Coronavirus: Robert Koch-Institut stuft Gefahr in Deutschland als „hoch“ ein - Düstere Prognose für Impfstoff

Die Zahl der infizierten Personen könnte schon bald drastisch ansteigen. Nun warnt das Robert Koch-Institut vor einer „hohen“ Gefahr in Deutschland.
- Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen steigt weiter an.
- Nun wird die Gefahr in Deutschland „hoch“ eingestuft.
- Ein Impfstoff könne vermutlich nicht vor 2021 gefunden werden.
Update vom 18. März 2020: Das Coronavirus breitet sich in Deutschland immer weiter aus, das Robert Koch-Institut informiert in einer täglichen Pressekonferenz über neue Entwicklungen. Während Lothar Wieler, Präsident des RKI, am Dienstag erklärte, dass die Gefahr sich in Deutschland mit dem Virus zu infizieren mittlerweile als „hoch“ eingeschätzt werde, verdeutlicht Wieler am Mittwoch erneut, wie wichtig nun getroffene Maßnahmen seien.
Bei Nicht-Einhaltung der Vermeidung sozialer Kontakte sei es schon in ein bis zwei Monaten möglich, dass sich in Deutschland bis zu zehn Millionen Menschen mit dem Virus infiziert haben könnten. Deshalb müssten nun alle Kliniken aufrüsten, pensionierte Ärzte reaktivieren und Medizinstudenten für die Aufgaben ausbilden.
Coronavirus in Deutschland: RKI stuft Gefahr in Deutschland als „hoch“ ein
Erstmeldung vom 17. März 2020: Berlin - Während sich die Zahl der infizierten Personen in China mittlerweile unter Kontrolle zu befinden scheint, hat das Coronavirus Europa weiter fest im Griff. Wie Lothar Wieler vom Robert Koch-Institut nun bei der täglichen Pressekonferenz erklärte, wird das Risiko in Deutschland nun als „hoch“ eingeschätzt.
Coronavirus in Deutschland: Gefahr für Deutschland nun „hoch“
Bislang wurde die Gefahr für die Bevölkerung in Deutschland als „mäßig“ eingestuft. Die Gründe für die Erhöhung der Gefährdung seien steigende Fallzahlen und Alarmsignale aus öffentlichen Gesundheitsdiensten und von Kliniken. Mittlerweile könne auch nicht mehr jede Infektion nachverfolgt werden.
Wie der RKI-Präsident weiter erklärt, variiere die Infektions-Wahrscheinlichkeit von Region zu Region. Demnach sei die Wahrscheinlichkeit sich mit Covid-19 zu infizieren beispielsweise im Landkreis Heinsberg sehr hoch. Wieler forderte deshalb alle Krankenhäuser dazu auf, ihre Kapazitäten auf Intensivstationen auszubauen.
Corona in Deutschland: Robert Koch-Institut schätzt Zahlen höher ein als gemeldet
Alle Landräte und Bürgermeister werden zusätzlich aufgefordert, sich zu melden, falls eine Überforderung mit der aktuellen Situation bestehe. Ohne die aktuell getroffenen Maßnahmen könne es schon in wenigen Monaten mehrere Millionen infizierte Personen in Deutschland geben.
Laut offiziellen Zahlen vom Robert Koch-Institut seien bis zum Montagnachmittag des 16. März, insgesamt 6.012 Personen in Deutschland positiv auf das Virus* getestet worden. 56 Prozent aller infizierten Personen seien männlich. Der jüngste Patient sei laut Wieler unter einem Jahr alt, die älteste in Deutschland positiv getestete Person sei 95 Jahre alt.
Coronavirus in Deutschland: Jede fünfte Person erkrankt schwer
Die John Hopkins Universtät verzeichnete bis zum Dienstagmorgen bereits knapp 7.000 Infektionen in Deutschland. Lothar Wieler erklärt den Unterschied dieser beiden Zahlen mit den unterschiedlichen Meldesystemen. Demnach sei davon auszugehen, dass die Zahlen höher seien, als bislang dem RKI bekannt. In den nächsten Tagen würden sich die Zahlen von beiden Instituten jedoch langsam annähern.
„Jede Person, die isoliert wird, verlangsamt die Verbreitung des Virus“, erklärt der Präsident des Robert Koch-Instituts weiter. Vier von fünf positiv getesteten Personen würden vermutlich einen milden Krankheitsverlauf durchleben, dabei würden sie Immunität gegen das Virus entwickeln.
Corona in Deutschland: Höhe der Sterberate noch unklar
Jede fünfte Person erlebe jedoch einen schweren Krankheitsverlauf, laut Wieler. Wie hoch die Sterberate dann ausfalle, sei noch unklar. Die deshalb in Deutschland getroffenen Maßnahmen seien absolut gerechtfertigt. Ob die Maßnahmen* greifen oder nicht, werde sich in den nächsten Tagen herausstellen.
Die Entwicklung eines Impfstoffes könne jedoch noch einige Zeit auf sich warten lassen. Laut RKI-Präsident könne dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor 2021 erfolgen.
Der Autokonzern VW will wegen der Verbreitung des Coronavirus* die Produktion vorerst aussetzen. Auch Ikea hat reagiert. Für Urlauber hat das Coronavirus extreme Folgen. Nun sollen sie nach Deutschland zurückgeholt werden. Auch Österreich bleibt von der Pandemie nicht verschobt.