Sturzflut-Warnung: Nach dem ersten Sommertag drohen gewaltige Unwetter
März und April waren trüb und nass. Auch im Mai scheint das Wetter in Deutschland wenig sommerlich zu werden. Es soll regnen, prognostizieren Experten.
Kassel – Schon am Mittwoch (3. Mai) ließ sich die Sonne in Deutschland stellenweise blicken. Am Donnerstag zeigt sich das Wetter hierzulande ebenfalls von seiner schönen Seite. Prognosen zufolge soll es der erste Sommertag des Jahres sein. Nach einem eher trüben April wurde das auch höchste Zeit.
Die Vorfreude auf weiterhin sommerliches Wetter wird jedoch direkt wieder getrübt. Die kurzen Hosen müssen den Vorhersagen nach wohl noch eine Zeit lang im Schrank bleiben. Diplom-Meteorologe Dominik Jung sprach gegenüber wetter.net von einer „sehr brisanten“ Wetterlage. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert Schauer und Gewitter.
Nach erstem Sommertag drohen Unwetter in Deutschland - Experte spricht Sturzflut-Warnung aus
„Der März war zu nass, der April war zu nass und für den Mai könnte es kaum besser werden“, teilte Jung, Geschäftsführer vom Wetterdienst Q.met, in einer Pressemitteilung mit. Aktuelle Prognosen würden auf einen sehr regnerischen Mai hindeuten. „Bis unmittelbar nach Monatsmitte kommen je nach Region um 50 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Nasse Zeiten mitten im Wonnemonat“, prognostizierte der Wetterexperte.
Ab Freitag (5. Mai) sollen ihm zufolge aus Westen Schauer und Gewitter aufziehen. Dann bestehe eng begrenzt auch erneut Unwettergefahr mit:
- Starkregen,
- Sturmböen und
- Hagel.
Unter Umständen könnten auch große Regenmengen zusammenkommen und lokale Überflutungen drohen. Starkregen bleibe regional auch am Wochenende ein Thema. Kleinräumig und eng begrenzt, könne das zu Sturzfluten führen. Samstag und Sonntag blieben die Temperaturen dann zwar angenehm, es gehe aber gewittrig weiter. „Neue Gewitter stehen an der Tagesordnung“, verdeutlichte er.
Hintergrund sei eine markante Luftmassengrenze über Deutschland. Im Nordosten sei es etwa am Samstag mit sieben Grad sehr kühl, in der Rhein-Neckar-Region komme es erneut zu Temperaturen bis hin zur 25-Grad-Marke. An der Luftmassengrenze könne es daher gewittern und donnern.
Wetter in Deutschland: DWD sagt ebenfalls Starkregenpotential voraus
Der Deutsche Wetterdienst macht „das Frontensystem eines Tiefs bei Irland“, das in der Nacht auf Freitag auf den Westen übergreift und feuchtwarme Luft nach Deutschland führt, für die zu Gewittern neigende Luft verantwortlich.

In der zweiten Nachthälfte könne es erste Gewitter mit leicht erhöhtem Starkregenpotential geben, so die Experten. Im Laufe des Freitags könne es dann vereinzelt in kurzer Zeit zu Regenmengen zwischen 15 und 25 Liter pro Quadratmeter kommen. Ausgeschlossen sei auch lokal heftiger Starkregen mit Mengen bis zu 40 Liter pro Quadratmeter nicht. „Gering wahrscheinlich ist das Potential für organisierte Gewitterzellen, bei denen eng begrenzt zusätzlich zum heftigen Starkregen auch schwere oder gar orkanartige Böen (90 bis 110 km/h) und größerer Hagel nicht ausgeschlossen werden können“, prognostiziert der DWD.
Deutschland-Wetter: Trotz Unwetter mit Starkregen - Temperaturen pendeln sich ein
So richtig kühl wird es am Wochenende zwar nicht. Während in Spanien neue Rekord-Temperaturen aufgestellt werden, liegen die Temperaturen hierzulande von Freitag bis Sonntag zwischen zehn und 24 Grad. Mit Regen, Gewittern und Wind dürfte es aber dennoch ungemütlich werden.
Datum | Höchstwerte (Quelle: DWD) |
Freitag, 5. Mai 2023 | Im Norden 10 bis 15 Grad, sonst 16 bis 24 Grad |
Samstag, 6. Mai 2023 | Von Nordost nach Südwest 10 bis 24 Grad |
Sonntag, 7. Mai 2023 | Im Norddeutschen Tiefland 15 bis 19 Grad, im Rest des Landes 19 bis 23 Grad. An der See kühler. |
„Man muss es ganz klar sagen: Ein stabiles Frühlingshoch ist in der ersten Mai-Hälfte extrem unwahrscheinlich. Es geht wechselhaft weiter“, zog Jung ein Fazit. Und damit bleibt auch der Sommer - trotz eines ersten Vorgeschmacks - wohl zunächst noch in weiter Ferne. Eine erste Trendprognose für den Sommer 2023 gibt es indes bereits. Experten schreckte sie auf. (mbr)