümmern liegen noch Leichen. Tausende sind obdachlos geworden. In einigen Regionen hausen Erdbebenopfer in unbeheizten Zelten, es gibt kein fließendes Wasser oder sanitäre Anlagen. Im völlig zerstörten Antakya etwa berichten Menschen, laut der Nachrichtenagentur dpa, dass sie ihre Notdurft draußen verrichten müssen.
Kein Trinkwasser, keine sanitären Anlagen: Angst vor Seuchen wächst im Erdbebengebiet
Ärzte warnen bereist vor dem Ausbruch von Seuchen in der Türkei und Syrien. Besonders in Syrien sei die Lage schwierig. Im Nordwesten seien die Menschen aufgrund von Krieg und Vertreibung seit langem medizinisch unterversorgt, sagt die stellvertretende Vorsitzende von Ärzte ohne Grenzen, Parnian Parvanta.
„Schon vor den Erdbeben gab es in dieser Region Fälle von Cholera.“ Laut UN gibt es derzeit in Nordwestsyrien 47.000 Verdachtsfälle sowie 20 Todesfälle, die womöglich im Zusammenhang mit Cholera stehen. Im vergangenen Jahr starben in Syrien Dutzende an der Durchfall-Erkrankung.
Die Erdstöße haben Ärzte ohne Grenzen zufolge Krankenhäuser und Sanitäranlagen zerstört. Deshalb gebe es an vielen Orten Probleme bei der Wasseraufbereitung. Die vielen noch immer nicht geborgenen Leichen könnten zudem das Wasser verunreinigen, warnt Thomas Geiner, erdbebenerfahrener Mediziner und Teil des Teams der Katastrophenhelfer vom Verein Navis. Auch in der Türkei werden noch Tausende Tote in den Trümmern vermutet. Die Behörden versuchen sie, auch mit Hilfe aus Deutschland, so schnell wie möglich zu bergen.
Neues Erdbeben der Stärke 5,3 im Südosten der Türkei – zwölf Tage nach der Katastrophe
Erstmeldung vom Samstag, 18. Februar: Istanbul – Zwölf Tage nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat am Samstagabend (18. Februar) erneut ein starkes Beben den Südosten der Türkei erschüttert. Das Erdbeben mit der Stärke 5,3 sei etwa um 22.31 Uhr Ortszeit (20.31 MEZ) in der Gemeinde Göksun registriert worden, teilte die Erdbebenwarte Kandilli am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke des Bebens auf 5,0. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad eine Stärke von 5,1.
Die Gemeinde Göksun befindet sich in der Provinz Kahramanmaras, die von der Erdbebenkatastrophe im syrisch-türkischen Grenzgebiet betroffen ist. Ob durch das Beben am Samstagabend Schäden entstanden oder Menschen verletzt worden sind, war zunächst nicht bekannt, berichtet merkur.de.
Zwölf Tage nach Katastrophe: Erdbeben der Stärke 5,3 im Südosten der Türkei
Vor zwölf Tagen hatte ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten in der Türkei und Syrien steigt immer noch – bislang wurden mehr als 46.000 Tote bestätigt (Stand: 18. Februar).
Alleine in der Türkei ist die Zahl der Toten laut der Katastrophenschutzbehörde Afad inzwischen auf 40.642 gestiegen. In Syrien sind bisher rund 5900 tote Menschen in Zusammenhang mit den verheerenden Beben gezählt worden. Die Zahl wird jedoch nur unregelmäßig aktualisiert. Zehntausende wurden zudem verletzt, Millionen sind von den Auswirkungen der heftigen Erdstöße betroffen.
Erdbeben in der Türkei und Syrien: Berichte über Rettungen auch nach 296 Stunden
Die Berichte über Rettungen aus der Türkei reißen derweil noch immer nicht ab. Aus den Trümmern eines eingestürzten Wohnhauses in Antakya sollen Helfer drei Menschen geborgen haben, darunter ein Kind. Sie seien 296 Stunden verschüttet gewesen, berichtete der staatliche Sender TRT. Der Bericht konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Das zwölf Jahre alte Kind habe jedoch trotz medizinischer Behandlung nicht überlebt, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu mit. Den Angaben zufolge handelte es sich bei den drei Personen um einen Mann, eine Frau und ihr gemeinsames Kind. Auf einem Video war zu sehen, wie die Helfer den Mann und die Frau per Trage zu einem Krankenwagen brachten und Mediziner das Kind behandelten.
Erdbeben in der Türkei: Experten warnen vor Nachbeben
Experten vom türkischen Katastrophenschutz erklärten bereits im Nachgang der schweren Erdbeben, dass sie starke Nachbeben erwarten. Bisher habe es laut Afad mehr als 4700 davon gegeben. Ein Experte riet sogar von Wiederaufbau türkischer Städte an derselben Stelle ab. „Über kurz oder lang“ würden weitere, starke Erdbeben die Region treffen, sagte Prof. Dr. Marco Bohnhoff vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Auch in Istanbul ist ein schweres Erdbeben laut Experten „überfällig“.
Die aktuellen Erdbeben beunruhigen Bürger über die Grenzen der Türkei und Syrien hinaus. Wo in Europa sind Erdbeben noch wahrscheinlich? In den Ländern auf dem Balkan wächst derzeit die Sorge vor einer Naturkatastrophe. In Kroatien ereignete sich am vergangenen Donnerstag (16. Februar) ein Erdbeben in einer Urlaubsregion – die Erschütterungen waren wohl bis nach Bayern zu spüren. (ph/dpa)