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Versteckter Auslöser für Demenz-Symptome: Forschende nennen Details

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Von: Alina Schröder

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In einer Studie wurde eine mögliche Ursache für Demenz-Symptome entdeckt. (Symbolbild)
In einer Studie wurde eine mögliche Ursache für Demenz-Symptome entdeckt. (Symbolbild) © Monkey Business 2/Imago

In einer neuen Studie entdecken Forschende eine mögliche Ursache für Demenz-Symptome: „Liquorlecks“. Diese können demnach frühzeitig behandelt werden.

Frankfurt – Demenz ist inzwischen zu einer Volkskrankheit geworden. Wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft informiert, leben nach aktuellen Berechnungen rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland mit der Gedächtniserkrankung (Stand: 2022). Besonders auffällig: Die Anzahl der Erkrankten unter 65 Jahren nimmt deutlich zu.

Auf der ganzen Welt beschäftigen sich Forschende fortlaufend mit der Aufklärung verschiedener Demenz-Krankheiten, wie beispielsweise Alzheimer. In einer aktuellen Studie wurde nun eine neue mögliche Ursache aufgedeckt.

AltersgruppeGeschätzte Zahl Demenzerkrankter in Deutschland Ende des Jahres 2021
65-6991.500
70-74157.000
75-79241.900
80-84495.000
85-89405.000
90+306.500
Insgesamt1.799.700
Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft

Demenz-Erkrankung: Liquorlecks laut Studie für Symptome verantwortlich

Forschende am Cedars-Sinai Medical Center, einer Non-Profit-Klinik in Los Angeles, fanden heraus, dass ein sogenanntes „Liquorleck“ Symptome einer Demenz-Erkrankung hervorrufen kann. Liquor beschreibt eine Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, die in und um das Hirn zirkuliert und es vor Verletzungen schützt. Entweicht diese in den Körper, spricht man von einem Liquorleck. Dieses kann neben Demenz-Symptomen auch für wiederkehrende leichte bis starke Kopfschmerzen verantwortlich sein. Die Lecks können allerdings im Gegensatz zur Demenz effektiv behandelt werden. Laut den Forschenden ist somit eine rechtzeitige Vorbeugung der Symptome möglich.

Für die Studie wurden 21 Patientinnen und Patienten untersucht, bei denen eine unheilbare verhaltensbedingte frontotemporale Demenz diagnostiziert wurde. Den Betroffenen raubt die Krankheit zunehmend die Fähigkeit, ihr Verhalten zu kontrollieren und den Alltag zu bewältigen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Alzheimer‘s & Dementia veröffentlicht.

Diesen zufolge wurden bei neun der Betroffenen mittels Computertomografie (CT) Liquorlecks entdeckt und anschließend operativ verschlossen. Die Symptome gingen laut den Forschenden anschließend zurück. Bei den anderen 12 Studienteilnehmenden konnten keine Lecks gefunden werden. Um deren Symptome zu lindern, seien diese schließlich mit zielgerichteten Therapien behandelt worden. Allerdings sei dies bei nur drei Personen erfolgreich gewesen.

Demenz-Studie zeigt: Liquorlecks können geheilt werden

Für die Forschenden stellt die Erkenntnis über die Liquorlecks als möglichen Demenz-Auslöser einen großen Fortschritt dar: „[…] unsere Studie zeigt, dass Patienten mit Liquorlecks geheilt werden können, wenn wir die Quelle des Lecks finden“, sagte Dr. Wouter Schievink, Professor für Neurochirurgie am Cedars-Sinai laut dem Fachmagazin.

Liquorlecks seien in CT- sowie MRT-Untersuchungen erkennbar. Personen mit regelmäßig auftretenden leichten bis starken Kopfschmerzen oder gar anfänglichen Demenz-Symptomen sollten laut dem Experten daher gründlich untersucht werden. Jedoch bedarf es weiterer Forschung auf dem Gebiet. „Es müssen große Anstrengungen unternommen werden, um die Erkennungsrate von Liquorlecks bei diesen Patienten zu verbessern“, sagte Schievink. Somit lasse sich die Gedächtniserkrankung für eine gewisse Anzahl der Betroffenen vorzeitig verhindern.

Um das Demenz-Risiko zu senken, sollte zudem auf ausreichend Bewegung gesetzt werden. (asc)

Hinweis aus der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

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