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Krätze-Ausbruch: Mehrere Kliniken in Deutschland von seltener Krankheit betroffen

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Von: Helmi Krappitz

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In Kliniken im Landkreis Neu-Ulm sind Fälle der Krätze aufgetreten. Mehrere Personen haben sich mit der hochansteckenden Hautkrankheit angesteckt.

Weißenhorn/Illertissen — In Kliniken der Kreisspitalstiftung in Weißenhorn und Illertissen sind Skabies-Fälle aufgetreten. Die Hautkrankheit wird durch eine bestimmte Milbenart hervorgerufen und ist auch als Krätze bekannt — und kommt in Deutschland eher selten vor. Über den Ausbruch informierte eine Sprecherin der Stiftung. Am Montag waren insgesamt sechs Personen – sowohl Kranke als auch Klinik-Personal – betroffen, berichtet die Neu-Ulmer Zeitung.

Skabies: Krätze-Fälle sowohl Patienten als auch Personal in Klinik nachgewiesen

Demnach seien in der Stiftungsklinik Weißenhorn und im Gesundheitszentrum Illertissen Skabies-Fälle aufgetreten. Vier Patient:innen seien in der Geriatrischen Rehabilitation in Illertissen erkrankt. Dazu kommen jeweils zwei Mitarbeitende der Kliniken, die aktuell unter Beobachtung stehen und in einem bestätigten Milbenbefall behandelt werden.

Nach Auftreten der Krätze seien schnellstens die entsprechenden Schutzmaßnahmen eingeleitet worden. Die Klinikhygiene wurde angepasst und das Personal wurde angeordnet, Einmalhandschuhe und Schutzkleidung mit langen Ärmeln zu tragen. Der Krätze-Ausbruch habe keine Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb, so die Sprecherin der Kreisspitalstiftung Edeltraud Braunwarth.

Krätze-Fälle: Krankheit soll in Klinik eingeschleppt worden sein

Krätze-Narben nach überstandener Erkrankung.
In Kliniken im Landkreis Neu-Ulm sind Fälle der Hautkrankheit Skabies aufgetreten.  © picture alliance/ dpa/ Henning Kaiser

Die Ursache für die Fälle im Landkreis Neu-Ulm hänge vermutlich einer Person in Behandlung zusammen, die die Krätze eingeschleppt haben soll. Es tauche wohl zuletzt vermehrt auf, so sei es „nur eine Frage der Zeit gewesen, bis wir einen Patienten bekommen, der es hat“, so Braunwarth. Der „Patient Null“ sei zwar bekannt, die Ankunft in der Klinik jedoch nicht. Laut Braunwarth seien in der letzten Zeit keine anderen Fälle in den Kliniken der Kreisspitalstiftung bekannt. In einem ähnlichen Fall, brach jüngst Tuberkulose in einer Pflege-Einrichtung in Chemnitz aus.

Behandlung von Krätze: Ansteckende Krankheit mit Tabletten und Salben behandelbar

Bisher galt Krätze als eine seltene Infektion in Deutschland. In den vergangenen Jahren kam sie aber immer häufiger vor. Die Hauterkrankung Skabies wird durch winzige Milben hervorgerufen und äußert sich in Hautausschlägen, Pusteln und Juckreiz. Sie kann über direkten Hautkontakt und körpernahe Textilien übertragen werden.

Die Inkubationszeit nach Erstkontakt mit den Milben beträgt zwei bis sechs Wochen. Bereits vor dem Eintreten der Symptome ist Krätze schon ansteckend. Laut Braunwarth sei die Krankheit gut mit Medikamenten behandelbar. „Nach fünf Tagen mit Tabletten ist man auch nicht mehr ansteckend.“ Salben helfen zudem gegen den Juckreiz. (hk)

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