Oscars 2023: Deutscher Film „Im Westen nichts Neues“ gewinnt mehrfach
Welcher Film und welche Schauspielerinnen und Schauspieler 2023 sonst noch den Goldjungen abgeräumt haben – alle Infos zu der Oscar-Nacht gibt es hier.
Update vom 13. März, 5.03 Uhr: Das deutsche Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ hat gleich vier Oscars gewonnen. Die Literaturverfilmung und Remake von Regisseur Edward Berger wurde in Los Angeles als bester internationaler Film ausgezeichnet – und geht damit geht er in die deutsche Filmgeschichte ein.
Es ist erst das vierte Werk aus Deutschland, das den Oscar als bester internationaler Film holt – nach „Das Leben der Anderen“, „Nirgendwo in Afrika“ und „Die Blechtrommel“. Preise gab es auch für Kamera, Szenenbild und Filmmusik. Insgesamt war „Im Westen nichts Neues“ für neun Oscars nominiert, unter anderem auch für die prestigeträchtigste Kategorie „Bester Film“. Da hatte die deutsche Produktion allerdings gegenüber dem Sci-Fi/Abenteuerfilm „Everything Everwhere All at Once“ das Nachsehen.

Oscars 2023: Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger
Besonders emotional wurde es, als Brendan Fraser ans Mikrofon trat, um seine Dankesrede zu halten. Für seine Darbietung im Drama „The Whale“ wurde der 54-Jährige zum besten Hauptdarsteller gekürt. Unter Tränen nahm der US-amerikanische Schauspieler den Goldjungen entgegen, nachdem er zuvor über Jahre dem Rampenlicht in Hollywood den Rücken gekehrt hatte.
Eine Überraschung war die Auszeichnung nach seinem Comeback in „The Whale“ für Fachkreise der Filmszene allerdings nicht. Er ging als Favorit in die Kategorie, holte zuvor bereits den Critics Choice Award. Das sind alle Preisträgerinnen und Preisträger des Abends im Überblick:
- Bester Film: „Everything Everywhere All at Once“
- Bester internationaler Film: „Im Westen nichts Neues“, Deutschland – Regie: Edward Berger
- Bester Dokumentarfilm: „Nawalny (Navalny)“
- Bester Hauptdarsteller: Brendan Fraser – „The Whale“
- Beste Hauptdarstellerin: Michelle Yeoh – „Everything Everywhere All at Once“
- Bester Nebendarsteller: Ke Huy Quan – „Everything Everywhere All at Once“
- Beste Nebendarstellerin: Jamie Lee Curtis – „Everything Everywhere All at Once“
- Bester Kurzfilm: „An Irish Goodbye“
- Beste Kamera: James Friend – „Im Westen nichts Neues“
- Bestes Make-up und beste Frisuren: Annemarie Bradley, Judy Chin, Adrien Morot – The Whale
- Bestes Kostümdesign: Ruth E. Carter – „Black Panther: Wakanda Forever“
- Bester Dokumentar-Kurzfilm: „Die Elefantenflüsterer (The Elephant Whisperers)“
- Bester animierter Kurzfilm: „Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd (The Boy, the Mole, the Fox and the Horse)“
- Bestes Szenenbild: Christian M. Goldbreck, Ernestine Hipper – „Im Westen nichts Neues
- Beste Filmmusik: Volker Bertelmann – „Im Westen nichts Neues“
- Beste visuelle Effekte: Richard Baneham, Daniel Barrett, Joe Letteri, Eric Saindon – „Avatar: The Way of Water“
- Bestes Originaldrehbuch: Daniel Kwan, Daniel Scheinert – „Everything Everywhere All at Once“
- Bestes adaptiertes Drehbuch: Sarah Polley – „Die Aussprache (Women Talking)“
- Bester Ton: Chris Burdon, James Mather, Al Nelson, Mark Taylor, Mark Weingarten – „Top Gun: Maverick“
- Bester Filmsong: „Naatu Naatu“ aus RRR
- Bester Schnitt: Paul Rogers – „Everything Everywhere All at Once“
- Beste Regie: Daniel Kwan, Daniel Scheinert – „Everything Everywhere All at Once“
Moderiert wurde die Filmnacht einmal mehr von US-Talkmaster Jimmy Kimmel. Bereits 2017 und 2018 hatte er durch den Oscar-Abend geleitet. Ein Skandal, wie etwa im letzten Jahr, als Will Smith auf die Bühne trat und dem Comedian eine Ohrfeige verpasste, blieb 2023 aus.
Oscars 2023: Deutscher Film nominiert – Alle Infos zur Verleihung
Erstmeldung vom 12. März: Los Angeles – Am 12. März heißt es wieder: „And the Oscar goes to ...“. Im Dolby Theatre in Los Angeles wird auch 2023 die 95. Oscar-Verleihung stattfinden. Zahlreiche Schauspielgrößen, Regisseurinnen und Regisseure, Produzentinnen und Produzenten und viele weitere Stars und Sternchen versammeln sich am Hollywood Boulevard, um über den roten Teppich zu schreiten und anschließend am bedeutsamsten Filmpreis-Event teilzunehmen.
In verschiedenen Kategorien wird der Goldjunge, wie die Oscar-Trophäe auch genannt wird, wieder von bekannten Persönlichkeiten an Filmschaffende und Darstellerinnen und Darsteller vergeben. TV-Host Jimmy Kimmel wird durch den Abend führen. Für die wichtigste Rubrik des Abends, „Bester Film“, gehen insgesamt zehn Nominierte ins Rennen. Darunter ist erstmals in der Geschichte des Oscars auch ein deutscher Film.
Oscars 2023: „Im Westen nichts Neues“ neunmal nominiert – Das ist die Konkurrenz
Das Netflix-Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ von Regisseur Edward Berger hat die Academy überzeugt und geht am 12. März ins Rennen um den wichtigsten Preis im Film-Business. Der Film hat bereits in Kritiken viel Lob eingeheimst, nicht allein für die Geschichte, die von jungen Soldaten im Ersten Weltkrieg handelt, sondern auch für Kamera, visuelle Effekte und Ton. Doch die Konkurrenz ist stark – diese Filme sind für die Kategorie „Bester Film“ außerdem nominiert:
- Bester Film:
- 1. Im Westen Nichts Neues
- 2. Avatar 2: The Way of Water
- 3. The Banshees of Inisherin
- 4. Elvis
- 5. Everything Everywhere all at Once
- 6. The Fabelmans
- 7. Tár
- 8. Top Gun: Maverick
- 9. Triangle of Sadness
- 10. Die Aussprache
Als Favorit für den Preis wird der Fantasy-Abenteuerfilm „Everything Everwhere All at Once“ von den Regisseuren Dan Kwan und Daniel Scheinert gehandelt. Dennoch hat „Im Westen nichts Neues“ Chancen, in anderen Kategorien abzuräumen: Für insgesamt neun Academy Awards wurde er nominiert – darunter „Bester internationaler Film“, „Beste Kamera“, „Bester Sound“ und „Bestes adaptiertes Drehbuch“.

Oscar-Verleihung 2023: Die Nominierten für „Bester Hauptdarsteller“ und „Beste Hauptdarstellerin“
Schauspielerinnen und Schauspieler werden in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ und „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet. Das sind die Nominierten 2023:
- Bester Hauptdarsteller:
- 1. Austin Butler (Elvis)
- 2. Colin Farrell (The Banshees of Inisherin)
- 3. Brendan Fraser (The Whale)
- 4. Paul Mescal (Aftersun)
- 5. Bill Nighy (Living)
- Beste Hauptdarstellerin:
- 1. Cate Blanchett (Tár)
- 2. Ana de Armas (Blonde)
- 3. Andrea Riseborough (To Leslie)
- 4. Michelle Williams (The Fabelmans)
5. Michelle Yeoh (Everything Everywhere All at Once)
Zu den Favoriten auf den Filmpreis zählen hier der Schauspieler Austin Butler, der Elvis in der gleichnamigen Musical-Verfilmung verkörpert, sowie Cate Blanchet, die in dem Musical-Drama „Tár“ die erste Chefdirigentin eines Orchesters Lydia Tár spielt.
Oscars 2023: Nebendarsteller, Regie, Drehbuch – Die Nominierten
Neben „Bester Film“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Beste Hauptdarstellerin“ gehören vier weitere Kategorien zu den wichtigsten Rubriken der Oscar-Verleihung. Hier die Nominierten:
- Bester Nebendarsteller: Brendan Gleeson (The Banshees of Inisherin), Brian Tyree Henry (Causeway), Judd Hirsch (The Fabelmans), Barry Keoghan (The Banshees of Inisherin) und Favorit Ke Huy Quan (Everything Everywhere all at Once).
- Beste Nebendarstellerin: Favoritin Angela Bassett (Black Panther: Wakanda Forever), Hong Chau (The Whale), Kerry Condon (The Banshees of Inisherin), Jamie Lee Curtis (Everything Everywhere all at Once), Stephanie Hsu (Everything Everywhere all at Once).
- Beste Regie: Martin McDonagh (The Banshees of Inisherin), die Favoriten Daniel Kwan & Daniel Scheinert (Everything Everywhere all at Once), Steven Spielberg (The Fabelmans), Ruben Östlund (Triangle of Sadness), Todd Field (Tár).
- Bestes Originaldrehbuch: Everything Everywhere all at Once, The Banshees of Inisherin als Favorit, The Fabelmans, Tár, Triangle of Sadness.
Nach Oscar-Eklat 2022: Will Smith von Verleihung ausgeschlossen
Bei der letzten Oscar-Verleihung kam es zu einem Eklat, als Schauspieler Will Smith dem Comedian Chris Rock mitten auf der Bühne eine Ohrfeige verpasste. Zuvor hatte dieser einen Witz über Smiths Frau Jada Pinkett gemacht, die unter der Krankheit Alopecia areata, einem starkem Haarausfall, leidet. Trotz allem nahm der 54-Jährige kurz darauf seinen Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ im Drama „King Richard“ entgegen – was auf massive Kritik stieß. Es gab Forderungen, den Preis Smith wieder zu entziehen – dazu kam es aber nicht.
Doch die Academy leitete ein Disziplinarverfahren gegen den Schauspieler ein. Zehn Jahre lang darf er weder persönlich noch virtuell an den Oscars teilnehmen. 2023 wird die Verleihung also ohne Smith stattfinden, ob diese trotz allem skandalfrei bleibt, bleibt abzuwarten. (asc)