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Traumurlaub auf den Malediven: Die Hölle hinterm Paradies

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Einer von Millionen: Im Jahr 2019 verbrachten rund 1,5 Millionen Menschen aus aller Welt ihren Urlaub auf den Malediven.
Einer von Millionen: Im Jahr 2019 verbrachten rund 1,5 Millionen Menschen aus aller Welt ihren Urlaub auf den Malediven. © Jo Aigner

Endlose Strände, kristallklares Wasser: Wer Malediven sagt, meint Traumurlaub. Doch mit den ersten Hotelgästen kam 1972 auch der Müll auf die Inseln im Indischen Ozean.

Ahmed Murthaza trägt die Last eines ganzen Landes auf seinen Schultern. Der kleine Mann mit Designerbrille, Vollbart und ernstem Blick soll das Müllproblem der Malediven lösen. Seit 2015 leitet er als Generaldirektor die Abteilung für Abfallbeseitigung und Schadstoffbekämpfung im maledivischen Umweltministerium.

Ein Animationsfilm flimmert über seinen Bildschirm, es sind die Bilder seiner Vision: eine Insel mit türkisblauem Meer und palmengesäumten Straßen. Im Zentrum ragt ein grüner Hügel in den Himmel, umrundet von angelegten Wegen, umgeben von auf Hochglanz polierten Gebäuden. Einladend, sauber, elegant – wie aus dem Werbekatalog eines Immobilienbüros sieht der Ort aus, der vor allem eines ist: frei von Müll.

Thilafushi: Eine Insel aus Müll

Murthazas klimagekühltes Büro befindet sich im vierten Stock des Umweltministeriums in Malé, der Hauptstadt des Inselstaats im Indischen Ozean. Keine sieben Kilometer entfernt entpuppt sich seine Vision noch als Illusion. Die computeranimierte Trauminsel der Zukunft präsentiert sich in der Gegenwart wie der Vorhof der Hölle: ein Berg aus Müll, vierzehn Fußballfelder groß und 20 Meter hoch, umhüllt von Gestank und dem giftigen Dampf zahlloser kokelnder Brände, umgeben von schlickbraunem Wasser, das von Ölteppichen bedeckt ist und in dem Flaschen, Tüten und tote Fische treiben.

Ahmed Murthaza.
Ahmed Murthaza. © Jo Aginer

Legionen von Fliegen schwirren in dem beißenden Rauch umher, hin und wieder explodiert eine Batterie, eine Gaskartusche oder ein Benzinkanister, Stichflammen steigen empor. Die apokalyptische Realität trägt einen Namen: Thilafushi. So heißt die künstlich erschaffene Insel aus Müll, auf der der Abfall der Malediven landet, wenige Kilometer von den Traumstränden der Hotelanlagen entfernt.

Unzureichende Mülltrennung ist ein globales Problem, aber gerade SIDS-Staaten – also Small Island Developing States wie Fidschi, die Seychellen oder Barbados – haben besonders mit ihrem Abfall zu kämpfen, da sie oftmals weder über die finanziellen noch über die logistischen oder räumlichen Möglichkeiten verfügen, ihn zu entsorgen oder zu recyceln. Auch die Malediven schaffen es nicht. Hier hat der nationale Müllberg namens Thilafushi sogar eine eigene Geschichte, die eng mit dem Wirtschaftswachstum des Landes verbunden ist.

Eine künstliche Insel nur aus Abfall

Vor 1972, als sich das Land erstmals dem Tourismus öffnete, waren Verpackungen aus Plastik selten, die Bewohnerinnen und Bewohner daran gewöhnt, ihren zumeist organischen Abfall im Meer zu entsorgen. Mit dem Aufkommen der ersten Hotels und den damit verbundenen Importen von Lebensmitteln und Haushaltsprodukten für die Gäste, gelangten auch Verpackungen aller Art, vor allem aus Plastik, in das Inselreich.

Bald sah sich die Regierung mit den großen Mengen Müll überfordert und suchte nach einer Lösung. Sie fand eine riffgesäumte Lagune. Darin ließ sie von 1992 an den Abfall entsorgen, ihn mit Sand zuschütten, darauf wieder Abfall ablagern, dann wieder Sand. Sack für Sack, Schicht für Schicht, Meter für Meter, bis sich eine künstliche Insel aus dem Meer erhob.

Heute ist Thilafushi der höchste Punkt und „der einzige Berg des Landes“, wie Ahmed Murthaza sagt. Bis heute sammelt sich dort all der Müll, der nicht auf den 200 bewohnten Inseln der Malediven verbrannt wird oder auf dem Grund des Ozeans landet, weil ihn die maritime Müllabfuhr über Bord wirft, um sich die Transportkosten nach Thilafushi zu sparen. Rund 700 Tonnen Müll bringen Schiffe täglich auf diese Insel, andere Statistiken sprechen von bis zu 1500 Tonnen.

Thilafushi soll zum grünen Biotop werden

Thilafushi in Zahlen zu fassen, fällt selbst Murthaza schwer. „Riesig “, sagt er. Etwa zehn Hektar groß ist jener Teil, auf dem aktuell der Müll lagert. Das ist der kleinere Teil Thilafushis. Der größere ist mittlerweile zu einem Industriegebiet ausgebaut, besteht ebenfalls aus Abfall – allerdings ist dieser nicht sichtbar, denn er befindet sich unter dem Meeresspiegel. Dafür ist er spürbar, denn die fragile Bausubstanz aus Sand und Müll, der sich über die Jahrzehnte zersetzt und verschoben hat, gibt nach. Mancherorts scheint der Boden unter den Füßen zu schwimmen, wenn man darauf geht.

So auch unter den Füßen von Jahangir Sarker, die in zerschlissenen Flipflops stecken. Der 24-Jährige aus Bangladesch ist einer von 42 Hilfsarbeiter:innen, die den Müll auf Thilafushi entgegennehmen, ihn von den Schiffen auf Lastwagen laden, auf dem Müllberg deponieren und schließlich in Brand stecken – eine gefährliche Arbeit. Während Sarker es weitere sechs Jahre auf Thilafushi aushalten will, glaubt Ahmed Murthaza in seinem klimatisierten Büro fest daran, in dieser Zeit die Lösung für das Müllproblem der Malediven entwickelt zu haben. Noch erscheint sie in Form seiner Computeranimation, aber bereits 2023 soll Thilafushi als grünes Biotop erstrahlen.

Der Plan umfasst zwei Phasen: In Phase eins soll eine ehemalige Müllentsorgungsstätte wiederhergestellt und ein geeigneter Hafen konstruiert werden, an dem die Müllboote andocken und entladen können. Thilafushis Brände sollten eigentlich bis Ende 2020 erlöschen sein. Das hat nicht funktioniert, aber bis 2022 soll Müll recycelt und geballt sowie ein funktionierendes Transportsystem eingeführt werden, das Malé und Umgebung versorgt, also 32 Inseln.

In Phase zwei soll eine Müllverbrennungsanlage aus Abfall Energie erzeugen. Konkret: 500 Tonnen Abfall täglich hinein, acht Megawatt Strom heraus. Nicht besonders effizient, aber ein Anfang. Die Asche soll in Baukonstruktionen recycelt werden. Zudem will Murthaza landesweite Sensibilisierungskampagnen, Bildungsprogramme in den Schulen und Kooperationen mit NGOs, Inselräten und externen Beratern vorantreiben.

Jahangir Sarker aus Bangladesch ist Hilfsarbeiter auf Thilafushi. Noch sechs Jahre will er hier im Müll arbeiten.
Jahangir Sarker aus Bangladesch ist Hilfsarbeiter auf Thilafushi. Noch sechs Jahre will er hier im Müll arbeiten. © Martin Zinggl

Davon profitieren soll das ganze Land, vor allem aber die bevölkerungsreichste Region der Malediven, die unter den direkten Auswirkungen der Müllinsel leidet und selbst täglich 120 Tonnen Müll generiert: Greater Male. Die Region umfasst die Hauptstadtinsel Malé mit rund 150 000 Bewohner:innen, die Industrie und Wohninsel Huhumalé mit der Flughafeninsel Hulhulé, die Müllinsel Thilafushi – und Villingili, eine reine Wohninsel, auf der rund 8000 Menschen leben. Wie ein Puffer liegt die Insel zwischen Thilafushi und Malé. Weht der Wind aus Westen, bekommt Villingili den Müll Thilafushis an die Küste geschwemmt. Bei Ostwind jenen aus Malé.

Beliebt ist die einstige Resortinsel zusätzlich bei Kurzzeitgästen und Wochenendbesucher:innen aus der Hauptstadt, die zu Tausenden herbeiströmen und Müll hinterlassen. Dass Villingili nicht in Müll versinkt, verdankt die Insel vor allem ihrem „großen Bruder“. Man trifft ihn meistens am Strand.

Man muss geduldig sein, um Veränderung zu sehen.

Hassan Ahmed

Villingilis wohl bekanntester Bewohner heißt Hassan Ahmed, Spitzname „Beybe“, „Großer Bruder“. Er ist Gründer und Präsident der NGO „Save the Beach Maldives“, die sich seit 2008 darum kümmert, dass Strände und Riffe frei von Müll sind. Für den 32-Jährigen, der vor Energie strotzt und dessen Rastazöpfe bis zu den Kniekehlen baumeln, ist Frustration ein Fremdwort. „Man muss geduldig sein, um Veränderung zu sehen“, sagt er. „Früher haben mich viele belächelt und gemeint, ich mache das alles umsonst. Ich antwortete: Ihr werdet die Veränderung sehen, aber das passiert nicht über Nacht. Heute, zehn Jahre später, sind die Leute stolz auf unsere Arbeit.“

Täglich reinigen Beybe und sein Team die Strände Villingilis von Hand, entleeren die 40 bereitgestellten Mülleimer und predigen den Bewohner:innen, ebendiese zu benutzen. Eine Sisyphusarbeit, die sich nach mehr als einem Jahrzehnt auszahlt. Allein an einem Strand sammelten sie drei Tonnen Müll ein, heute gleicht dieser einem Paradies – trotz der Lage. „Es gibt nun mehr Bewusstsein, wenn es um das Wegwerfen von Müll geht“, erzählt Beybe. Trotzdem haben er und sein Team noch genug zu tun, jeden Tag. Über wie unter Wasser.

Hassan „Beybe“ Ahmed.
Hassan „Beybe“ Ahmed. © Martin Zinggl

Alle zwei Wochen organisiert „Save the Beach Maldives“ große Reinigungsaktionen auf Villingili und anderen Inseln. Haben Beybe und sein Team den Müll eingesammelt, recyceln sie Metall, Glas und Plastik mithilfe anderer NGOs. Der restliche Abfall wird nach Thilafushi gebracht. Zudem hat „Save the Beach Maldives“ den Müll analysiert. Der NGO zufolge produzieren die Menschen, die auf den Inseln leben, pro Kopf etwa drei Kilogramm Müll pro Tag, Urlaubsgäste hingegen pro Kopf fünf Kilogramm. Andere Berechnungen gehen von dreieinhalb Mal so viel Müll pro Touristin und Tourist im Verhältnis zu Einheimischen aus.

Neue Flughäfen sollen entstehen

Ein Dilemma, denn für die Malediven ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle, da das Land über kaum natürliche Ressourcen verfügt. Die wichtigste ist seine Schönheit: seine Strände und Küsten, seine heimische Fauna und Flora, im Meer oder an Land. Die maledivische Regierung versucht deshalb erst gar nicht, den Tourismus zu limitieren, um ihre Umwelt zu schützen. Im Gegenteil: Allein 2020 sollten vier neue Flughäfen den Betrieb aufnehmen. Mit 1,5 Millionen Gästen wurde 2019 ein Besucherrekord erreicht, der 2020 noch überboten werden sollte. In den kommenden Jahren will die Regierung die Bettenkapazität des Landes verdoppeln.

In einer Studie berechneten die Wissenschaftler Florian Kapmeier von der Hochschule Reutlingen und sein Kollege Paulo Gonçalves von der Universität Lugano, dass das angestrebte Ziel vor Ort zu einer „Degradierung der Umwelt führen würde“. Mit anderen Worten: Der Müllberg wächst, statt zu schrumpfen.

Was also tun mit all den Plastikflaschen, Strohhalmen, Einwegservietten, Wattestäbchen und sonstigen Verpackungen, die die Millionen Besucherinnen und Besucher mit sich bringen?

Rund 700 Tonnen Müll werden täglich nach Thilafushi gebracht. Manchen Schätzungen zufolge ist es das Doppelte.
Rund 700 Tonnen Müll werden täglich nach Thilafushi gebracht. Manchen Schätzungen zufolge ist es das Doppelte. © Jo Aigner

Ein Rechenbeispiel: 2019 verbuchte das Resort Soneva Fushi 44 000 Übernachtungen. 6135 Gäste waren in dem Resort untergebracht, bezahlten viel Geld dafür, um ihren Urlaub zu genießen und sich keine Gedanken machen zu müssen – auch nicht über den Müll, den sie produzieren, und was damit geschieht. Allein im Resort Soneva Fushi entstehen so knapp drei Tonnen Abfall pro Tag. Vor allem Verpackungen von Lebensmitteln, Styroporboxen für den Transport und Einwegflakons für Shampoos und Duschgels.

Ende 2018 zählten die Malediven 145 Resorts, zusätzlich 521 Gästehäuser

Zweifellos sind die Resorts für den Großteil des Mülls und damit für die Verschmutzung auf den Malediven verantwortlich. Per Gesetz sind sie verpflichtet, den Müll, der auf ihrer Insel entsteht, zu entsorgen. Viele Resorts geben diese Verantwortung ab, indem sie maritime Müllmänner engagieren, um den Abfall von der Insel wegzuschaffen.

Die Resorts scheren sich nicht um unsere Umwelt

Hassan Ahmed

Beybe macht das wütend: „Die Resorts scheren sich nicht um unsere Umwelt. Es gibt nur einige wenige, die wirklich gute Arbeit leisten.“ Die Manager der Luxusunternehmen, die in den meisten Fällen ausländischen Investoren gehören, seien das Problem. „Mangelnde Effizienz“, nennt er das. Dabei könne mehr Engagement vor Ort dafür sorgen, dass gar nicht erst so viel Abfall entsteht.

Doch es gibt mittlerweile Versuche, die Müllmonster zu zähmen: Soneva Fushi im Baa Atoll etwa experimentiert mit Mülltrennung und Recyclingideen. Seit der Gründung 1995 versuchen die Besitzer, Sonu Shivdasani und seine Frau Eva Malmström Shivdasani, eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu entwickeln, um keinen zusätzlichen Müll nach Thilafushi zu bringen. Mittlerweile recycelt Soneva Fushi neunzig Prozent des eigenen Mülls.

Ein Müllschiff im Hafen von Thilafushi. Wie viele Ladungen auf offener See verklapptwerden, weiß niemand.
Ein Müllschiff im Hafen von Thilafushi. Wie viele Ladungen auf offener See verklapptwerden, weiß niemand. © Martin Zinggl

Das ambitionierte Ziel von Soneva Fushi: eine autonome Abfallwirtschaft, mit der das Luxusresort zusätzlich Kosten spart. Im Jahr 2019 waren das immerhin mehr als 140 000 Dollar (rund 130 000 Euro). „Wenn wir den Menschen hier zeigen können, dass sie mit Müll Geld machen können, glauben wir, dass mehrere unserem Beispiel folgen“, meint Müllmanager Gordon Jackson. Bis Ende 2020 erhofften sich die Betreiber, nur noch jenen Abfall nach Thilafushi zu schicken, der überhaupt nicht recycelt werden kann, Elektroschrott etwa.

Die Zeit hilft dem Resort, denn das Bewusstsein für mehr Umweltschutz und nachhaltigeren Urlaub ist bei vielen internationalen Gästen gewachsen. Dennoch: Es ist beschwerlich, ein System zu ändern, das viele hier seit den Siebzigerjahren verinnerlicht haben – wegschmeißen und die Augen schließen.

Denn nicht nur die Resorts produzieren Müll. Die meisten der mehr als 200 von Einheimischen bewohnten Inseln verfügen noch nicht einmal über eine funktionierende Abfallentsorgung.

Wie man auf den Malediven seinen Hausmüll entsorgt? In der Regel bringen die Bewohner ihren Müll an einen Platz, meist an einem der Inselenden, wo er unsortiert verbrannt wird. Oder sie werfen ihn in den Ozean, säckeweise. Alles, was nicht verbrannt werden kann, schicken sie nach Thilafushi, die brennende Müllinsel.

Die Inseln Thilafushi und Malé
Die Inseln Thilafushi und Malé © FR

„Wir sind es, die unser Land zerstören, nicht die Touristen“, sagt Müllsammler Beybe selbstkritisch über seine Landsleute, denen es an Wissen fehle, um die Folgen ihres Fehlverhaltens zu verstehen. „Ich schäme mich, auf Außeninseln zu fahren und dort von guter Abfallwirtschaft zu sprechen, wenn wir es nicht einmal in der Hauptstadt und auf Thilafushi schaffen.“

Aber es gibt positive Beispiele: Ukulhas und Maalhos etwa, zwei Inseln, die sich – unabhängig von der Regierung – das Ziel gesetzt haben, insgesamt grüner und nachhaltiger zu werden. Die beiden Inseln stechen heraus, da sie es geschafft haben, sich selbst zu organisieren.

In Eigeninitiative haben sie ein umweltfreundliches System geschaffen, auch um den lokalen Tourismus zu fördern. Ahmed Murthaza vom Umweltministerium meint, dass diese Inseln ihren Erfolg „dem Engagement ihrer jeweiligen Inselräte zu verdanken haben“ – und der finanziellen Unterstützung von Förderern.

Alles, was nicht verbrannt werden kann, kommt nach Thilafushi.
Alles, was nicht verbrannt werden kann, kommt nach Thilafushi. © Jo Aigner

In Maalhos wurde zum Beispiel neben einer eigenen Glasabfüllung auch eine Müllsortierstation errichtet. Diese „Waste Management Center“ könnten bald im ganzen Land aus dem Boden sprießen – und ganz nebenbei auch neue Jobs schaffen:

Die Malediven wollen in den kommenden Jahren neue Rekordbesucherzahlen erzielen. Andererseits stehen sie vor der Herausforderung, die tickende Umwelt-Zeitbombe Thilafushi bis 2023 zu entschärfen. Und nebenbei eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu entwickeln.

Den Fahrplan dafür gibt es – wenngleich bisher nur als theoretisches Konstrukt und Animation auf dem Monitor von Ahmed Murthaza, dem Mann im vierten Stock des Umweltministeriums in der Hauptstadt Malé.

Nicht ganz unberührt: Rund 200 Inseln der Malediven sind bewohnt.
Nicht ganz unberührt: Rund 200 Inseln der Malediven sind bewohnt. J © Jo Aigner

Aus Fachkreisen wird immer wieder angezweifelt, ob ein System jemals nachhaltig sein kann, dessen oberste Priorität das Tourismuswachstum ist. Denn steigende Besucherzahlen sorgen für immer mehr Entwicklung und Infrastruktur im Land – und das wiederum bedeutet mehr Müllproduktion und eine erhöhte Umweltbelastung, so Florian Kapmeier und Paulo Gonçalves. Ein Teufelskreis, der auch den Malediven droht.

Nur wenn beide Gruppen umdenken – die Menschen, die auf den Malediven leben, aber auch jene, die dort ihren Urlaub verbringen wollen – könnte es gelingen, die Malediven in das zurückzuverwandeln, als das man den Inselstaat eigentlich kennt: ein Paradies im Indischen Ozean. (Martin Zinggl)

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