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Forschungsteam findet den einst gefährlichsten Ort der Erde

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Von: Helena Gries

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Aufschluss paläozoischer Gesteine ​​unterhalb der Kem-Kem-Gruppe in der Nähe von Hmar Lakhdad.
Das Kem-Kem-Delta in Marokko ist Forschenden zufolge einst der gefährlichste Ort der Welt gewesen. © Ibrahim N, Sereno PC, Varricchio DJ, Martill DM, Dutheil DB, Unwin DM, Baidder L, Larsson HCE, Zouhri S, Kaoukaya A (2020) Geology and paleontology of the Upper Cretaceous Kem Kem Group of eastern Morocco. ZooKeys 928: 1-216.

In der Kreidezeit beherrschten gigantische Dinosaurier den Planeten. An einem Ort im Norden Afrikas sollen jedoch besonders gefährliche Exemplare gelebt haben.

Marokko – Heute findet sich in Marokko, mitten in der Sahara, vor allem viel Sand. Doch vor rund 100 Millionen Jahren soll das Gebiet nahe der Grenze zu Algerien noch ganz anders ausgesehen haben. Denn in der Kreidezeit soll Nordafrika eine fruchtbare Landschaft mit Seen, Flüssen und Wäldern gewesen sein, die von zahlreichen Dinosauriern bewohnt wurde.

Ein internationales Forscherteam um Nizar Ibrahim von der University of Detroit Mercy untersucht seit mehreren Jahren die Region um das Kem-Kem-Delta in Nordafrika und ist sich sicher: Dieser Ort war einst der wohl gefährlichste in der Erdgeschichte gewesen.

Gefährlichster Ort der Erde: Studie bietet „Fenster in das Zeitalter der Dinosaurier in Afrika“

Bereits vor Jahrzehnten seien Wissenschaftlern fossile Funde in dem einstigen Flussdelta gelungen. Im Jahr 2020 untersuchte das Team um Ibrahim Berichten von welt.de zufolge neben den Fossilien von Dinosauriern auch die Steinformationen in der Region im heutigen Marokko. Die Studie, welche in der Fachzeitschrift ZooKeys veröffentlicht wurde, biete laut dem Paläontologen ein „Fenster in das Zeitalter der Dinosaurier in Afrika“.

Dies war wohl der gefährlichste Ort in der Geschichte des Planeten Erde – ein Ort, an dem ein menschlicher Zeitreisender nicht lange überlebt hätte.

Nizar Ibrahim, Paläontologe

Denn die Wissenschaftler fanden heraus, dass in der Kem-Kem-Region unzählige Raubsaurier, fleischfressende Flugsaurier und mehrere Krokodilarten gelebt haben sollen. Da die größten Raubsaurier vor rund 100 Millionen in dieser Region vorherrschend waren, habe es dort kaum Pflanzenfresser gegeben. Die Raubsaurier ernährten sich laut Studienergebnissen von großen Fischen und Quastenflossern, von denen die Forscher ebenfalls zahlreiche Fossilien im Kem-Kem-Delta fanden.

Studie zu Raubsauriern in Nordafrika: Gefährlichster Ort der Erdgeschichte

Zu den gefährlichen Raubsauriern, die in der Kreidezeit im Kem-Kem-Delta gelebt haben sollen, zählt die Scharfzahnechse Carcharodontosaurus. Mit einer Länge von rund 15 Metern und säbelzahnartigen, 20 Zentimeter langen Zähnen gehörte sie zu den größten Raubsauriern überhaupt.

Außerdem sei der fleischfressende Saurier Deltadromeus, der mit seinen schlanken Hinterläufen besonders schnell rennen konnte, dort heimisch gewesen. Doch nicht nur an Land, auch im Wasser und in der Luft seien zahlreiche Raubsaurier in dieser Gegend unterwegs gewesen, was die Region Experten zufolge zum gefährlichsten Ort der Erdgeschichte werden lässt. (hg)

Erst kürzlich hat ein Sensationsfund Forschende aus Kanada begeistert. Sie entdeckten ein 120 Millionen Jahre altes Dinosaurier-Fossil. Es enthält ein Detail, das für die Forschung „eine große Sache“ ist. Ein anderes Forscherteam hat bei einem Dinosaurier einen Krebs-Tumor entdeckt. Die Entdeckung kann auch für die Humanmedizin bedeutend sein.

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