Umstrittene Forderung: Kinderärzte für Ende der Testpflicht an Schulen
Kinder- und Jugendärzte fordern ein Ende der Coronatests an Schulen. Die Forderung ist umstritten und stößt auf Kritik.
Berlin – Die Omikron*-Variante des Coronavirus sorgt weiter für hohe Infektionszahlen und eine angespannte Corona*-Lage in Deutschland. Bei Ungeimpften oder nicht vollständig Geimpften ist die Variante noch immer gefährlich, obwohl sie etwas milder als Delta* oder Alpha* verlaufen soll.
Durch ihre weite Verbreitung und die Impflücke in Deutschland gibt es noch immer Krankenhausfälle. Auch deshalb sorgt eine Forderung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte nun für geteilte Reaktionen.
Testpflicht an Schulen: Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte fordert Abschaffung
Der Verband plädiert für ein Ende der Testpflicht an Schulen. „Wir fordern einen Stopp des anlasslosen Testens bei Kindern, da mit der Omikron-Variante ein Aufhalten der Infektion durch die Testungen nicht mehr funktioniert“, sagte Bundespressesprecher Jakob Maske dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Man müsste die Strategie des Aufhaltens – das sogenannte Containment – beenden und zur Protektion übergehen, hieß es weiter. Das bedeute nun, vulnerable Gruppen effektiv zu schützen. Impfstoffe* gegen das Coronavirus stehen mittlerweile Kindern ab 5 Jahren zur Verfügung.
Umstrittene Forderung: Kinder- und Jugendärzte für Ende der Testpflicht an Schulen
Der Kinderarzt Maske plädierte bereits im vergangenen Herbst im Deutschlandfunk für einen Wegfall der Maskenpflicht an Schulen. Kritisiert werden die jüngsten Forderungen des Kinderarztes von Virologen deshalb, weil auch Kinder an Corona erkranken können. Zwar sollen sie eine Infektion in der Regel besser wegstecken als Erwachsene, dennoch können auch sie an Long Covid erkranken. In seltenen Fällen kann eine Infektion auch zu der Entzündungserkankung Pims führen*.
Das Tragen von Masken gilt als relativ einfach umzusetzende Vorbeugungsmaßnahme gegen das Coronavirus. Über die Maskenpflicht in Schulen wird von den einzelnen Bundesländern unterschiedlich entschieden. Beispielsweise gilt in Bayern für die 5. und 6. Klassen keine Maskenpflicht mehr im Unterricht. In Hessen ist die Maske ebenfalls nicht mehr Pflicht im Unterricht und außerhalb des Platzes. Auch bei der Testpflicht gibt es Unterschiede zwischen den Ländern: Während in Hessen die Teststrategie von drei Tests pro Woche beibehalten wird, reduziert Baden-Württemberg die Tests von drei auf zwei Tests pro Woche.
Ende der Testpflicht an Schulen trotz hohen Infektionszahlen – Bundesländer entscheiden verschieden
Gesundheitsminister Karl Lauterbach* (SPD*) sagte Anfang des Jahres, dass eine Durchseuchung mit der Omikron-Variante für die Kinder, wie aber auch für die Erwachsenen in keiner Weise verantwortbar sei. „Das kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hier werden viele schwer krank werden und werden auch längerfristig krank werden. Das wollen wir gerade unseren Kindern auf jeden Fall ersparen“, so Lauterbach.

Auf der letzten Pressekonferenz des RKI sagte Lauterbach, dass die offiziell gemeldeten Infektionszahlen von gegenwärtig rund 300.000 pro Tag eigentlich doppelt so hoch seien. Die genaue Dunkelziffer sei aber nicht bekannt, so der SPD-Politiker. „Es ist leider keine gute Situation.“ (df, afp) Neue Corona-Regeln ab dem 20. März: „Grob fahrlässig“ – Kretschmann übt scharfe Kritik * fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.