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„Fassungslosigkeit“: Freudenberg trauert bei Gottesdienst um getötete Luise

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Von: Karolin Schäfer, Martina Lippl, Christoph Gschoßmann, Jennifer Lanzinger, Alina Schröder

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Nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise befindet sich die Stadt Freudenberg im Ausnahmezustand. Alle Entwicklungen im Ticker.

Update vom 19. März, 17.05 Uhr: Die Diskussion um ein Senken des Strafmündigkeitsalters nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise reißt nicht ab. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Forderung nun stark kritisiert. „Ich bin es satt, immer reflexartig nach solchen Taten neue Gesetze oder eine Strafverschärfung zu fordern“, sagte Reul dem Kölner Stadt-Anzeiger. In diesem Fall sei es „viel zu früh“ für eine solche Debatte.

Stattdessen müsse man darüber nachdenken, „jugendliche Kriminelle noch schneller zu sanktionieren, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen“, betonte Reul. Das wäre seiner Ansicht nach „sicherlich erfolgreicher, als das Alter für strafmündige Kinder herabzusetzen.“ Der Minister warnte im Fall von Luise vor „Schnellschuss-Urteilen“. „Der Fall ist vermutlich weitaus komplexer, als wir alle glauben.“ Seit 2018 habe es in NRW sieben Kinder gegeben, die wegen Mordes oder Totschlags verdächtig gewesen sein – einschließlich dieses Falles. „Jeder Fall hat andere Ursachen und muss einzeln für sich untersucht werden.“

Inzwischen herrscht traurige Gewissheit. Bei der am Sonntag gefundenen Leiche handelt es sich um die 12-jaehrige (jährig
Seit Samstag fehlte von Luise aus Freudenberg in NRW jede Spur. Bei der Suche findet die Polizei am Sonntag eine leblose Person. Es ist die 12-Jährige. © IMAGO/Rene Traut

Luise (12) ist tot: Freudenberg trauert bei Gottesdienst um getötete Luise

Update vom 19. März, 14.55 Uhr: Anwohner:innen der Stadt Freudenberg haben sich nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise am Sonntag zu einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche versammelt. Einleitende Worte für die Messe fanden Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Bürgermeisterin Nicole Reschke, berichtete Stern.

„Trauer und Fassungslosigkeit liegen wie eine tonnenschwere Last auf unserer Stadt“, sagte Reschke während des Gottesdiensts, der auch auf Youtube übertragen wurde. Gegen Hass und Hetze von außen müssen man zusammen stehen, betonte sie. „Wir hören uns lieber zu und verurteilen keinen voreilig.“ Um eine Gedenkfeier für Luise handelte es sich am Sonntag aber nicht, räumte Stuberg ein. Diese ist für Mittwoch (22. März) geplant. Dennoch könnten die „Ereignisse der vergangenen Woche können nicht zum Normalprogramm überleiten.“

Fall Luise (12): Öffentliche Gedenkfeier geplant

Update vom 18. März, 12.32 Uhr: Eine Woche nach dem Tod von Luise steht fest, dass es eine öffentliche Gedenkfeier für die getötete 12-Jährige geben soll. Am kommenden Mittwoch seien „alle, die teilnehmen möchten“, in die Aula der Esther-Bejarano-Gesamtschule eingeladen. Das steht in einer am Samstag in der Siegener Zeitung veröffentlichten Traueranzeige. „Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still“, steht neben einem Foto des Mädchens, das vor rund einer Woche gewaltsam ums Leben gekommen war.

Die Gedenkfeier wird der Anzeige zufolge am 22. März um 18.00 Uhr „im engen persönlichen Kreis“ begangen, aber im Ton in die Aula übertragen. „Wir bitten sehr um Verständnis, dass die Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer, letzten Reise begleiten möchten.“ Ein Polizeisprecher sagte, man wolle mit einem Einsatz am Ort der Trauerfeier dafür sorgen, dass die Trauerfeier nicht gestört werde.

Plattform tiktok weiter mit Videos mit Identität der Täterinnen geflutet

Update vom 18. März, 06.49 Uhr: Nach Angaben des NDR Medienmagazins ZAPP wird die Plattform tiktok immer noch mit Videos über die Identität der beiden mutmaßlichen Täterinnen im Fall Luise aus Freudenberg geflutet, was rechtswidrig sei. „Die mutmaßlichen Täterinnen sind 12 und 13 Jahre alt und damit minderjährig und strafunmündig. Das scheint tiktok und seinen Usern egal zu sein: Der Algorithmus scheint sogar teilweise die fragwürdigen Videos zu priorisieren, die inzwischen teilweise 1,5 Mio Views haben“, schreibt das Magazin auf Twitter. Tiktok habe zwar „zusätzliche Ressourcen eingesetzt, um fragliche Inhalte aus den Suchen zu entfernen“, so die Antwort der Plattform auf eine Anfrage des NDR. Dennoch seien die Inhalte weiterhin verfügbar. Tiktok hat eine Altersfreigabe ab 12 Jahren, die Videos werden demnach bereits von vielen Kindern gesehen.

Luise aus Freudenberg: Medienrechtler kritisiert Entscheidung der Staatsanwaltschaft

Update vom 17. März, 17.40 Uhr: Nach dem tödlichen Gewaltverbrechen an die 12-jährige Luise in Freudenberg hatte die Staatsanwaltschaft angekündigt, keine Informationen über das Tatgeschehen und Motiv öffentlich zu machen. Die Aussage stößt nun auf Kritik. „Über die Motive und das Tatgeschehen auch nach Abschluss des Verfahrens nicht zu informieren, halte ich für nicht tragfähig. Dafür ist die Tat zu spektakulär“, sagte Medienrechtler Tobias Gostomzyk von der TU Dortmund gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar müssten die mutmaßlichen Täterinnen laut dem Medienrechtler unbedingt geschützt werden, besonders da es sich um Minderjährige handelt. Dies „kann hier aber nicht jegliche Information ausschließen, zumal sie ja bereits gestanden haben“, sagte er weiter. Keine Details zu den Täterinnen preiszugeben sowie die Identität zu schützen sei völlig gerechtfertigt. Anders sehe es hingegen mit Informationen über die Tat aus. „Ich glaube nicht, dass das vor Gericht Bestand haben würde, weil die Tat so erschütternd und einzigartig ist – das öffentliche Interesse also erheblich. Es ist demnach nicht gerechtfertigt, jede Information darüber zurück zu halten, sofern die Persönlichkeitsrechte angemessen geschützt werden.“

Nach dem Tod von Luise: Familien der Täterinnen verlassen Wohnort

Update vom 17. März, 12.23 Uhr: Die beiden mutmaßlichen Täterinnen haben mit ihren Familien die Stadt Freudenberg im Siegerland verlassen. Das bestätigte der Landrat von Siegen-Wittgenstein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag.

„Wir haben ein entsprechendes Angebot zur gemeinsamen Unterbringung unterbreitet. Das Angebot wurde angenommen“, sagte Landrat Andreas Müller. Es sei freiwillig geschehen. Zwangsmaßnahmen gegen die Familie der mutmaßlichen Täterinnen seien nicht möglich.

Zunächst hieß es, die beiden Mädchen seien in der Obhut des Jugendamts „außerhalb des häuslichen Umfelds“ untergebracht. Kontakt zu den Eltern hätten sie aber weiterhin. „Der Kontakt zur Familie ist aufgrund des jungen Alters der Mädchen für die Entwicklung einer gelingenden Unterstützung sehr bedeutsam und wird insofern unterstützt“, teilte der Kreis mit. Dass auch die Eltern ihren Wohnort verlassen hatten, war am Donnerstag bekannt geworden.

Fall Luise: Nach Drohungen und Hass – Behörden schließen Accounts von mutmaßlichen Tatverdächtigen

Update vom 17. März, 10.41 Uhr: „Uns bekannte Social-Media-Kanäle wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft geschlossen“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein am Freitag, laut der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte die Siegener Zeitung über die Löschung von Instagram und TikTok-Accounts berichtet.

Der Polizeisprecher verwies auf die Persönlichkeitsrechte der beiden Mädchen. In sozialen Netzwerken hatte es auf den Profilen teils anonymer Nutzer zahlreiche Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die Tatverdächtigen gegeben. Laut Polizei wird laufend geprüft, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird. Die beiden tatverdächtigen Mädchen hatten gestanden, Luise am 11. März in einem Waldstück erstochen zu haben.

Nach dem Tod von Luise: Hass-Welle bringt Polizei an ihre Grenzen

Update vom 17. März, 9.39 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft warnen ausdrücklich vor Spekulationen und Falschmeldungen im Fall Luise. „Durch das breite Interesse der Öffentlichkeit und die damit verbundene Anteilnahme kommen immer wieder Gerüchte über die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls auf“, teilt die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein am Freitag mit.

„Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken.“ Die Ermittlungsbehörden bitten ausdrücklich, sich nicht daran zu beteiligen „und die Diskussionen über die Hintergründe des Vorfalls, auch zum Schutz der Angehörigen, nicht zu befeuern“. 

Update vom 17. März, 06.44 Uhr: Die Bürgermeisterin von Freudenberg spricht nach dem Tod von Luise von einer großen Bestürzung im Ort, aber auch von großem Zusammenhalt. „Alle sind getroffen und betroffen“, sagte Nicole Reschke der Siegener Zeitung. Die ganze Woche kümmere sie sich bereits ausschließlich um die Menschen, das Alltagsgeschäft ruht.

„Das Negative kommt eher von außen“, sagt sie. Damit meint Reschke auch die vielen Hass-Kommentare in den sozialen Medien. „Mir wird übel, was da so alles zu lesen ist.“ Aus diesem Grund habe sie sich auch gegen ein digitales Kondolenzbuch entschieden.

Sie verstehe, dass das Interesse am Fall Luise groß ist, doch einiges gehe ihr zu weit. Was sich manche Reporter erlauben, sei indiskutabel, sagte die Bürgermeisterin, die selbst gelernte Journalistin ist. Es könne nicht angehen, dass Reporter von Tür zu Tür gehen und klingeln, auch nicht, dass „Journalisten plötzlich mitten im Schulgebäude stehen.“

Nach Tod von Luise: Freudenberg im Ausnahmezustand

Update vom 16. März, 14.57 Uhr: Knapp eine Woche Tage nach dem gewaltsamen Tod des 12-jährigen Mädchens aus Freudenberg bei Siegen (Nordrhein-Westfalen) versuchen die Menschen, einen Umgang mit der Tat zu finden. Die Behörden sagen weiterhin nichts zu den zahlreichen Spekulationen über die Motive der beiden 12 und 13 Jahre alten Mädchen, die die Tat gestanden haben.

An der Schule von Luise sind die Klassen nach drei Tagen der Trauer am Donnerstag vorsichtig zum regulären Unterricht zurückgekehrt. Die Polizei beschäftigt sich unterdessen zunehmend mit Hass-Postings zu dem Fall im Internet.

In sozialen Netzwerken wurden von teils anonymen Nutzern zahlreiche Spekulationen und auch Drohungen und Hass gegen die 12- und 13-jährigen mutmaßlichen Täterinnen veröffentlicht. „Wenn man nach den Hashtags sucht, findet man schon einiges“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein. „Wir haben ein Monitoring dazu und prüfen laufend, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird.“

Nach Tod von Luise: Eltern der Tatverdächtigen haben Freundenberg verlassen

Update vom 16. März, 12.48 Uhr: In Freudenberg (17.000 Einwohner) ist wohl nichts mehr, wie es einmal war. Die Gewalttat an Luise (12) macht fassungslos. Am 11. März 2023 ist Luise mutmaßlich von zwei Mitschülerinnen in einem Wald erstochen worden. Die beiden Mädchen (12 und 13) haben die Tat gestanden.

Die Eltern der mutmaßlichen Tatverdächtigen haben Freudenberg zunächst verlassen, berichtet der WDR. Ihr aktueller Aufenthaltsort bliebe geheim.

Die beiden mutmaßlichen Täterinnen sind „außerhalb des häuslichen Umfelds untergebracht“, teilte der Kreis Siegen-Wittgenstein bereits am Mittwoch mit. Die Eltern haben jedoch Kontakt zu ihren Kindern. „Der Kontakt zur Familie ist aufgrund des jungen Alters der Mädchen für die Entwicklung einer gelingenden Unterstützung sehr bedeutsam und wird insofern unterstützt.“ In nächsten Schritten würden die Geschehnisse mit allen Beteiligten aufgearbeitet.

Viel Fragen im Fall Luise bleiben wohl offen – Suche nach Tatwaffe eingestellt

Update vom 16. März, 12.03 Uhr: Der Tod von Luise macht sprachlos. Auf der anderen Seite sind zunächst noch viele Fragen offen. Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden (siehe auch Update vom 15. März, 14.48 Uhr). Jetzt wurde die Suche nach der Tatwaffe eingestellt, berichtet die Siegener Zeitung unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Siegen (NRW). Trotz eines enormen Aufwands hätten die Suchmaßnahmen bislang zu keinem Ergebnis geführt, sagte demnach Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss, Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen. Mangels Erfolgsaussichten werde die Suche nach der Tatwaffe eingestellt. Es soll sich demnach um ein Messer handeln. Wo sich die Tatwaffe befinde, könne nicht genau definiert werden und die Gegebenheiten vor Ort seien äußerst widrig.

Update vom 15. März, 17.28 Uhr: Der Tod von Luise aus Freudenberg (NRW) macht sprachlos. Zwei Mädchen, die eine 12, die andere 13, haben gestanden, Luise erstochen zu haben. Die Gewalttat von Kindern ist schwer zu begreifen. Die beiden mutmaßlichen Täterinnen bräuchten jetzt Fürsorge und Schutz, „auch wenn das vielleicht dem ersten Impuls, den man hat, widerspricht“, erklärt Jan Oude-Aost, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, im Gespräch mit 24RHEIN von IPPEN.MEDIA.

Luise (12) aus Freudenberg mutmaßlich von zwei Mädchen getötet: Von der Tatwaffe fehlt jede Spur

Update vom 15. März, 14.48 Uhr: Von der Tatwaffe im Fall der getöteten Luise fehlt weiterhin jede Spur, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz am Mittwoch mitteilt. Mehr als 30 Einsatzkräfte der Polizei hatten das Gebiet am Tatort im Grenzgebiet von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am Dienstag nochmal durchkämmt.

„Die Nachsuche nach der Tatwaffe war bislang erfolglos“, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Koblenz. Weitere Angaben zum genauen Tathergang, zur Identität der tatverdächtigen Kinder, zu deren derzeitigem Aufenthaltsort und etwaigen weiteren Maßnahmen oder einem etwaigen Motiv könnten auch auf Nachfrage derzeit nicht veröffentlicht werden. Die Staatsanwaltschaft verweist auf den Persönlichkeitsschutz der Familie des Opfers und der minderjährigen Tatverdächtigen.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz teilt zudem mit, dass die Staatsanwaltschaft Siegen (NRW) die weiteren Ermittlungen übernommen habe, weil der Wohnort der beiden verdächtigen Kinder in Nordrhein-Westfalen liegt. Das Tatortprinzip gelte nun nicht mehr, sondern aufgrund des Alters der Täterinnen der Sitz des zuständigen Jugendamtes Siegen-Wittgenstein. 

Freudenberg: Luise (12) und ihre Täterinnen waren offenbar gute Freundinnen

Update vom 15. März, 13.26 Uhr: Nach dem Tod der zwölfjährigen Luise unterstützen Psychologen und Fachleute an der Schule die Lehrkräfte bei Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen. Normaler Unterricht finde noch nicht wieder statt, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg.

„Die Schule ist im Moment der Ort, an dem für die Schülerinnen und Schüler Austausch und Trauer möglich sind.“ Nachdem bekannt wurde, dass Luise wohl von zwei 12- und 13-jährigen Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis erstochen wurde, sei der Gesprächsbedarf noch einmal groß, sagte Söbbeler.

Nach Medienberichten sollen die mutmaßlichen Täterinnen auf dieselbe Schule gegangen sein. Die zwei Schülerinnen (12 und 13) kannten demnach Luise gut. Von „Freundinnen“ ist laut ntv und Bild sogar die Rede. Warum es am Samstag zu der tödlichen Auseinandersetzung zwischen den drei Mädchen kam, darüber schweigen die Ermittler zum Schutz der Minderjährigen.

Tod von Luise (12): Polizei sucht Tatwaffe

Update vom 15. März, 9.45 Uhr: Das Gewaltverbrechen an Luise aus Freudenberg erschüttert. Zwei Mädchen sollen die Zwölfjährige mit zahlreichen Messerstichen getötet haben. Luise war nach Angaben der Ermittler verblutet. Die beiden tatverdächtigen Mädchen sind derzeit nicht bei ihren Familien. Auch an ihre bisherigen Schulen gehen sie nicht.

Die beiden 12- und 13-Jährigen seien „außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht“, teilte der zuständige Kreis Siegen-Wittgenstein mit. „Das ist auch damit verbunden, dass die Kinder nicht ihre bisherigen Schulen besuchen.“

Die Mädchen hätten aber weiterhin Kontakt zu ihren Eltern. „Der Kontakt zur Familie ist aufgrund des jungen Alters der Mädchen für die Entwicklung einer gelingenden Unterstützung sehr bedeutsam und wird insofern unterstützt“, teilte der Kreis mit. Auch für die beiden Tatverdächtigen handele es sich um eine „ganz außergewöhnliche Situation, die viel Empathie und umsichtiges Agieren erfordert“, sagte Kreis-Jugenddezernent Thomas Wüst.

Nach Tod von Luise (12): Hat die Polizei die Tatwaffe gefunden?

Update vom 15. März, 6.50 Uhr: Nach dem Gewaltverbrechen an der zwölfjährigen Luise aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft zu den Hintergründen des Falls. Noch offen war zunächst, ob die Polizei bereits eine Tatwaffe gefunden hat. Zum Motiv machten die Ermittler mit Verweis auf die noch strafunmündigen Kinder keine Angaben. Zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren haben gestanden, die Zwölfjährige erstochen zu haben. Die mutmaßlichen Täterinnen und das Opfer sollen sich gekannt haben.

Experten bezeichnen den gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg als eine absolute Seltenheit. Doch die Kriminalstatistik zeigt: Die Fälle von Tötungsdelikten mit minderjährigen Tatverdächtigen in Deutschland haben zuletzt deutlich zugenommen. „Jugendliche sind impulsiver, die hormonellen Veränderungen gerade in der Pubertät lassen die Aggressionsneigung zunehmen“, sagt der Kinder- und Jugendpsychiater Helmut Remschmidt gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)

Schwere Gewalttaten seien dabei allerdings sehr selten. „Dass zwei Mädchen in diesem Alter ein anderes Mädchen erstechen, das habe ich in 40 Jahren noch nicht erlebt“, sagt Remschmidt. Seiner Meinung nach sei nun die Suche nach einem Motiv sehr wichtig.

Bundesjustizminister Marco Buschmann reagierte am Dienstagabend tief entsetzt. Kinder unter 14 Jahren würden zwar strafrechtlich nicht belangt, „aber unsere Rechtsordnung kennt andere Wege, um darauf zu reagieren, etwa das Kinder- und Jugendhilferecht sowie das Familienrecht“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Luise (12) aus Freudenberg ist tot: Entsetzen bei Bundesjustizminister

Update vom 14. März, 21.35 Uhr: Zwei Mädchen im Kindesalter sollen mutmaßlich die zwölfjährige Luise aus Freudenberg getötet haben. Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) äußerte sich zu dem gewaltsamen Tod. „Dass offenbar zwei kleine Mädchen diese abscheuliche Tat begangen haben, lässt sich kaum begreifen und macht tief betroffen“, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Notwendigkeit für gesetzgeberischen Handlungsbedarf – etwa die Absenkung des Alters für Strafmündigkeit – sehe er nicht.

Zwar könnten die Kinder aufgrund ihres Alters strafrechtlich nicht belangt werden, folgenlos blieben solche Verbrechen allerdings nicht, betonte Buschmann. „Unsere Rechtsordnung kennt andere Wege, um darauf zu reagieren, etwa das Kinder- und Jugendhilferecht sowie das Familienrecht.“ Ihn mache heute aber „der Tod des kleinen Mädchens und die schrecklichen Umstände einfach nur traurig.“

Fall Luise (12): Staatsanwalt äußert sich zu möglichem Motiv

Update vom 14. März, 19.10 Uhr: Fälle, in denen Kinder töten, sind äußerst selten. Meist erfährt die Öffentlichkeit nur wenig über mögliche Motive oder den Tathergang. Auch im Fall Luise sind noch viele Fragen offen. Gerade weil die mutmaßlichen Täterinnen noch Kinder seien, könne man darauf keine konkreten Antworten geben, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Koblenz, Mario Mannweiler, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Was für Kinder möglicherweise ein Motiv ist für eine Tat, würde sich einem Erwachsenen möglicherweise nicht erschließen.“ Nahe liege angesichts der vielen Messerstiche, „dass irgendwelche Emotionen eine Rolle gespielt haben“, sagte der Staatsanwalt.

Die Mädchen seien jetzt in Obhut des Jugendamtes, informierte Mannweiler. Nun seien Psychologen, Psychiater und die Eltern gefragt. „Die eigentliche Arbeit, die fängt jetzt erst an.“ Welche Maßnahmen konkret auf die Kinder zukommen, ist unklar. Möglich sei eine psychiatrische Behandlung – auch in einer geschlossenen Einrichtung, berichtete die dpa. Denkbar sei auch Unterstützung der Eltern bei der Erziehung.

Luise (12) mutmaßlich von zwei Mädchen getötet – „Unvorstellbar und kaum auszuhalten“

Update vom 14. März, 16.30 Uhr: „Es ist unvorstellbar und kaum auszuhalten, dass Kinder zu solchen Taten fähig sein sollen“, äußerte sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zu dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg. Zwei Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren sollen Luise mutmaßlich getötet haben. „Meine Gedanken und Gebete sind bei der Familie von Luise“, so Wüst am Dienstag.

Es gebe seit einigen Jahren eine beunruhigende Zunahme von Straf- und Gewalttaten durch Jugendliche – auch durch Kinder unter 14 Jahren, schilderte der Ministerpräsident. „Nach allem, was wir wissen, ist diese Tat ein zutiefst verstörender Höhepunkt der Gewalt von Minderjährigen.“ Die Ursachen müssten untersucht und Präventionsarbeit geleistet werden. Laut Kriminologe Christian Pfeiffer handele es sich dabei um extreme Einzelfälle, sagte er gegenüber Focus. „Alle Statistiken zeigen, dass die Gewaltkriminalität seit 15 Jahren bundesweit deutlich sinkt – am stärksten bei den Jugendlichen“, so Pfeiffer.

Update vom 14. März, 10.25 Uhr: Im Fall der toten Luise werden auch Kinder im gleichen Alter des Opfers befragt, wie die Polizei am Dienstag bestätigte. Es sei „ganz normal“, dass man in solchen Fällen Gleichaltrige anhöre. Wie nun erste Medien berichten, gebe es jedoch tatsächlich zwei minderjährige Tatverdächtige: bereits am Dienstagmorgen berichtet RTL, dass möglicherweise Kinder mit dem Tod der Schülerin in Verbindung gebracht werden. Weitere Medien berichten, es soll es sich dabei um zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren handeln. Offiziell bestätigt wurden diese Informationen bislang nicht. Wie die Bild weiter berichtet, soll am Tatort ein Gegenstand aufgefunden worden sein, der einem der Kinder zuzuordnen sei.

Auf Nachfrage von Merkur.de von IPPEN.MEDIA wollte die Polizei diese Informationen nicht bestätigen. Falls es neue Erkenntnisse in dem Fall gibt, würden diese alsbald veröffentlicht, hieß es.

Die 12-jährige Luise ist tot: Jetzt beginnen die Ermittlungen

Update vom 13. März, 14.20 Uhr: Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Es habe erste Vernehmungen und Anhörungen von Zeugen gegeben, berichtet der WDR unter Berufung auf einen Sprecher der Polizei. Aus ermittlungstaktischen Gründen macht die Polizei eigenen Angaben zufolge zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben.

Zwölfjährige Opfer eines Verbrechens – Polizei schweigt zu genaueren Umständen

Update vom 13. März, 11.44 Uhr: Inzwischen bestätigt die Polizei einen schrecklichen Verdacht. Die Zwölfjährige aus Freudenkreis ist Opfer eines Verbrechens geworden. Hinweise auf ein Sexualdelikt lägen derzeit nicht vor. Zur Feststellung der Todesursache soll am Montag eine Obduktion der Leiche stattfinden. Zu weiteren Details halten sich die Ermittler derzeit bedeckt.

In der Stadt ist die Trauer groß. „Wir sind in Freudenberg tief erschüttert und in Gedanken bei den Angehörigen. Ich habe für heute Trauerbeflaggung angeordnet“, sagte Bürgermeisterin Nicole Reschke. An der Schule des Mädchens hängen die Flaggen auf halbmast. Die Schule sei geöffnet, doch an Unterricht ist wohl kaum zu denken. Es gebe Gesprächsangebote von Psychologen an die Mitschülerinnen und Mitschüler, sagte die Bürgermeisterin.

Vermisste Luise (12) ist tot: Polizei bestätigt Tötungsdelikt

Update vom 13. März, 10.36 Uhr: Das zwölfjährige Mädchen aus Freudenberg ist Opfer eines Verbrechens geworden. Das teilte die Koblenzer Polizei mit. „Die bisher durchgeführten Ermittlungen bestätigen den Verdacht, dass das Mädchen Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist. Hinweise auf ein Sexualdelikt liegen derzeit nicht vor. Zur Feststellung der Todesursache findet heute eine Obduktion der Leiche statt“, teilt die Polizei Koblenz am Montagvormittag mit.

Traurige Gewissheit: Vermisste Luise (12) ist tot

Update vom 12. März, 20.30 Uhr: Die seit Samstagabend vermisste Zwölfjährige aus dem südwestfälischen Freudenberg ist tot. Bei dem am Sonntagmittag gefundenen weiblichen Leichnam handele es sich um das gesuchte Mädchen, teilte die Polizei Koblenz am Abend mit. Zur Todesursache könnten aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Angaben gemacht werden.

Vermisste Luise (12): Polizei findet bei Suche leblose Person

Update vom 12. März, 13.55 Uhr: Bei der Suche nach einer seit Samstagabend vermissten Zwölfjährigen aus dem südwestfälischen Freudenberg haben Einsatzkräfte einen weiblichen Leichnam entdeckt. Ob es sich dabei um die vermisste Zwölfjährige handelt, sei derzeit noch unklar, berichtete die Polizei Siegen am Sonntag.

Ursprungsmeldung vom 12. März 2023: Freudenberg – Die Polizei in Freudenberg in Nordrhein-Westfalen sucht aktuell ein 12 Jahre altes Mädchen, das bereits seit Samstagnachmittag, 11. März 2023, als vermisst gilt. Mit einer Beschreibung und starken Kräften sucht die Polizei im Siegerland auch am Sonntag nach der vermissten Luise. Auch die Feuerwehr beteiligte sich an dem Einsatz. Die Zwölfjährige verschwand am Samstag auf dem Heimweg, alle Suchmaßnahmen verliefen zunächst erfolglos.

Seit Anfang März gilt auch die 15-jährige Valentina R. aus Aschaffenburg als vermisst. Von der Jugendlichen fehlt bislang jede Spur, die Polizei sucht auch in ihrem Fall mit Hubschraubern und Hilfe von der Feuerwehr. (Red. mit Agenturen)

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