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Blind nach Corona-Impfung: Dietmar S. verklagt Biontech auf 150.000 Euro

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Von: Michelle Mantey

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Nach der Corona-Impfung begannen die Beschwerden im rechten Auge. Dietmar S. sah immer schlechter, bis er schließlich erblindete. Nun verklagt er Biontech.

München/Geisingen - Dietmar S. befürwortete die Corona-Impfung, das schreibt die Bild am Sonntag. Daher ließ sich der 58-Jährige den Impfstoff gegen Covid-19 von BioNTech/Pfizer verabreichen, doch wenige Wochen nach der Impfung erblindete er auf dem rechten Auge. Nun klagt Dietmar S. gegen den Impfstoffhersteller und verlangt 150.000 Euro Schadensersatz.

Impfstoffe haben mehr als eine Million Menschenleben gerettet, das berichtet kürzlich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und zieht Bilanz über die letzten zwei Pandemiejahre in Europa. Laut UN-Bericht ist sogar die Hälfte der Weltbevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft. Doch immer mehr Menschen klagen über Nebenwirkungen. Im April meldet die Deutsche Presse Agentur (dpa), dass in Deutschland 180 Zivilklagen aufgrund mutmaßlicher Schäden durch eine Corona-Impfung gegen die Impfstoff-Hersteller BioNTech/Pfizer, AstraZeneca, Moderna und Johnson&Johnson eingereicht wurden.

Spritze mit Impfschaden und Schadenersatz
Nach der Corona-Impfung verliert Dietmar S. sein Augenlicht. Nun verklagt er Biontech auf 150.000 Euro. (Symbolbild) © Steinach/imago/Symbolbild

Kurz nach Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Biontech erblindet Dietmar S. auf dem rechten Auge

Auch Dietmar S. leidet unter den mutmaßlichen Flogen seiner Corona-Impfung. Nachdem er laut Bild-Bericht im Mai und Juni des vergangenen Jahres seine Erst- und Zweitimpfung mit dem von Impfstoff BioNTech/Pfizer erhalten hatte, klagte er zunehmend über einen Gedächtnisverlust. Mehrere Wochen sollen Konzentrationsstörungen angehalten haben. Dann begannen die Beschwerden im rechten Auge.

Zunächst sah er nur einen Schatten, dann verschlechtere sich seine Sehfähigkeit. Nach vier Wochen sah er nur noch 3 Prozent und ist somit auf dem rechten Auge nahezu blind. Nach Bericht der Uniklinik Tübingen erlitt Dietmar S. einen Augeninfarkt. Verstopfte Venen seien schuld am Verlust der Sehfähigkeit. Ob verstopfte Venen auch zum „Post-Vac-Syndrom“ zählen, ist unklar.

Welche Nebenwirkungen können nach der Corona-Impfung auftreten?

Die häufigsten Nebenwirkungen treten kurz nach der Impfung auf. Meist sind es Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder andere grippeähnliche Symptome auftreten. Nach Bericht des Robert Koch-Institut (RKI) zählen diese Symptome zu den normalen Impfreaktionen. Vom „Post-Vac-Syndrom“ ist dann die Rede, wenn die Impfung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Es handelt sich dabei um ähnliche Symptome wie bei einer Corona-Infektion:

Bereits in 2021 berichtete das Ärzteblatt über Sinusvenenthrombosen als mögliche Nebenwirkung einer Corona-Impfung. Es handelt sich dabei um eine Verstopfung der großen venös‎en Blutgefäße im Gehirn. Diese kann auch zu einer Beeinträchtigung der Sehfähigkeit durch erhöhten Augendruck führen. Jedoch gibt es so viele verschiedenen Risikofaktoren, die zu solchen Thrombosen führen können, dass der Zusammenhang mit der Impfung nicht eindeutig hergestellt werden kann.

Prozess gegen Biontech wegen Nebenwirkungen der Corona-Impfung

Eine Studie des Universitätsklinikums Tübingen zeigt, dass sich die Nebenwirkungen je nach Impfstoff, Geschlecht und Alter unterschiedlich auswirken können. Veränderte Reaktionen ließen sich auch nach der zweiten oder dritten Impfung feststellen. So soll die Nebenwirkungen nach der Zweit- oder Drittimpfung mit dem Impfstoff von Moderna häufiger aufgetreten sein, als nach der Impfung mit BioNTech/Pfizer. Auch die WHO empfiehlt eine Booster-Impfung nur nach für Risikogruppen. Ein möglicher Zusammenhang von aufgetretenen Nebenwirkungen und der Entwicklung der Antikörperreaktion wird derzeit noch geprüft.  

Hinweis der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.

Um die Impfbeschwerden zu dokumentieren, startete das Bundesland Bayern im April mit der sogenannten „Post-Vac-Hotline“. Über diese können mögliche Nebenwirkungen, die nach der Corona-Impfung auftraten, gemeldet werden. Auch online können Nebenwirkungen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet werden.

Dietmar S. haben seine mutmaßlichen Impfnebenwirkungen aus dem Leben gerissen. Zurzeit ist er arbeitssuchend und musste seine Pläne einer Selbstständigkeit vorerst verwerfen. Täglich plagt ihn die Angst, auch auf dem linken Auge zu erblinden. Verlust seiner Sehfähigkeit tatsächlich durch die Corona-Impfung ausgelöst wurde, muss nun das Landgericht prüfen. Der Prozess soll am 03. Juli in Rottweil beginnen. (mima)

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