Corona: Deutsche infizieren sich immer häufiger im Ausland

Urlaubszeit in Deutschland. Immer mehr deutsche Urlauber:innen infizieren sich laut Robert Koch-Institut im Ausland mit Corona – und bringen es mit nach Hause.
Berlin - In Deutschland ist die Urlaubszeit in vollem Gange. Viele Bürger:innen zieht es dann mit der Familie oder Freund:innen in den Süden, denn Sommer, Sonne, Strand und Meer bieten für viele die perfekte Erholung vom stressigen Alltag. In Zeiten des Coronavirus birgt eine solche Reise aber auch Gefahren. Das Robert Koch-Institut geht in seinem wöchentlichen Lagebericht davon aus, dass sich Tausende Urlauber:innen im Ausland mit dem Virus infiziert haben.
In den betrachteten vier Wochen wurden insgesamt 3662 Corona-Neuinfektionen gemeldet, die das RKI auf Auslandsreisen zurückführt. Spanien, die Türkei, die Niederlande, Kroatien und Griechenland werden als wahrscheinliche Infektionsorte genannt. Vor allem für die Türkei ist demnach ein besonders starker Anstieg zu verzeichnen. Dort verdoppelte sich die Zahl der pro Woche erfassten Fälle fast. Weitere beliebte Reiseziele auf den ersten zehn Plätzen: Frankreich, Italien, Österreich und Dänemark.
Kampf gegen Corona: Testpflicht für Reiserückkehrer:innen wird ausgeweitet
Die Bundesregierung plant deshalb bereits ab diesem Sonntag (01.08.2021) eine Erweiterung der Testpflicht bei Wiedereinreise. Demnach wird die Testpflicht auch auf den Auto- und Zugverkehr ausgeweitet, dies gilt für alle ab sechs Jahren. An den Grenzen soll stichprobenartig nachgeprüft werden. Wer den Nachweis über eine vollständige Impfung oder einen Genesenennachweis vorlegen kann, benötigt kein negatives Testergebnis. Bisher ist es nur bei Flugreisen notwendig, bei Wiedereinreise ein negatives Testergebnis vorzulegen. Mit der breiteren Testpflicht soll die Corona-Ausbreitung durch Urlaubsrückkehrer gebremst werden.
In ihrem wöchentlichen Lagebericht macht das RKI aber auch deutlich, dass der überwiegende Teil – nämlich mindestens 81 Prozent – der Corona-Infektionen weiterhin innerhalb Deutschlands stattfindet. In neun von zehn Fällen sei inzwischen die besonders ansteckende Deltavariante für die Infektion verantwortlich. Eine solche Entwicklung war bereits vor Wochen vermutet worden.
Corona in Deutschland: Inzidenz steigt stetig an
Die Inzidenz in Deutschland steigt wieder stetig an. Am Freitag (30.07.2021) lag sie bei 17,0, das RKI registrierte 2454 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Laut RKI steigt die Inzidenz besonders bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 10 und 34 Jahren an. Die mit Abstand höchsten Inzidenzen werden bei den Gruppen der 15- bis 19-Jährigen mit einem Wert von 40 und bei den 20- bis 24-Jährigen mit einem Wert von 45 verzeichnet. (msb)