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Covid-19: Auffrischung der Corona-Impfung könnte schon bald nötig werden

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Von: Sebastian Richter

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Die Impf-Kampagne in Deutschland legt stetig weitere Fortschritte hin. Doch die Corona-Impfung könnte zur Routine werden.

Berlin – Die Impfungen gegen Corona müssen wohl im kommenden Jahr aufgefrischt werden. Davon geht die Ständige Impfkommission (Stiko) aus. „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Um das zu gewährleisten sei es „sinnvoll“, die Produktion der Corona-Impfstoffe auch in Deutschland anzukurbeln.

Wie viel Zeit zwischen der Corona-Impfung und der Auffrischung genau liegen muss, sei angesichts der Datenlage noch unklar, so Mertens. „Wir müssen sicherlich noch einige Monate warten, um zu sehen, ob möglicherweise bei einzelnen Gruppen der Impfschutz bereits wieder nachlässt oder generell zu schwach war.“

Corona-Impfung in Deutschland muss aufgefrischt werden

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet, dass die Impfungen gegen Corona zur Routine in Deutschland werden. „Ich gehe davon aus, dass die Immunität nach einer Impfung gegen Covid-19 rund sechs Monate hält“, sagte Lauterbach den Funke-Zeitungen. „Die erste Auffrischung wird deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein.“ Mit nur einer Auffrischung rechnet er nicht. „Es wird mit Sicherheit nicht bei einer Auffrischung bleiben. Das Coronavirus und seine Mutanten werden uns noch auf absehbare Zeit beschäftigen. Wir werden in den nächsten Jahren regelmäßig gegen Covid-19 impfen müssen.“

Fünf Spritzen liegen in einer Schale.
Corona-Impfstoff in Spritzen in einem Schälchen © dpa/Bernd Wüstneck

Die Impfung müsste mit einem angepassten Impfstoff durchgeführt werden. Gegen die südafrikanische Corona-Variante etwa wirken die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson nicht so gut. „Sollte sich diese Variante bei uns stark verbreiten, sollten die betroffenen Personen dann als erste besser immunisiert werden“, so Lauterbach. Die Hersteller arbeiten bereits an modifizierten Impfstoffen, sagte Thomas Mertens. Ein neuer Impfstoff soll auch über Jahre immunisieren und gegen die Mutanten wirken – allerdings wird dieser vorraussichtlich erst in 2022 zugelassen.

Bereitschaft zur Impfung gegen Corona in Deutschland wächst

In Deutschland zeigen immer mehr Menschen eine Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Fast drei Viertel der volljährigen Deutschen wollen sich nach einer YouGov-Umfrage gegen das Coronavirus immunisieren lassen. Davon haben sich bereits 38 Prozent der Befragten mindestens eine Impfung erhalten. 38 Prozent haben das noch vor, so das Ergebnis der Erhebung.

YouGov-UmfrageImpfbereitschaft vor ImpfkampagneImpfbereitschaft heute (16.05.2021)
Zustimmung6575
Unentschlossen1611
Ablehnung1915

Vor der Beginn der Impfkampagne im Dezember lag die Bereitschaft für eine Impfung gegen Corona nur bei 65 Prozent. Damals gaben 19 Prozent der Befragten an, sich noch unsicher über eine Impfung zu sein, inzwischen sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist von 16 auf 11 Prozent gesunken.

Die Bundesregierung wirbt dafür, dass sich möglichst viele Menschen in Deutschland immunisieren lassen. Nach Einschätzung von Fachleuten müsste die Impfquote zwischen 60 und 80 Prozent liegen, um eine Herdenimmunität zu gewährleisten. Bisher haben über 30 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung erhalten. Das sind 36,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Am Mittwoch (12.05.2021) wurden innerhalb eines Tages 1,35 Millionen Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft, ein neuer Rekord. (Sebastian Richter/dpa/afp)

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