Corona-Impfpflicht schon ab Januar: Kliniken in Bayern preschen vor

Die Corona-Impfpflicht in Krankenhäusern sorgt für Unruhe unter Beschäftigten. Mehrere Kliniken preschen nun vor.
München – In Deutschland wird ab Mitte März 2022 eine Corona-Impfpflicht* für Krankenhaus- und Klinikpersonal als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegediensten gelten. Sprich: Wer nicht vollständig (zweifach) gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 geimpft oder von der Krankheit Covid-19 genesen ist, kann und darf von Arbeitgeberseite nicht weiter beschäftigt werden.
Einer Klinikgesellschaft aus Bayern gehen die Planungen offenbar nicht schnell genug: An zahlreichen Krankenhäusern wird die Corona-Impfpflicht bereits Anfang Januar 2022 eingeführt. Das teilte die Krankenhausgesellschaft Artemed mit. Als Grund für das Vorpreschen gab die Klinikleitung an, dass der Schutz der „sehr vulnerablen Patienten“ „absolut vorrangig“ sei. Das berichtet der Bayerische Rundfunk – und verweist unter anderem auf Krankenhäuser in Augsburg oder Tutzing, an welchen die Impfpflicht früher eingeführt wird.
Corona-Impfpflicht ab Januar 2022: Krankenhäuser planen Maßnahme seit Sommer
Die frühzeitige Corona-Impfpflicht betrifft rund 7500 Beschäftigte. Artemed-Geschäftsführer Rainer Salfeld erklärte dem BR, dass die Maßnahme bereits seit Sommer 2021 vorbereitet werde. Vertrauensärztinnen und Vertrauensärzte führten seitdem persönliche Gespräche mit dem Pflege- und Klinikpersonal.
Laut Saalfeld liegt die Impfquote in den betroffenen Kliniken allerdings bei rund 96 Prozent. „Nur 82 konnten wir bislang nicht überzeugen“, betonte der Geschäftsführer im Interview. Er äußerte allerdings die Hoffnung auf einen Zulassungseffekt des Novavax-Impfstoffes*. Einige der bislang ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen sich demnach damit impfen lassen.*
Corona-Impfpflicht in Kliniken: Kündigung oder Freistellung?
Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft erklärte weiter, dass alle Beschäftigten, die sich nicht gegen Corona impfen lassen, ab dem 01.01.2022 freigestellt würden. Sollte die Pandemie enden, könnten sie zurück an ihren Arbeitsplatz kehren. „Das sind ja geschätzte Mitarbeiter – wir möchten, dass sie sich impfen, aber wir möchten nicht, dass sie kündigen“, erklärte Saalfeld dem BR. (tu) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.