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Einsatz in der Pandemie
Diese Kollegen lebten gemeinsam 28 Tage lang in einer Fabrik, um Corona-Schutzausrüstung herzustellen
- vonZülal Acarschließen
80 Mitarbeiter aus zwei US-Bundesstaaten haben für rund einen Monat in ihren Fabriken gelebt, um die Produktion von Corona-Schutzausrüstungen am Laufen zu halten.
USA - Im Laufe der Corona-Pandemie (*FR berichtete) hat sich gezeigt, welche Berufsfelder besonders wichtig sind - etwa Medizin, Transport, Lebensmittelversorgung und Verwaltung. Bestimmte Berufsgruppen haben sich dabei als systemrelevant* erwiesen. In den USA haben 80 Fabrikarbeiter ebenfalls deutlich gemacht, was wahres Engagement während einer Krisensituation* bedeutet. Sie haben fast einen Monat in ihren Fabriken übernachtet und gelebt, um in der Coronakrise einen wichtigen Beitrag zu leisten.
Fabriken: Aus Pausenräumen werden Schlafsäle
Rund 28 Tage haben die Arbeiter aus zwei verschiedenen Fabriken in Marcus Hook (Pennsylvania) und Neal (West Virginia) in zwölf-Stunden-Schichten in ihren Fabriken verbracht. Dort haben sie gegessen und geschlafen, um die Produktion am Laufen zu halten - denn die Ausrüstung war und ist wichtig: Schutzausrüstungen, wie etwa Masken, für medizinisches Personal, das in vorderster Front gegen das Coronavirus kämpft.
„Wir wollten helfen wo wir konnten, indem wir notwendige Schutzausrüstungen in der Corona-Pandemie herstellen“, sagte die Betriebsleiterin aus Marcus Hook, Stephanie Whitesell. „Wir hatten sofort viele Freiwillige.“ Den Arbeitern wurden Luftmatratzen, Betten und Schlafsäcke zur Verfügung gestellt. Die Pausenräume wurden kurzerhand zu Schlafsälen umgewandelt.
Damit die Arbeiter zwischen Schicht und Schlafenszeit mit ihren Liebsten kommunizieren können, wurde Highspeed-Internet installiert. Hiesige Restaurants und Lokale belieferten sie mit Essen. „Das war eine gemeinsame Entscheidung, von der Leitung bis zu den Neuankömmlingen“, sagte Betriebsleiter Larry Kerrigan aus Neal.
Fabrik-Mitarbeiter: Arbeitspläne helfen Kontakte einzuschränken
„Die Frau eines Mitarbeiters arbeitet in einem Krankenhaus“, so Kerrigan. „Getrennt zu sein ist zwar nicht leicht, aber für beide war es besser, ihre Jobs sicher durchführen zu können.“ In beiden Fabriken wird nicht mehr vor Ort übernachtet, da auch die Infektionsraten mit dem Coronavirus in den Regionen weiter rückläufig waren. Kerigan sagte, dass die Mitarbeiter jetzt mittels eines angepassten Arbeitsplans den Kontakt zu anderen Kollegen minimieren. *FR.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.