Coronavirus in Deutschland: Erste Großstadt führt Maskenpflicht ein
Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Ausgangsbeschränkungen werden in mehreren Bundesländern verlängert. Die Maskenpflicht wird diskutiert.
- Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt in der Coronakrise vor „bis zu zehn Millionen Infizierten“ in Deutschland
- Angela Merkel spricht über die Ausgangssperren wegen des Coronavirus
- Coronavirus Sars-CoV-2 weiter auf dem Vormarsch: So ist die Situation in Europa und in der Welt
+++ Hier geht es zum aktuellen Ticker: Coronakrise in Deutschland +++
+++ 8.30 Uhr: Die Bundesregierung hat sich bislang zurückhaltend zum Thema geäußert, nach dem in Österreich eine Maskenpflicht für Supermärkte eingeführt wurde.
Jetzt hat mit Jena die erste deutsche Großstadt eine Maskenpflicht für kommenden Montag (6.4.2020) angekündigt. Diese soll in allen „Jenaer Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr“ gelten, heißt es von Seiten der Stadt.
+++ 31.3.2020, 6.30 Uhr: Bayern verlängert seine Ausgangsbeschränkungen bis zum Ende der Osterferien am 19. April. Auch die saarländische Landesregierung verlängert die Ausgangsbeschränkungen bis 20. April. In Brandenburg sollen die Ausgehbeschränkungen bis zum 19. April ausgeweitet werden, Sachsen will die Ausgangsbeschränkungen bis 20. April verlängern.
Derweil ist ein Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes in Supermärkten nach dem Vorbild Österreichs ist in Deutschland noch kein Thema. Ein solcher Schutz sei „vielleicht eine sinnvolle Ergänzung zu den ohnehin geltenden Hygieneregeln“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Dies dürfe aber nicht dazu führen, „dass sich ein falsches Sicherheitsgefühl einstellt“ und die Regeln wie Abstand halten, Hände waschen und Kontakte vermeiden nicht mehr eingehalten würden.
Coronavirus in Deutschland: Diskussion um das Tragen von Mund-Nasen-Schutz
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums verwies darauf, dass es sich bei der Anordnung in Österreich nicht um medizinische Masken handele, sondern um einen Mund-Nase-Schutz. Es könne sinnvoll sein, andere vor einer Ansteckung zu schützen, indem man eine Maske trägt, sagte der Sprecher. Die Nutzung solcher Masken könne insbesondere dann in Erwägung gezogen werden, wenn über Ausstiegsszenarien aus den aktuell geltenden Corona-Maßnahmen nachgedacht werde.
+++ 20.05 Uhr: Berlin richtet eine Quarantäne-Unterkunft für Flüchtlinge ein, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Dafür wird in wenigen Tagen die Container-Unterkunft an der Buchholzer Straße in Pankow wieder in Betrieb genommen, wie die Sozialverwaltung am Montag mitteilte. Bis zu 300 infizierte Menschen können demnach dort untergebracht werden. Die Bewohner dürfen das Gelände in Französisch-Buchholz während der Quarantäne nicht verlassen. Schwer Erkrankte sollen aber in Krankenhäuser gebracht werden.
Coronavirus-Krise soll bis September andauern
+++ 17.23 Uhr: Wissenschaftler der Universitäten Mainz und Hamburg rechnen damit, dass die Coronavirus-Pandemie in Deutschland nicht vor August oder September enden wird. In einer am Montag vorgestellten Modellrechnung kommen sie zu dem Ergebnis, dass dabei zeitweise weit über eine Million Bürger in der Bundesrepublik gleichzeitig an Covid-19 erkrankt sein werden.
Für den Fall, dass die verhängten Kontaktverbote und Schulschließungen nach Ostern aufgehoben würden, erwarten sie den Höhepunkt der Epidemie mit rund 1,3 Millionen Erkrankten für Juni. Bei einer Fortsetzung der strengen Maßnahmen für weitere zwei Monate würde im Juli ein Höchstwert mit knapp 1,2 Millionen erreicht. Nach diesem Modell würde die Zahl der Neuerkrankungen im August oder September gegen Null gehen.
Bei den Zahlen handele es sich um grobe Prognosen, da einige entscheidende Fragen rund um die Coronavirus-Pandemie bislang noch nicht geklärt seien. So fehlten noch immer belastbare Zahlen darüber, wie viele Infizierte keinerlei Krankheits-Symptome zeigen. Auch lasse sich noch nicht genau sagen, wie hoch der Anteil der infizierten Personen an der Gesamtbevölkerung am Ende der Epidemie sein werde.
Weil aktuell aufgrund der Coronakrise viele Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten, stellt sich die Frage: Wer trägt eigentlich die Mehrkosten?
Coronavirus in Deutschland: Niedersachsen verhängt Aufnahmestopp für Pflegeheime
+++ 15.23 Uhr: Das Land Niedersachsen hat mit sofortiger Wirkung einen Aufnahmestopp für alle Pflegeheime verhängt. Patienten aus Krankenhäusern dürfen ebenso wenig in die Heime gebracht werden wie aus dem häuslichen Bereich, unterstrich Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Montag in Hannover. Ausnahmen seinen nur dann möglich, wenn das Heim eine strikte 14-tägige Quarantäne garantieren könne.
Hintergrund ist die hohe Zahl an Corona-Toten in einem Wolfsburger Pflegeheim. Dort waren in den vergangenen Tagen 17 demenzkranke Senioren infolge der Covid-19-Erkrankung gestorben. 72 von 165 Bewohnern waren mit dem Coronavirus infiziert. Auch in zwei anderen niedersächsischen Alten- und Pflegeheimen gab es Infektionen mit dem Erreger.
Coronavirus-Pandemie: Bayern verlängert Ausgangsbeschränkungen
+++ 12.55 Uhr: Die seit dem 21. März wegen des Coronavirus geltenden Ausgangsbeschränkungen in Bayern werden bis zum Ende der Osterferien am 19. April verlängert. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München.
Damit darf nur aus begründeten Anlässen wie Arztbesuchen, Arbeitswegen oder dringenden Einkäufen der Wohnort verlassen werden. Bisher waren die Beschränkungen bis zum kommenden Freitag (3. April) befristet.
In Bayern seien bisher 14.437 Menschen positiv auf das neue Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden, sagte Söder. Bislang seien zudem 133 Patienten, die mit dem Virus infiziert waren, gestorben. Söder betonte, dass die Ausgangsbeschränkungen aber erste Wirkungen zeigten, „die Kurve flacht ab“.
Auch das Saarland hat seine Ausgangsbeschränkungen bis zum 20. April verlängert. In Anbetracht der Entwicklungen sei eine Verlängerung der Maßnahmen analog zu den anderen Bundesländern dringend erforderlich, erklärte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Montag in Saarbrücken. Die seit 21. März geltenden Einschränkungen waren ursprünglich bis zum kommenden Freitag vorgesehen.
Coronavirus in Deutschland: Schulen bleiben geschlossen
+++ 12.25 Uhr: Bis die ersten Schulen in Deutschland wieder öffnen, wird es nach Einschätzung von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery noch eine Weile dauern.
„Wenn sich die Zahlen weiter so entwickeln wie jetzt, sollten wir im Mai damit rechnen können, dass Schulen wieder aufmachen in Regionen, die nicht extrem belastet sind“, sagte Montgomery. Man müsse sich aber die Möglichkeit vorbehalten, Schulen bei Bedarf auch wieder zu schließen, ergänzte der Mediziner.
Auch ein Ende der wirtschaftlichen Auszeit sieht Montgomery so schnell nicht kommen: „Meine Position ist klar: Wir dürfen erst wieder die Kontaktschleusen öffnen, wenn wir sicher sind, dass es dadurch nicht zu einem Anstieg der Todeszahlen kommt.“
Die Zeitspanne, innerhalb derer sich die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt, muss sich seiner Einschätzung nach auf 14 Tage erhöhen. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ gesagt, aktuell verdoppele sich die Zahl alle sechs Tage.
Coronakrise: Bislang 472 Todesfälle in Deutschland
+++ 11.00 Uhr: In Deutschland sind bis Montagvormittag 59.268 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Besonders hohe Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit 14.219 nachgewiesenen Fällen und 125 Toten und Bayern mit 13 263 Fällen und 110 Toten.
Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 112,9 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 71,3. Mindestens 472 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben.
42-Jähriger stirbt auf Kreta an Corona
Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Darunter waren zwei Touristen während einer Reise in Ägypten und ein 67-Jähriger Tourist auf Zypern. Auf der griechischen Insel Kreta starb ein 42 Jahre alter Deutscher.
+++ 8.50 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 57.298 angegeben - ein Plus von 4751 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 62.435 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 455 Todesfälle, die JHU 541 Tote.
+++ 30.3.2020, 6.45 Uhr: Intensivmediziner in Deutschland fordern die bundesweit zentrale Verteilung von Coronavirus-Patienten auf die Kliniken des Landes. Sollte in „zwei bis vier Wochen“ der Höhepunkt der Infektionszahlen erreicht werden, seien die Belastungsgrenzen für Kliniken in einigen Regionen überschritten, warnte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens.
Die Bundesregierung müsse deshalb so schnell wie möglich eine zentrale Stelle einrichten, die Patienten bundesweit auf weniger ausgelastete Kliniken verteile. Dabei sollten das Robert-Koch-Institut (RKI), das Gesundheitsministerium, das Innenministerium und die Bundeswehr beteiligt werden, forderte Janssens.
Damit eine solche länderübergreifende Verteilung funktioniere, müssten zudem Kliniken mit Intensivstationen staatlich verpflichtet werden, ihre Kapazitäten im bundesweiten Intensivregister der DIVI zu melden, sagte Janssens.
Von den rund 1160 Kliniken haben nach seinen Angaben erst rund 700 ihre freien und belegten Intensivbetten gemeldet. Janssens kritisierte, dass die deutsche Politik nicht rechtzeitig genug auf die Ausbreitung des neuartigen Virus reagiert habe. Die Corona-Krise in Deutschland sei schon im Januar „absolut vorhersehbar“ gewesen.
Coronavirus trifft die Schwachen
+++ 20.00 Uhr: Das Coronavirus trifft in Deutschland die Schwächsten der Schwachen. Nach dem Tod von 15 Menschen mit Corona-Infektion in einem Alters- und Pflegeheim in Wolfsburg wird dort händeringend gegen eine weitere Zuspitzung der Lage gekämpft. In dem Haus, in dem überwiegend Demenzkranke leben, sollen Infizierte strikt von negativ getesteten Bewohnern getrennt werden. Am Sonntag wurde der Tod von drei weiteren Bewohnern im Alter von 80, 86 und 88 Jahren gemeldet. Die Lage hatte sich am Freitag zugespitzt, als die Stadt acht Todesfälle meldete. Von etwa 165 Bewohnern des Hanns-Lilje-Heims waren am Samstag laut Gesundheitsamt 72 infiziert.
Für das kirchliche Heim mit oft hochgradig dementen Menschen sei die Lage extrem schwierig, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs. „Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung. Das wird für uns alle noch eine sehr, sehr harte Zeit“, sagte der SPD-Politiker am Samstag.
„Es tut uns unendlich leid, und wir versuchen alles, um die anderen Menschen noch zu schützen“, sagte Mohrs. Alle Heimbewohner seien mit einem Abstrich getestet worden. Bei negativem Ergebnis werde der Test alle drei Tage wiederholt. In den nächsten Wochen sollen die Infizierten und die negativ Getesteten auf unterschiedlichen Stockwerken leben.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nannte die Entwicklung dramatisch. „Das Geschehen in Wolfsburg führt uns die Unerbittlichkeit dieses Virus vor Augen“, sagte Weil. „Mein besonderer Dank gilt all denen, die in dem Heim versuchen, trotz eigener Gefährdung weitere Ansteckungen und weitere Todesopfer zu verhindern“, sagte der Regierungs-Chef der Staatskanzlei in Hannover zufolge.
Coronavirus in Deutschland: Kaum Notfallpläne für eine Epidemie
+++ 14.03 Uhr: Viele deutsche Kommunen haben vor der Coronakrise einer Umfrage zufolge über keine Notfallpläne für eine Epidemie verfügt. 20 Prozent von gut 2300 befragten Rathäusern hatten nach eigenen Angaben einen solchen Plan in der Schublade, wie aus einer am Sonntag veröffentlichten Forsa-Umfrage unter Städten und Gemeinden für die Zeitschrift „Kommunal“ hervorgeht. 75 Prozent der befragten Kommunen hatten keinen Notfallplan, 5 Prozent machten keine Angaben.
„Hier gibt es Lücken. Epidemien gehören in jeden Notfallplan“, sagte der kommunalpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Christian Haase (CDU), der „Welt am Sonntag“.
Auf die Bewältigung der aktuellen Coronakrise angesprochen, nannten 21 Prozent der befragten Bürgermeister als eine der größten Herausforderungen, zunächst einmal, die Verwaltung aufrechtzuerhalten. Interessant: „Fehlende digitale Strukturen“ nannten nur 2 Prozent als eines der größten Probleme.
Nach Daten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sind in Deutschland bis Sonntagmittag (Stand 13.30 Uhr) insgesamt mehr als 56.500 Coronavirus-Infektionen registriert worden.
Coronavirus in Deutschland: Mehr Infektionen
+++ 09.42 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Sonntag mit 52.547 angegeben - ein Plus von 3965 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 57.695 Infizierte.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 389 Todesfälle, die JHU 433 Tote.
Nach Einschätzung des RKI-Chefs, Lothar Wieler, droht in der Coronakrise auch das Gesundheitssystem in Deutschland an seine Grenzen zu geraten. „Wir müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar“, sagte Wieler der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Mit Blick auf die vergleichsweise niedrige Sterberate in Deutschland warnte der Seuchenexperte vor Illusionen: Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass in Deutschland viel getestet werde.
Zustände wie in Italien seien auch in Deutschland möglich, warnte Wieler. „Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben.“
Coronavirus in Deutschland: Regierung will Schutzmasken im Schnellverfahren kaufen
+++ 29.03., 07.15 Uhr: Die Bundesregierung versucht einem Medienbericht zufolge, die Beschaffung von Schutzmasken und -kitteln zu beschleunigen. Die „Welt am Sonntag“ berichtet unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium, dieses habe ein sogenanntes Open-House-Verfahren gestartet. Das Verfahren unterscheide sich vom klassischen Vergaberecht und solle zügiger zum Geschäft führen: Dabei finden demnach keine Verhandlungen statt, deshalb könne es schneller gehen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, man biete „faire, feste Preise für alle, die uns aus dem In- und Ausland mit Schutzmasken und Schutzkitteln beliefern“. Dem Bericht zufolge müssen Unternehmen, die auf das Angebot eingehen, mindestens 25.000 Stück eines der beiden Produkte liefern, einen Mindeststandard garantieren und die Lieferung verantworten. „Wir wollen Ärzte, Pflegekräfte und alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, bestmöglich schützen“, sagte Spahn der „Welt am Sonntag“. „Deswegen beschaffen wir als Bund medizinische Schutzausrüstung aus aller Welt und beliefern damit alle Bundesländer und Kassenärztliche Vereinigungen.“
Im Kampf gegen das Coronavirus gibt es in Deutschland immer wieder Kritik, dass nicht genügend Schutzausrüstung für Mediziner und Pfleger vorhanden sei. Spahn hatte am Donnerstag eingeräumt, die Beschaffung von Schutzausrüstung sei nicht leicht. „Es sind in den letzten Tagen täglich Masken ausgeliefert worden“, betonte er.
Merkel erklärt, wann Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus aufgehoben werden können
+++ 17.37 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in ihrem Podcast einen Hinweis gegeben, wie lange die Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 noch dauern könnten.
„Ich verstehe, dass sich manche jetzt schon ungedulgig fragen, wie lange das noch gehen soll“, sagte Merkel. Auch die Sorgen vieler Menschen um Arbeitsplätze und Wirtschaft könne sie nachvollziehen. Derzeit verdoppelten sich die Neuinfektionen etwa alle fünf Tage, erklärte die Bundeskanzlerin.
Vom Anfang, als eine Verdopplung alle zwei Tage stattfand, sei das ein Fortschritt. Aber erst, wenn die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 sich alle zehn Tage verzweifache, könne man davon ausgehen, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert werde.
Deutsche wegen Coronavirus in Pakistan gestrandet
Während für Urlauber in Australien und Indonesien eine Heimreise näher rückt, sitzen noch immer rund 300 Deutsche wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 in Pakistan fest. Wie die Hessenschau des Hessischen Rundfunks berichtet, ist derzeit keine Rückholaktion aus dem asiatischen Land geplant, da es noch reguläre Flüge gibt.
Diese Flüge bietet die Gesellschaft Qatar Airways für 1500 bis 2000 Euro pro Person an. Gleichzeitig sollen viele der Gestrandeten nicht über die finanziellen Mittel für so einen Flug verfügen. Die deutsche Botschaft in Islamabad und das Generalkonsulat in Karachi sind außerdem seit dem 19. März geschlossen. Wie es für die Deutschen in Pakistan weitergeht, ist derzeit unklar.
+++ 15.48 Uhr: Auch für die wahrscheinlich mehreren tausend auf Bali gestrandeten Deutschen soll es bald Hilfe geben. Die Bundesregierung hat nach Informationen der Presseagentur AFP seit Freitag (28.03.2020) sechs Flüge von Denpasar nach Frankfurt am Main gechartert. "Ich bin froh, nach Hause zu kommen", sagte Marco Zeltner, der seit mehr als zwei Wochen auf seine Heimreise wartet. Aber Bali sei schön, so Zeltner, es hätte schlimmer kommen können.
+++ 15.03 Uhr: Die Menschen, die auf dem deutschen Kreuzfahrtschiff „MS Artania“ vor Australien festsitzen, sollen bald nach Hause geholt werden. Auf dem Schiff befinden sich 46 Personen mit Verdacht auf das Coronavirus Sars-CoV-2. Alle anderen der 832 Passagiere sollen in den nächsten Tagen zurück nach Deutschland zurück geholt werden.
Nach Angaben des Reiseveranstalters Phoenix-Reisen aus Bonn stehe dem nichts mehr im Weg. „Personen, die positiv getestet sind, bekommen einen 14-tägigen Aufenthalt in einem Krankenhaus in Australien“, so Phoenix-Geschäftsführer Benjamin Krumpen.
Gäste der MS Artania, die nach Deutschland zurückkehren, soll zuhause in eine 14-tägige Quarantäne gehen. So soll auch bei ihnen einen Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 ausgeschlossen werden.
6294 Neu-Infektionen mit Coronavirus in Deutschland an einem Tag
+++ 10.40 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 48.582 angegeben - ein Plus von 6294 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 53.340 Infizierte.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 325 Todesfälle, die JHU 395 Tote. Die Sterberate liegt damit bei knapp 0,7 Prozent.
+++ 28.03., 09.50 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun hat klargestellt, dass es vor dem 20. April keine Lockerungen der bestehenden Einschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geben werde. „Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen“, sagte der CDU-Politiker dem „Tagesspiegel“. „Bis dahin bleiben alle Maßnahmen bestehen.“
Ältere Menschen müssten noch deutlich länger als Jüngere mit Kontakteinschränkungen rechnen. „Eines ist allen Modellen gemein, egal, wie wir uns entscheiden: dass die älteren und vorerkrankten Menschen in unserer Gesellschaft wirksam vor einer Infektion geschützt werden müssen, bis es einen Impfstoff gibt“, sagte Braun. „Wenn wir es schaffen, die Infektionsgeschwindigkeit so zu verlangsamen, dass wir zehn, zwölf oder noch mehr Tage haben bis zu einer Verdopplung, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Zuletzt verdoppelten sich die Fallzahlen in etwa alle drei Tage. „Unmittelbar nach Ostern werden wir sagen können, wie es generell nach dem 20. April weitergeht.“
Coronakrise: Milliarden-Hilfspaket des Bundes tritt in Kraft
+++ 21.35 Uhr: Das Gesetzespaket mit den Milliardenhilfen für Unternehmen und Bürger in der Coronakrise ist am Freitagabend in Kraft getreten. Der Bundesrat hatte das Hilfspaket am Vormittag einstimmig beschlossen, am Nachmittag war es von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterschrieben worden.
Das Paket beinhaltet Maßnahmen zur Rettung von Arbeitsplätzen und Unternehmen, zur Unterstützung von Krankenhäusern sowie zur Sicherung von Lebensunterhalt und Wohnung der Bürger. Die ersten Gelder sollen noch vor dem 1. April bei den Betroffenen ankommen.
Corona: Mercedes-Benz will Herstellung von Medizingeräten unterstützen
+++ 20.35 Uhr: Der Autobauer Mercedes-Benz will in der Coronakrise die Herstellung von medizinischen Geräten unterstützen. Wie die Daimler-Tochter am Freitag mitteilte, könnten mithilfe von 3D-Druckern einzelne Bauteile gefertigt werden, die wegen der Corona-Pandemie derzeit in der Medizintechnik dringend benötigt würden.
„Wir stehen mit unserer Expertise und unserem Spezialwissen für die Fertigung bereit, jetzt ist es an der Medizintechnik, uns zu kontaktieren. Unsere 3D-Drucker stehen auf jeden Fall zur Verfügung“, sagte das Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz AG, Jörg Burzer.
Auch der Autobauer Volkswagen hatte sich bereits vor einer Woche dazu bereiterklärt, in der Coronakrise bei der Herstellung medizinischen Equipments zu unterstützen.
Coronakrise: Aldi-Mitarbeiter bekommen Bonus
+++ 19.50 Uhr: Die Mitarbeiter des Discounters Aldi bekommen für ihren Einsatz in der Coronakrise einen Bonus. Das kündigten die Schwesterunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd am Freitag an. Demnach wollen die Unternehmen für die Bonuszahlungen insgesamt 20 Millionen Euro in die Hand nehmen.
Auch Rewe, Lidl, Kaufland und Real haben wegen der hohen Belastung der Mitarbeiter in der Coronakrise bereits Bonuszahlungen angekündigt. Aus steuerlichen Gründen bekommen die Mitarbeiter auch bei Aldi die Prämien nicht ausgezahlt, sondern in Form von Warengutscheinen. Die Bonuszahlungen variieren je nach Tätigkeit zwischen 100 und 250 Euro pro Kopf.
Coronakrise: Bundeswehr macht sich zur Unterstützung bereit
+++ 15.32 Uhr: Die Bundeswehr bereitet sich auf einen umfassenden Unterstützungseinsatz in Deutschland wegen der Coronakrise vor. Es gehe um die „Aufstellung eines Kontingents zur Hilfeleistung“, sagte ein Sprecher des Kommandos Streitkräftebasis am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. „Das Personal kommt dabei aus den verschiedenen Organisationsbereichen der Teilstreitkräfte.“
Wie der „Spiegel“ berichtete, soll das Kontingent 15.000 Soldaten umfassen. In einem Plan der Bundeswehrführung würden detailliert die Einsatzfelder beschrieben: So sollten etwa 5500 Soldaten für "Absicherung" und "Schutz" eingesetzt werden. und weitere 6000 für die „Unterstützung der Bevölkerung“.
Bundesrat beschließt Corona-Hilfspaket – Massive Steuerausfälle und Mehrausgaben
+++ 12.36 Uhr: Der Bundesrat hat das umfassende Hilfspaket gegen die Corona-Krise beschlossen. Es enthält Maßnahmen zur Rettung von Arbeitsplätzen und Unternehmen, zur Unterstützung von Krankenhäusern sowie zur Sicherung von Lebensunterhalt und Wohnung der Bürger.
Der von der Bundesregierung dazu vorgelegte Nachtragshaushalt geht von krisenbedingten Steuerausfällen in Höhe von 33,5 Milliarden Euro sowie Mehrausgaben von 122,5 Milliarden Euro aus. Er bedeutet die Abkehr von dem jahrelang durch die Bundesregierung vertretenen Prinzip der „schwarzen Null“.
Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse wird unter Berufung auf eine Ausnahmeklausel ausgesetzt. Wegen der Corona-Krise fand die Bundesratssitzung in einem verkleinerten Kreis von Ländervertretern statt. Reden sollten nur zu Protokoll gegeben werden. Abgesehen von Bundesratspräsident Dietmar Woidke (SPD) aus Brandenburg blieben die meisten Ministerpräsidenten der Sitzung fern.
Wie schlimm kann Corona in Deutschland werden? Innenministerium spielt unterschiedliche Szenarien durch
+++ 10.12 Uhr: Laut „Spiegel“-Informationen hat das Bundesinnenministerium Szenarien zur Ausbreitung des Coronavirus entworfen. Demnach sollen Wissenschaftler in der Untersuchung mit dem Titel „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“ die Frage beantworten, ab wann eine Gesundheits- zu einer Staatskrise wird.
Ein Szenario beschreibt dabei den „Worst-Case“. Das Szenario geht davon aus, dass Deutschland nicht genug Anstrengungen im Kampf gegen das Coronavirus unternimmt. Laut der dem „Spiegel“ vorliegenden Studie wären demnach bald 70 Prozent der deutschen Bevölkerung infiziert.
Ein anderes Szenario geht von der strikten Eindämmung der Neuinfektionen aus. Dies solle durch Tests und Isolation erreicht werden. Damit dieses Szenario Realität werden kann, müsste die Anzahl der Corona-Tests signifikant erhöht werden. „Um das Testen schneller und effizienter zu machen, ist längerfristig der Einsatz von Big Data und Location Tracking unumgänglich“, so die Studie. Dem Szenario zufolge würden sich rund eine Million Menschen in Deutschland infizieren und 12.000 sterben.
Neue Strategie im Kampf gegen das Coronavirus
+++ 27.03., 07.55 Uhr: Wie soll man am besten gegen das Coronavirus vorgehen? Vorrangige Maßnahme scheint für die Bundesregierung eine massive Ausweitung der Tests zu sein. In einem vertraulichen Strategiepapier des Bundesinnenministeriums wird nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“ („SZ“), NDR und WDR hervorgehoben, dass die größtmögliche Erhöhung der Testkapazitäten in Deutschland „überfällig“ sei. Vorbild sei dabei Südkorea, berichtet die „SZ“. Den dortigen Behörden war es mit Massentests und der Isolierung von Erkrankten gelungen, die Ausbreitung des neuartigen Erregers stark zu verlangsamen, ohne das öffentliche Leben zum Stillstand zu bringen.
Coronavirus in Deutschland: Computergestützte Lösungen
Die bei weitem wichtigste Maßnahme gegen das Coronavirus sei den Experten zufolge „das Testen und Isolieren der infizierten Personen“, berichtete die „SZ“. Getestet werden sollten „sowohl Personen mit Eigenverdacht als auch der gesamte Kreis der Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen“.
Für breit angelegte Tests seien innovative Lösungen erforderlich, heißt es demnach in dem Strategiepapier. Um das medizinische Personal vor Infizierten zu schützen, sollten Bürgerinnen und Bürger den notwendigen Rachenabstrich selbst erledigen, zum Beispiel in Drive-in- oder Telefonzellen-Teststationen. Um die Suche nach Kontakten von positiv getesteten Personen zu erleichtern, sollten längerfristig computergestützte Lösungen und sogar das Location Tracking von Mobiltelefonen zum Einsatz kommen, heißt es in dem Bericht.
+++ 22.30 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CDU) hat am Donnerstag in einer Videobotschaft vor einem frühzeitigen Ende der Beschränkungen aufgrund der Coronakrise gewarnt. So schrieb er bei Twitter: „Ich glaube, wir kommen da durch, aber es ist wichtig, dass man nicht, wie wenn man eine normale Krankheit hat, zu schnell aufsteht, zu früh wieder anfängt, dann kann es am Ende doch viel schlimmer werden.“
Daher müsse man den Weg, den man in Deutschland beschritten habe, jetzt auch „weitergehen“.
Im ZDF-Talk bei Maybrit Illner lautete das Thema: „Kampf gegen Corona - genug Geld, genug Kraft, genug Zeit?“ Dabei ging es um Versäumnisse und Mängel, letztere vor allem an Material und Personal.
+++ 20.35 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Deutschland ist auf 43.071 Infizierte gestiegen. Die Zahlen stammen von den Gesundheitsministerien der Länder. Demnach gibt es - Stand jetzt (26.03.2020) - 266 bestätigte Todesfälle in Folge des Coronavirus.
Damit ist die Zahl der Infizierten in Deutschland um fast 6.000 an einem Tag gestiegen.
Corona in Deutschland: Ärztepräsident mit Appell an Bevölkerung - „Tragen Sie Schutzmasken“
+++ 19.23 Uhr: Er war einer der ersten Corona-Patienten in Deutschland: Ein 47-Jähriger aus Gangelt im Kreis Heinsberg kämpfte vier Wochen lang auf der Intensivstation der Uniklinik Düsseldorf um sein Leben. Der Mann litt an einer Vorerkrankung. Wie der „Express“ berichtet, befinde sich der Mann nun auf dem Weg der Besserung. Er müsse nicht mehr beatmet werden.
+++ 17.30 Uhr: Während das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 weiterhin in Deutschland wütet, hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt die Bevölkerung dazu aufgerufen, Schutzmasken zu tragen. So betonte der Präsident der Bundesärztekammer (BAEK) gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Mein Rat: Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum.“ Zwar garantieren die Masken keinen Schutz vor Ansteckung, „aber sie können ein wenig helfen, das Risiko zu verringern, andere anzustecken oder selbst angesteckt zu werden“.
So könne das Tragen einer Schutzmaske dabei helfen, das Virus einzudämmen. Zwar seien die einfachen Stoffmasken nur ein Hilfskonstrukt. Aber: „Sie sind besser als nichts, weil sie Atemluft filtern“, erklärte Reinhardt.
Unterdessen fordert eine Petition in Deutschland als Reaktion auf die Coronakrise ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden. Die Zahl der Unterschriften wächst täglich.
Corona in Deutschland: Coronavirus-Gefahr noch nicht gebannt - keine Entwarnung von Spahn
+++ 15.03 Uhr: „Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm.“ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht in der Coronakrise in Deutschland noch keinen Grund für eine Entwarnung. "Keiner kann genau sagen, was in nächsten Wochen kommt“, sagt er auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Ärzte und Pflegekräfte "bereiten sich auf die wohl größte Herausforderung in 75 Jahren vor". Die Politik sei "im Krisenmodus", sagte Spahn weiter. Zuvor hatte das Corona-Kabinett getagt.
Er appelliert an die Bürger, die Einschränkungen weiter durchzuhalten. Ob sich diese Konsequenz auszahle, "werden wir in der Statistik sehen", das brauche aber einige Tage. Er fügte hinzu: "Wenn wir das schaffen, können wir nach Ostern über weitere Perspektiven reden." Damit das Gesundheitssystem die Herausforderungen meistern könne, müsse es gelingen, die Ausbreitung zu verlangsamen und die Intensivkapazitäten in den Krankenhäusern zu erhöhen, betonte Spahn einmal mehr die Notwendigkeit der derzeitigen Einschränkungen für die Bürger. Ein weiterer Zeitgewinn entstehe durch den Anstieg der Tests. In der vergangenen Woche habe es zwischen 300.000 und 500.000 Tests gegeben, sagte Spahn.
Der Bundesgesundheitsminister hofft, dass er spätestens Ostern eine Antwort darauf geben kann, wie es weitergeht.
Corona in Deutschland: Darum ist hier die Todesrate geringer als in anderen Ländern
+++13.19 Uhr: Schreckensnachrichten über viele Tote erreichen uns aus Spanien, Großbritannien, Italien und nun auch den USA. Die Sterberate liegt in Italien bei rund 8 Prozent. Dabei ist die Zahl der Infizierten in Deutschland deutlich höher, als zum Beispiel in Frankreich - glaubt man den Zahlen der Johns Hopkins University. In Frankreich sind aktuell (Stand: 26.02.20, 13.22 Uhr) 25.604 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 1331 Menschen sind dort mit oder an Covid-19 gestorben. In Deutschland sind 39.502 Menschen mit dem Cornavirus infiziert, 222 Menschen sind an Covid-19 gestorben. Die Todesrate in anderen Ländern ist sehr viel höher als in Deutschland - woran liegt das?
Nun liefert Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité, eine mögliche Erklärung woran das liegen könnte. So werden laut Drosten pro Woche über eine halbe Millionen Corona-Tests in Deutschland durchgeführt. In Deutschland habe man auch sehr viel früher mit dem Testen auf das Coronavirus angefangen als in anderen Ländern, zitiert spiegel.de führende Experten.
Durch die vielen Tests ergibt sich laut dem Virologen ein genaueres Bild der Gesamtsituation. Die Sterblichkeitsrate wird durch mehr getestete Personen entzerrt. Denn wenn auch die milden Verläufe in die Statistik mit einfließen, sinkt dadurch die Todesrate.
Nun wollen Mediziner gemeinsam mit dem Bundesforschungsministerium eine „Nationale Taskforce“ ins Leben rufen, die Ideen und Rezepte entwickeln soll, die an Covid-19-Erkrankten bestmöglich zu schützen. Laut spiegel.de soll es eine Bitte der Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Bundesforschungsministerin Anja Karliczek gegeben haben, alle Kräfte zu bündeln. Das Forschungsministerium unterstütze den Aufbau des Netzwerks mit 150 Millionen Euro.
Video-Botschaft von Bundespräsident Steinmeier in der Coronakrise: „Es kommen schwierige Zeiten“
+++ 10.02 Uhr: „Es werden schwierige Wochen“, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) stimmt die Bürger auf eine belastende Zeit ein. Abstand halten sei „das Gebot der Stunde“, so Steinmeier. Dieser Zustand könne Wochen andauern. Gewohnte Treffen und Besuche seien derzeit nicht möglich. "Darauf zu verzichten, das fällt uns allen schwer, auch mir.„, sagt der Bundespräsident in einer Videobotschaft am Donnerstag (26.03.20). Nur so könne verhindert werden, “dass wir dauerhaft verlieren, was wir lieben.“
Auch Solidarität sei „existentiell wichtig“, betont der Bundespräsident. Viele Menschen handelten danach und gingen etwa für ältere Nachbarn einkaufen oder hängten Lebensmitteltüten für Obdachlose an "Gabenzäune". "Sie alle, Sie sind die Heldinnen und Helden in der Corona-Krise", lobte Steinmeier in seiner Videobotschaft. Mit einigen habe er in den vergangenen Tagen telefoniert.
Corona in Deutschland: Steinmeier für zahlreiche Telefonate mit Bürgern
Nach Angaben des Bundespräsidialamts führt Steinmeier derzeit "zahlreiche" Telefonate mit Bürgern, "die in der Corona- Krise besonders gefordert sind". Dazu zählten etwa Pfleger, Ärztinnen, Sozialarbeiter, Lehrerinnen und Supermarktmitarbeiterinnen. "In den Gesprächen informiert sich der Bundespräsident über die aktuellen Erfahrungen in ihrem Alltag, über ihre jeweiligen Herausforderungen und Probleme." Außerdem danke er den Menschen für ihr Engagement. In seiner Videobotschaft betonte Steinmeier außerdem, wie wichtig internationale Solidarität und Zusammenarbeit seien. "Das Virus hat keine Staatsangehörigkeit, und das Leid macht nicht vor Grenzen halt.
Aber ebenso wenig sollten wir es tun." Steinmeier verwies unter anderem auf grenzüberschreitende Forschungskooperationen zur Suche nach Impfstoffen und Therapieansätzen gegen das Coronavirus. "Bündeln wir weltweit alles Wissen und alle Erfahrung, alle Kreativität und Energie! Das ist mein Appell", sagte er. "Darein setze ich meine Hoffnung." Die Videobotschaft wurde auf Steinmeiers Internetseite www.bundespräsident.de sowie den Plattformen Instagram und Facebook veröffentlicht. Bereits vor zehn Tagen hatte sich das Staatsoberhaupt in dieser Form zur Corona-Krise geäußert. Laut Bundespräsidialamt sind regelmäßige Stellungnahmen Steinmeiers per Videobotschaft geplant.
Video-Botschaft von Bundespräsident Steinmeier in der Coronakrise: „Es kommen schwierige Zeiten“
+++ 8.29 Uhr: Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich auch im Osten Deutschlands weiter aus und führt zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben: Wegen der hohen Anzahl von Coronavirus-Infizierten sind zwei Ortsteile der Stadt Jessen (Elster) in Sachsen-Anhalt von der Außenwelt abgeschirmt: Jessen und Schweinitz stehen unter Quarantäne. Seit Donnerstagmorgen (26.03.2020), 7.00 Uhr, kontrollieren Feuerwehrleute und Polizisten die Zufahrtsstraßen, wie der Sprecher des Landkreises Wittenberg bestätigte. Die Quarantäne ist bis zum 10. April angekündigt. Dem Sprecher zufolge sind rund 8000 Einwohner betroffen. Anlass für die Maßnahmen ist ein Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim. Von 16 Infizierten mussten bereits drei ins Krankenhaus gebracht werden.
Es gelten strenge Regeln: „Das Haus verlassen darf man, um sich auf kürzestem Wege etwas zu Essen zu holen oder in die Apotheke zu gehen“, sagte der Sprecher. Der Zutritt oder die Zufahrt zu den gesperrten wegen der Corona-Pandemie Ortsteilen ist laut einer Mitteilung des Landkreises nur Menschen gestattet, die dort ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben und sich unverzüglich in die häusliche Quarantäne begeben. Ausnahmen sollen gelten für „Personen, die Maßnahmen der medizinisch indizierten Pflege wahrnehmen, Rettungsdienste, ärztliche Hausbesuche“ sowie Mitarbeiter bestimmter lokaler Unternehmen.
Corona-Pandemie: Kreuzfahrtschiff aus Deutschland meldet sieben Covid-19-Fälle
+++ 26.03.2020, 6.58 Uhr: Kreuzfahrtschiffe wie die „Diamond Princess“, die in einem japanischen Hafen im Februar wegen Corona-Fällen an Bord unter Quarantäne gestellt wurde, standen in der Coronakrise schon öfter im Fokus – nun ist auch ein deutsches Schiff betroffen. An Bord eines vor Australien Kreuzfahrtschiffs aus Deutschland sind mindestens sieben Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt. Es handele sich hierbei um fünf Passagiere und zwei Crewmitglieder, teilte der Bonner Reiseveranstalter Phoenix am Mittwochabend (25.03.2020) mit. Das Kreuzfahrtschiff liege demnach zur Zeit vor der Küstenstadt Fremantle.
Allen an Bord von „MS Artania“ gehe es aber gut, keine der mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Personen befinde sich in einem gesundheitlich kritischen Zustand. Alle Gäste sollten mit eigens gecharterten Flugzeugen voraussichtlich am Samstag (28.03.2020) aus Australien ausgeflogen werden. Das Schiff bietet laut Phoenix 510 Besatzungsmitgliedern und 1200 – meist deutschen – Passagieren Platz.
Der Regierungschef des Bundesstaats Westaustralien, Mark McGowan, sagte am Donnerstag (26.03.2020), das Kreuzfahrtschiff „MS Artania“ solle die australischen Gewässer unverzüglich verlassen. „Sein Heimathafen ist eigentlich in Deutschland.“ Wenn die sieben Covid-19-Erkrankten zur Behandlung an Land kommen müssten, würden sie in eine Einrichtung beispielsweise der Verteidigungskräfte gebracht. Die australische Regierung und Deutschland könnten dann nach der Behandlung einen Rückflug absprechen.
Vor knapp zwei Wochen hatte der Reiseveranstalter aus Deutschland wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 die Kreuzfahrt der „MS Artania“ und sämtlicher anderer Schiffe abbrechen müssen. „Der Abbruch der Weltreise hat nun zur Folge, dass MS Artania in wenigen Tagen in Sydney abreisen und direkt in Richtung Bremerhaven durchstarten wird. Zwischendurch wird es für die Gäste keine Landgänge geben“, teilte das Unternehmen am 14. März mit. Die Rückreise nach Bremerhaven sollte 28 Tage dauern.
Corona-Pandemie: 200 Tote in Deutschland
+++ 20.58 Uhr: In Deutschland sind bislang mehr als 200 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa und bezieht sich dabei auf die gemeldeten Zahlen der Bundesländer. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben außerdem zwei Deutsche auf einer Ägyptenreise.
Insgesamt sind in Deutschland mittlerweile mehr als 37.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. Besonders stark betroffen ist Nordrhein-Westfalen mit 9700 Fällen, Bayern mit fast 7300 und Baden-Württemberg mit mehr als 7200 Fällen.
Junge Menschen dürfen später als erstes wieder aus dem Haus
+++ 18.58 Uhr: Die Bundesregierung will die aktuellen strengen Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun später einmal zunächst für junge und gesunde Menschen wieder lockern. Der CDU-Politiker sagte in der Social-Media-App Jodel: „Die nächste Phase lautet natürlich: Junge Menschen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, dürfen wieder mehr auf die Straße.“
Aktuell hänge viel davon ab, ob die Infektionskurve mit den beschlossenen Maßnahmen flach gehalten werden könne. „Das zeigt sich in den nächsten zwei Wochen“, sagte Braun. Dann könne man hoffentlich auch die Frage nach einem Ende der Einschränkungen beantworten.
+++ 18.21 Uhr: Nach der Einschätzung von Ärzten wird es wegen der Corona-Krise wahrscheinlich auch in Deutschland bald an Betten zur intensiven Betreuung von Schwerkranken fehlen. In einem Schreiben von sieben medizinischen Fachgesellschaften heißt es nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, trotz Erhöhung der Kapazitäten stünden wahrscheinlich in kurzer Zeit „nicht mehr ausreichend intensivmedizinische Ressourcen“ zur Verfügung. Die Ärzte müssten dann Entscheidungen über Leben und Tod treffen.
Dazu gibt es der Zeitung zufolge auch einen Katalog mit Handlungsempfehlungen. Entscheidend müssten medizinischer Befund und Wille des Patienten sein. Weiter heißt es: „Wenn nicht mehr alle kritisch erkrankten Patienten auf die Intensivstation aufgenommen werden können, muss analog der Triage in der Katastrophenmedizin über die Verteilung der begrenzt verfügbaren Ressourcen entschieden werden.“ Eine Auswahl, wer akut oder intensiv behandelt werde und wer nicht, sei „unausweichlich“.
+++ 17.25 Uhr: Auch beim zweiten Test von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf das Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. Das teilte ein Regierungssprecher mit und kündigte an: „Die Bundeskanzlerin arbeitet weiterhin aus der häuslichen Quarantäne und wird sich Anfang der kommenden Woche erneut testen lassen.“
Corona-Krise in Deutschland: Seife, Toilettenpapier und Reis besonders gefragt
+++ 14.45 Uhr: Welche Produkte sind in Deutschland während der Coronakrise besonders gefragt? Gefühlt ganz sicher Toilettenpapier, doch stimmt das wirklich? Bisher mussten man auf harte Fakten warten, doch jetzt hat das Statistische Bundesamt Zahlen der vergangenen Woche vorgelegt.
Danach waren die Verkaufszahlen im Einzelhandel bei Seife mit einem Plus von 337 Prozent „mehr als viermal so hoch wie in den sechs Monaten zuvor“, wie die Statistiker mitteilten. Auch Toilettenpapier (plus 211 Prozent), Reis (plus 208 Prozent) und passierte Tomaten (plus 171 Prozent) wurden deutlich stärker nachgefragt als sonst.
Bei Zucker, Mehl und Teigwaren war der Absatz laut Statistischem Bundesamt in der vergangenen Woche etwa doppelt so hoch wie im Mittel der sechs Monate von August bis Januar. Einzig die Bierbrauer konnten nicht von dem durch die Krise ausgelösten Einkaufsboom profitieren. Hier lagen die Verkaufszahlen seit Ende Februar Woche für Woche leicht unter dem Normalniveau, teilweise ging der Bierverkauf in den vergangenen Wochen im Einzelhandel um knapp zehn Prozent zurück.
Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln stieg in der ersten Märzwoche zunächst auf mehr als das Achtfache (plus 751 Prozent), fiel anschließend aber wieder deutlich. In der vergangenen Woche sei der Absatz nur noch halb so stark wie sonst üblich gewesen. Den Statistikern zufolge ist diese Entwicklung aber einfach „darauf zurückzuführen, dass das Produkt vorübergehend praktisch ausverkauft war“.
Debatte über Corona-Hilfspaket: Alice Weidel fehlt im Bundestag
+++ 11.30 Uhr: AfD-Politikerin Alice Weidel wird aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Bundestagssitzung zur Verabschiedung des Corona-Hilfspakets an diesem Mittwoch teilnehmen.
„Bei mir wurde Lungenentzündung diagnostiziert, weshalb ich diese Woche zum Schutz meiner eigenen, wie auch der Gesundheit der Kollegen und Mitarbeiter nicht an den Sitzungen des Bundestages teilnehmen werde“, äußerte sich Weidel gegenüber der DPA. Auf das neuartige Coronavirus sei sie nach Angaben ihres Sprechers bisher nicht getestet worden.
+++ 11.00 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hält sich mit einer Bewertung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland zurück. „Wir müssen weiter abwarten, um zu sehen, ob die Maßnahmen greifen“, sagte Institutschef Lothar Wieler in Berlin. Im Moment sei es zu früh, um diese Aussagen belastbar treffen zu können. „Deutschland steht erst am Anfang der Epidemie“, bekräftigte Wieler. Wie sie sich weiter entwickle, sei völlig offen.
Die Fallzahlen zum Coronavirus
+++ 10.00 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen mit 31.554 angegeben - ein Plus von 4118 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete dagegen bereits 32.991 Infizierte.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 149 Todesfälle, die JHU 159 Tote. Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen:
Bundesland | Infizierte | Differenz zum Vortag | Tote |
Baden-Württemberg | 6069 | +721 | 37 |
Bayern | 6558 | +804 | 37 |
Berlin | 1428 | +208 | 2 |
Brandenburg | 429 | +86 | 1 |
Bremen | 200 | +17 | 0 |
Hamburg | 1262 | +219 | 0 |
Hessen | 1754 | +134 | 4 |
Mecklenburg-Vorpommern | 218 | +19 | 0 |
Niedersachsen | 2140 | +376 | 7 |
Nordrhein-Westfalen | 7197 | +879 | 43 |
Rheinland-Pfalz | 1591 | +221 | 5 |
Saarland | 403 | +66 | 2 |
Sachsen | 959 | +148 | 6 |
Sachsen-Anhalt | 375 | +54 | 1 |
Schleswig-Holstein | 577 | +99 | 3 |
Thüringen | 394 | +67 | 1 |
Gesamt | 31.554 | +4118 | 149 |
Bundestag berät milliardenschweres Corona-Krisen-Paket
+++ 08.30 Uhr:
Der Bundestag entscheidet heute über das historische Hilfspaket für Bürger und Unternehmen in der Coronakrise. Es soll in bisher kaum vorstellbarem Tempo beschlossen werden. Der Bund will mit mehreren großen Rettungsschirmen und umfangreichen Rechtsänderungen Familien, Mieter, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen schützen. Die Schuldenbremse im Grundgesetz soll ausgesetzt werden. Dies legt die Grundlage für einen Nachtragshaushalt mit einer sonst unzulässigen Schuldenaufnahme von rund 156 Milliarden Euro.
Mit dem Nachtragshaushalt befasst sich an diesem Mittwoch auch der Bundesrat in einer Sondersitzung. Die Gesetze, mit denen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise abgefedert werden sollen, sollen die Länderkammer dann bereits am Freitag passieren.
Für das von der schwarz-roten Koalition geplante Aussetzen der Schuldenbremse zeichnete sich im Bundestag die erforderliche Mehrheit ab. Das Grundgesetz sieht die Möglichkeit vor, dass der Bund im Falle von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Notsituationen mehr Schulden aufnimmt als sonst erlaubt.
Lage auf deutschen Intensivstationen noch relativ entspannt
+++ 7.40 Uhr: Die Lage auf den deutschen Intensivstationen ist nach Angaben von Intensivmedizinern und Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) insgesamt noch entspannt, aber regional sehr unterschiedlich.
Die DKG verwies auf das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Die Online-Datenbank zeigt die Verfügbarkeit von Intensivbetten in rund der Hälfte der Kliniken im Land an.
Noch keine Probleme auf Intensivstationen
Von konkreten Problemen auf den Intensivstationen infolge der Coronavirus-Pandemie sei der DKG bisher nichts bekannt.
DIVI-Präsident Uwe Janssens, Chefarzt für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler, sagte: „Im Moment geht es noch. Wir spüren so langsam, dass doch mehr Patienten mit Covid-19-Erkrankung reinkommen.“ Dies seien aber nicht unbedingt alles Schwersterkrankte. „Das sind tatsächlich viele Ältere mit dem klassischen Krankheitsbild, Fieber, Lungenentzündung“. Die Lage sei auch regional sehr unterschiedlich.
+++ 25.03.2020, 7.00 Uhr: Die Grünen im Bundestag fordern in der Corona-Krise, dass Deutschland auch kleine und mittelständische Unternehmen in Italien unterstützt. In einem Antrag der Fraktion für den Haushaltsausschuss heißt es, als wirtschaftlich starkes Land solle Deutschland - wenn möglich gemeinsam mit Frankreich - über die Förderbank KfW „in begrenztem Umfang“ auch kleinen Betrieben in Italien in dieser Notzeit finanziell unter die Arme greifen und versuchen, weitere Förderbanken der EU-Mitgliedsstaaten ins Boot zu holen.
Die KfW solle „als Einstieg ein Globaldarlehen über eine Milliarde Euro an die italienische Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) anbieten“, für das der Bundeshaushalt haften solle, heißt es in dem Antrag weiter. Die CDP solle die Kredite nicht selbst vergeben, sondern an lokale Geschäftsbanken weiterreichen, die den Unternehmen wiederum schnell und unbürokratisch helfen sollten.
Coronakrise: Europa soll sich gegenseitig helfen
+++ 24.03.2020, 16.21 Uhr: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) will wegen der Corona-Pandemie alle Schulabschluss-Prüfungen absagen. Das gilt auch für das Abitur.
„In der derzeitigen Situation und der besonderen Herausforderung nicht nur für unser Schulsystem, sondern auch jeden Einzelnen von uns, halte ich diese Entscheidung für geboten“, sagte Prien. Sie werde dem Kabinett für die Beratungen am Mittwoch einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen.
„Wir haben in diesem Jahr durch die Ausbreitung des Coronavirus und unsere Maßnahmen dagegen eine außergewöhnliche Situation“, sagte Prien. Mitte März wurde der Unterricht an den Schulen im Land eingestellt. Wann und wie der Unterricht wieder aufgenommen werden könne, sei noch nicht absehbar.
Corona-Krise: Abschlusszeugnis statt Abi-Prüfung in Schleswig-Holstein
Die Schüler sollen nach Priens Plänen Abschlusszeugnisse auf Basis bisheriger Noten erhalten: „Ich werde daher in der Kultusministerkonferenz vorschlagen, dass wir keine Abiturprüfungen mehr abnehmen, sondern das Abitur und seine Note anhand der bisher erbrachten Leistungen bewerten“, sagte Prien.
+++ 24.03.2020, 13.45 Uhr: Bayern will angesichts der Corona-Krise schwerkranke Italiener zur Behandlung in bayerische Krankenhäuser aufnehmen. Bayern wolle im Rahmen der Möglichkeiten mit „medizinischem Gerät“ helfen, aber auch einige Patienten aus Italien aufnehmen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München. „Wir wollen auch da ein Signal der Humanität setzen.“
+++ 24.03.2020, 12.00 Uhr: Nordrhein-Westfalen nimmt zehn Corona-Patienten aus Norditalien auf. Das sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtags. Die italienische Luftwaffe werde die Patienten nach NRW verlegen.
„Das ist ein kleiner Tropfen“, sagte Laschet. „Aber wir wollen signalisieren: Ihr seid nicht allein.“ Jedes Leben, das man retten können, sei es wert. Zuvor hatten bereits andere Bundesländer Corona-Patienten aus dem Ausland aufgenommen.
Millionen Atemmasken spurlos verschwunden
+++ 24.03.2020, 10.20 Uhr: Bei der Lieferung von sechs Millionen Schutzmasken nach Deutschland gegen eine weitere Verbreitung von Corona-Infektionen hat es eine Panne gegeben.
Wie der „Spiegel“ berichtet, seien die Masken der Schutzstufe FFP2 auf einem Flughafen in Kenia „spurlos verschwunden“. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte, der Vorgang werde untersucht. Der von der Generalzolldirektion geschlossene Liefervertrag habe storniert werden können. Es handele sich jedoch nur um einen „Bruchteil“ des insgesamt bestellten Materials.
Die Bundeswehr organisiert die Beschaffung des dringend benötigten medizinischen Materials in der Corona-Krise. Unterstützt von der Generalzolldirektion leistet die Behörde Amtshilfe für das Bundesgesundheitsministerium.
Acht Corona-Patienten aus Italien in Sachsen gelandet
+++ 24.03.2020, 6.40 Uhr: Eine Gruppe von in Sachsen zu behandelnden Corona-Patienten aus Italien ist am Flughafen Leipzig-Halle gelandet. Zwei Rettungsfahrzeuge standen auf dem Flugplatz für den Transport der Patienten ins Krankenhaus bereit.
Die Krankenhäuser im Freistaat hatten zuvor signalisiert, dafür die Kapazitäten zu haben. Zudem könne man durch die Behandlung der italienischen Patienten lernen, mit dem Virus umzugehen. „Das ist ein ganz wichtiges Zeichen, dass wir auch anderen helfen können“, sagte Kretschmer.
+++ 21.32 Uhr: Sachsen will Coronavirus-Patienten aus Italien in seinen Krankenhäusern aufnehmen. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Montag (23.03.2020) in Dresden an. Man komme damit einer Bitte der italienischen Regierung nach.
Die Krankenhäuser in Sachsen hätten zugesagt, dafür die Kapazitäten zu haben. Zudem könne man durch die Behandlung der Corona-Patienten aus Italien lernen, mit dem Virus umzugehen. „Das ist ein ganz wichtiges Zeichen, dass wir auch anderen helfen können“, sagte Kretschmer. Zunächst hatte Kretschmer von sechs Patienten aus Italien gesprochen, am Abend war dann von acht Patienten die Rede. Sie sollen auf mehrere Kliniken verteilt werden.
Bis Montag waren in Sachsen 865 Infektionsfälle registriert, die meisten in Dresden, Zwickau und Leipzig. Bislang gab es im Freistaat drei Todesfälle durch das neuartige Virus.
Coronavirus in Deutschland: Erster Todesfall in Sachsen-Anhalt
+++ 20.25 Uhr: Im Bundesland Sachsen-Anhalt gibt es den ersten Todesfall nach einer Coronavirus-Infektion. In Halle sei am Samstag (21.03.2020) eine 80-jährige Frau mit schweren Vorerkrankungen gestorben. Bei ihr wurde auch das Coronavirus festgestellt, teilte die Stadt Halle am Montagabend (23.03.2020) mit. Es sei die erste bekannte Tote im Zusammenhang mit Corona in Sachsen-Anhalt, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums.
Insgesamt liegt die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion mit dem Coronavirus in Deutschland bei 118. Laut den Daten der John Hopkins University (USA) sind in Deutschland mehr als 29.000 Menschen infiziert.
Coronavirus in Deutschland: Ergebnis des ersten Tests von Bundeskanzlerin Merkel negativ
+++ 23.03.2020, 16.40 Uhr: Beim ersten Test von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf das neuartige Coronavirus ist keine Infektion festgestellt worden. „Das Testergebnis des heutigen Tests ist negativ“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag (23.03.2020) in Berlin auf Anfrage. „Weitere Tests werden in den nächsten Tagen durchgeführt“.
Coronavirus in Deutschland: Hilfspaket für viele Betroffene
+++ 23.03.2020, 13.05 Uhr: Mit einem Hilfspaket unterstützt der Bund Familien, Mieter, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise.
Das Kabinett beschloss am Montag mehrere Schutzschirme und Rechtsänderungen. Damit die Hilfen rasch ankommen, soll im Schnellverfahren bereits am Mittwoch der Bundestag, am Freitag der Bundesrat den Maßnahmen zustimmen.
Die Bundesregierung bringt gewaltige Summen auf. Nach sechs Jahren ohne neue Schulden fällt die schwarze Null im Bundeshaushalt - das Kabinett beschloss eine Neuverschuldung von rund 156 Milliarden Euro. Dafür soll der Bundestag am Mittwoch eine Notfallregelung in der Schuldenbremse in Kraft setzen.
In der Coronakrise sollen auch Empfänger von Hartz IV geschützt werden
Das Paket umfasst viele Bereiche: Kleine Firmen und Solo-Selbstständige wie Künstler und Pfleger sollen über drei Monate direkte Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro bekommen. Über einen Stabilisierungsfonds sollen Großunternehmen mit Kapital gestärkt werden können, der Staat soll sich notfalls auch an den Firmen beteiligen können. Zugleich startete am Montag ein unbegrenztes Sonder-Kreditprogramm der Förderbank KfW.
Vermieter sollen ihren Mietern nicht mehr kündigen dürfen, wenn diese wegen der Corona-Krise ihre Miete nicht zahlen können. Bei Anträgen auf Hartz IV sollen die Vermögensprüfung und die Prüfung der Höhe der Wohnungsmiete für ein halbes Jahr ausgesetzt werden. Familien mit Einkommenseinbrüchen sollen leichter Kinderzuschlag bekommen.
Mit erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit sollen Unternehmen zudem Beschäftigte leichter halten können, statt sie in die Arbeitslosigkeit zu schicken. Deutschlands Krankenhäuser sollen mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützt werden.
+++ 23.03.2020, 11.30 Uhr: Ärzte sorgen sich wegen der Coronakrise um ungewollt schwangere Frauen, die einen Abbruch planen. Es könne sein, dass diese wieder zu unsicheren Abtreibungsmethoden griffen, „mit der Gefahr von gesundheitlichen Schäden wie Entzündungen, Sterilität, Blutungen, bis hin zum Tod“, erklärte die Gießener Ärztin Kristina Hänel gemeinsam mit einem Netzwerk aus Ärzten, die die Eingriffe anbieten.
Wegen Corona: Sorge um Frauen
Derzeit gebe es große Einschränkungen in Beratungsstellen sowie Praxen und Kliniken. Zu befürchten sei zugleich, dass es wegen der Ausgangsbeschränkungen zu mehr unerwünschten Schwangerschaften infolge einer Zunahme häuslicher und sexueller Gewalt komme.
Das Netzwerk aus Ärzten und Verbänden wie Pro Familia fordert unter anderem, Videoberatung oder telefonische Beratung der Frauen zu ermöglichen. Ansonsten müssten die vor den Eingriffen vorgeschriebene Pflichtberatung und die Wartefrist ausgesetzt werden.
+++ 23.03.2020, 10.00 Uhr: Kanzlerin Merkel wird aus der häuslichen Quarantäne heraus per Telefonschalte an der Sitzung des Bundeskabinetts teilnehmen. Das teilte ein Regierungssprecher mit.
Wie zuletzt tagen die Ministerinnen und Minister demnach wegen der Corona-Krise nicht wie üblich im Kabinettssaal des Kanzleramts in Berlin, sondern im viel größeren Internationalen Konferenzsaal - so können sie den notwendigen Abstand voneinander einhalten, um Ansteckungen zu verhindern.
Wirtschaft fordert wegen Corona schnelle Hilfe
+++ 23.03.2020, 7.45 Uhr: Angesichts dramatischer Folgen der Coronavirus-Krise mit akuter Gefahr für Betriebe und Jobs warten Unternehmen dringend auf Staatshilfen.
„Soforthilfe ist das Gebot der Stunde - und absolut wörtlich zu nehmen“, sagte Wolfgang Ewer, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe, der Presse. Beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hieß es, die Folgen der Corona-Pandemie seien „verheerend“. Existenzen seien mehr als akut gefährdet, Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Die Politik müsse nun schnell, umfassend und zielgerichtet helfen.
Wirtschaft und Private wartet in Coronakrise dringend auf Staatshilfen
„Es müssen schleunigst liquide Mittel in den Unternehmen wirklich ankommen, nur so lassen sich Betriebe und Beschäftigung retten“, sagte der Verbandspräsident der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée. Die aktuelle Situation sei dramatisch. „Großen Teilen des Dienstleistungsbereichs wie Hotels, Restaurants, Reiseunternehmen, Eventagenturen steht das Wasser bereits an der Oberlippe, denn es kommen schon seit Anfang März keine Buchungen mehr rein, nur noch Stornierungen. Aber die Kosten laufen ja weiter.“ Eben-Worlée forderte mehr Hilfen für den Mittelstand.
+++ 22.3.2020, 20.45 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus will das Bundeskabinett am Montag umfassende Maßnahmen beschließen. Dabei geht es um große Schutzschirme für Unternehmen, Beschäftigte und Kliniken. Geplant sind umfangreiche Rechtsänderungen. Im Schnellverfahren soll am Mittwoch bereits der Bundestag zustimmen, am Freitag der Bundesrat.
Die Sitzung dürfte von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geleitet werden - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) musste sich in häusliche Quarantäne begeben. Sie wird voraussichtlich per Video oder Telefon zugeschaltet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel in häuslicher Quarantäne
+++ 22.3.2020, 19.00 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Sonntag selbst wegen der Gefahr einer Corona-Infektion in häusliche Quarantäne begeben. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Abend mitteilte, wurde sie darüber unterrichtet, dass ein Arzt, der Freitag eine Pneumokokken-Impfung bei ihr vorgenommen hatte, mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Merkel werde sich in den nächsten Tagen regelmäßig testen lassen, „weil ein Test jetzt noch nicht voll aussagekräftig wäre“, erklärte Seibert weiter. Die Kanzlerin werde aus der Quarantäne heraus ihren Dienstgeschäften nachgehen.
Gaststätten und Friseure schließen
+++ 22.3.2020, 16.50 Uhr: Bund und Länder wollen Restaurants und Gaststätten unverzüglich schließen - wo dies noch nicht der Fall ist. Darauf einigten sich die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder am Sonntag in ihrer Telefonkonferenz. „Davon ausgenommen ist die Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause“, heißt in dem Beschluss.
Auch Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege müssen schließen. Davon betroffen sind etwa Friseure, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios und Massagesalons. Medizinisch notwendige Behandlungen sollen weiter möglich bleiben.
+++ 22.3.2020, 15.50 Uhr: Bund und Länder wollen eine Art „Kontaktverbot*“ im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus beschließen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich nach Angaben aus Länderkreisen bei einer Telefonkonferenz darauf, Ansammlungen von mehr als zwei Personen grundsätzlich zu verbieten. Ausgenommen werden sollen Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.
+++ 22.3.2020, 14.20 Uhr: Kanzlerin Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten haben am Sonntag ihre Beratungen über weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie begonnen.
Kanzlerin berät über Ausgangssperren
In der Telefonkonferenz soll es darum gehen, ob es bundesweite Ausgangsbeschränkungen gibt. Neben Merkel nehmen auch die für den Kampf gegen die Ausbreitung und die Folgen des Coronavirus wichtigsten Minister teil. So sollen neben Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auch Innenminister Horst Seehofer (CSU), Außenminister Heiko Maas (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dabei sein. Ein Statement wird um 17.30 Uhr erwartet.
+++ 22.3.2020, 10.30 Uhr: Die Beratungen von Kanzlerin Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder über weitere Maßnahmen in der Coronakrise beginnen am Sonntag um 14 Uhr.
Corona: Einschränkungen abhängig vom Verhalten der Menschen
In der Schaltkonferenz geht es darum, ob zur Eindämmung des Coronavirus weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens nötig sind. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert wollen die Kanzlerin und die Länderchefs eine „sehr ernste, schonungslose Analyse der Lageentwicklung“ der vergangenen Tage vornehmen.
Ob es weitere Einschränkungen für die Bürger geben wird, soll vor allem von deren Verhalten an diesem Wochenende abhängig gemacht werden.
+++ 22.3.2020, 9.15 Uhr: In Bayern besonders von Todesfällen durch das Coronavirus betroffen ist Würzburg. Neun Senioren aus einem Pflegeheim in der Stadt sind inzwischen gestorben, bestätigte das Heim am Wochenende. Insgesamt seien 34 Bewohner positiv getestet worden, hieß es.
Sieben würden in Krankenhäusern liegen. 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten das Virus ebenfalls. Man habe die Tagespflegestation und das Geriatriezentrum geschlossen, damit die Beschäftigten aus diesen Bereichen die Kollegen unterstützen könnten.
+++ 22.3.2020, 9.00 Uhr: Am Samstag ist die Zahl der Corona-Infizierten erstmals auf mehr als 22.000 gestiegen. Gemäß den Daten der Kreis- und Gesundheitsämter sind in Deutschland 22.364 Menschen positiv auf das Virus getestet. 84 Menschen starben bereits.
Das Robert-Koch-Institut übermittelt teils andere Zahlen. Die Abweichungen lassen sich durch eine Verzögerung erklären, die im Bekanntwerden von Fällen vor Ort und der Übermittlung der Zahlen an das RKI begründet liegt.
Kanzlerin Merkel will über bundesweite Ausgangssperre beraten
+++ 21.3.2020, 19.40 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten an morgigen Sonntag (22.03.2020, ab 14.00 Uhr) über weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. In der Telefonkonferenz wird es vor allem darum gehen, ob es bundesweite Ausgangsbeschränkungen gibt.
Neben Merkel nehmen auch die für den Kampf gegen die Ausbreitung und die Folgen des Coronavirus wichtigsten Minister teil. So sollen neben Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auch Innenminister Horst Seehofer (CSU), Außenminister Heiko Maas (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dabei sein.
Erleichterungen für Hartz-IV-Empfänger geplant
+++ 21.03.2020, 16.30 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will in der Coronavirus-Krise bei einem Hartz-IV-Antrag die Vermögensprüfung für ein halbes Jahr aussetzen. „Wir sorgen jetzt dafür, dass die aufwendige Vermögensprüfung für sechs Monate ab dem 1. April entfällt“, sagte Heil der „Bild am Sonntag“. „Außerdem kann jeder weiter in seiner Wohnung bleiben.“ Die Leistungen der Grundsicherung würden schnell und unbürokratisch gewährt. „Das hilft erst einmal, um nicht ins Bodenlose zu stürzen.“
+++ 21.3.2020, 15.40 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will schärfere Regel beim Infektionsschutz im Eilverfahren auf den Weg bringen. Der Bund soll demnach künftig mehr Eingriffsmöglichkeiten im ganzen Land erhalten. Das Gesetz soll gemeinsam mit weiteren Hilfs- und Schutzgesetzen der Regierung in einem großen Paket bereits kommende Woche beschlossen werden.
„Um einer Destabilisierung des gesamten Gesundheitssystems vorzubeugen, muss die Bundesregierung in die Lage versetzt werden, schnell mit schützenden Maßnahmen einzugreifen. Die Bundesregierung wird zur Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite ermächtigt“, heißt es in dem Entwurf.
Coronavirus-Pandemie: AfD verliert in Krisenzeiten an Zustimmung
+++ 21.3.2020, 13.45 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie hat großen Einfluss auf die politische Stimmung in Deutschland. Die CDU/CSU verbesserte sich im aktuellen „RTL/ntv-Trendbarometer“ im Vergleich zur Vorwoche um drei Punkte auf 32 Prozent. Damit kam sie fast an ihr Bundestagswahlergebnis von 2017 von 32,9 Prozent heran.
Die AfD verlor zwei Punkte und rutschte auf neun Prozent ab. Die Grünen büßten ebenfalls zwei Punkte ein, sie erreichten 20 Prozent. Die Linke verlor einen Prozentpunkt, sie kam in der am Samstag veröffentlichten Umfrage auf neun Prozent. SPD und FDP konnten um jeweils einen Punkt zulegen.
Die Sozialdemokraten erreichten 15 Prozent, die Liberalen sieben Prozent. Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen stieg um zwei Punkte auf 24 Prozent. Die AfD fiel in dieser Umfrage erstmals seit September 2017 bundesweit wieder unter die Zehn-Prozent-Marke.
Etwa 20.000 Coronavirus-Infizierte in Deutschland
+++ 21.3.2020, 12.10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 16.662 angegeben - ein Plus von 2705 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 19.848 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 47 Todesfälle, die JHU 68 Tote.
+++ 21.3.2020, 8.00 Uhr: Auf den Intensivstationen werden immer öfter junge mit dem Coronavirus infizierte Patienten behandelt. Das habe sich in Italien gezeigt - und „das ist ein Bild, das sich auch in Deutschland ergibt“, sagte der Chefarzt Clemens Wendtner von der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing.
„Die jüngsten symptomatischen Covid-19-Patienten waren Anfang 20. Insgesamt sehen wir das ganze demografische Altersspektrum, egal ob auf Normalstation oder Intensivstation.“
Wendtner hatte in der Schwabinger Klinik Ende Januar bereits die ersten mit dem Sars-CoV-2-Virus infizierten Patienten in Deutschland behandelt. „Auch ein junger Patient ist nicht gefeit davor, einen schweren Verlauf zu haben“, warnte der Mediziner.
Coronavirus-Pandemie: Fast 20.000 Infizierte – neun Todesfälle in einer Stadt
+++ 21.00 Uhr: In nur einem Würzburger Pflegeheim gibt es neun Corona-Todesfälle. Das sagte ein Sprecher des bayerischen Landesamts für Gesundheit (LGL) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Leiterin der Würzburger Altenpflegeeinrichtung sagte, alle Verstorbenen hätten Vorerkrankungen gehabt und seien über 80 Jahre alt gewesen. Von den 160 Bewohnern lägen derzeit fünf mit einer Covid-19-Erkrankung in Würzburger Kliniken, weitere zehn seien positiv auf das Virus getestet und würden isoliert in ihren Zimmern im Heim versorgt. Hinzu kämen 23 Pflegekräfte mit ebenfalls positivem Test. Diese befänden sich in Quarantäne zu Hause.
+++20.46 Uhr: Die Zahl der Infizierten ist in Deutschland auf fast 20.000 gestiegen. Laut Daten der „Johns Hopkins University“ haben sich in Deutschland 19.711 Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt (Stand 20.03.2020, 20.43 Uhr).
Coronavirus in Deutschland: Köln verbietet Treffen von mehr als zwei Menschen
+++20.41 Uhr: Die Stadt Köln greift im Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 zu drastischen Mitteln. Auf Twitter teilte die Stadt mit: „Menschenansammlungen von mehr als zwei Personen außerhalb der engeren Familie werden konsequent unterbunden.“ Missachten Personen die Regelungen, kommt auf sie ein Bußgeld und eventuell ein Strafverfahren zu.
+++ 18.01 Uhr: Der Autobauer Volkswagen will Hersteller von Beatmungsgeräten in der Coronavirus-Krise mit dem Bau und der Zulieferung eigener Teile unterstützen. „Medizinisches Equipment ist natürlich neu für uns“, sagte ein Sprecher. „Aber sobald wir die Anforderungen kennen und die entsprechende Blaupause erhalten, können wir starten.“ Es gehe um Komponenten, die sich mit 3D-Druckern herstellen ließen. Man habe bereits Anfragen von Behörden, auch zu Verbänden und Vereinen gebe es Kontakt.
Coronavirus in Deutschland: 18.400 Infektionen
+++ 17.07 Uhr: In Deutschland sind bislang mehr als 18.400 Infektionen mit dem neuen Coronavirus bekannt. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Besonders hohe Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit mehr als 6200, Bayern mit mehr als 3100 und Baden-Württemberg mit mehr als 2700 Fällen. Niedersachsen verzeichnet mehr als 1200 Infektionen.
53 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind bislang bundesweit gestorben, zwei weitere Deutsche nach Auskunft des Robert Koch-Instituts während einer Reise in Ägypten.
Corona-Krise: Virologe Drosten erwartet langen Ausnahmezustand
+++ 15.57 Uhr: Nach einer Einschätzung des Virologen Christian Drosten* könnten sich die Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie über viele Monate ziehen. „Wir müssen vielleicht davon ausgehen, dass wir gesellschaftlich ein Jahr im Ausnahmezustand verbringen müssen“, sagte er „Zeit Online“ am Freitag. Er rechne aber damit, dass sich nicht alle Gegenmaßnahmen so lange aufrecht erhalten ließen.
+++ 15.40 Uhr: Pflegekräfte von den Philippinen sollen Deutschland bei der Versorgung von Covid-19-Patienten helfen. Nach Angaben der Hessischen Krankenhausgesellschaft ist ein «Rekrutierungsflug» für Intensivpersonal geplant. „Wir haben eine Sondergenehmigung bekommen, dass wir noch 75 philippinische Pflegekräfte nach Hessen bringen können“, sagte der Präsident der Hessischen Krankenhausgesellschaft, Christian Höftberger, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Diese Zahl beziehe sich nur auf die Asklepios-Kliniken, deren Regionalgeschäftsführer in Hessen Höfteberger ist. „Aber ich habe Kenntnis darüber, dass im gleichen Flieger weitere philippinische Intensivpflegekräfte sitzen.“ Sie sollen in einem anderen großen privaten Krankenhausunternehmen arbeiten. Auch zwei weitere große Kliniken hätten noch Pflegekräfte in diesen „Rekrutierungsflieger“ hineinbekommen, sagte Höftberger.
Corona-Krise: Bundesländer schränken öffentliches Leben ein
+++ 13.35 Uhr: Das Saarland will im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Gaststätten schließen und eine Ausgangsbeschränkung erlassen. Das werde Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) noch am Freitag dem Kabinett zum Beschluss vorschlagen, teilte die Staatskanzlei in Saarbrücken mit.
+++ 12.48 Uhr: Bayern erlässt im Kampf gegen die Corona-Pandemie „grundlegende Ausgangsbeschränkungen“. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag an. „Wir fahren das öffentliche Leben nahezu vollständig herunter“, sagte der Regierungschef.
Das Verlassen der eigenen Wohnung ist ab Samstag nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Dazu zählen unter anderem der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche, Hilfe für andere, Besuche von Lebenspartnern, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft - dies aber nur alleine oder mit den Personen, mit denen man zusammenlebt.
Corona-Krise in Deutschland von „unvorstellbarem Ausmaß“
+++ 12.15 Uhr: Die Coronapandemie stellt in Deutschland laut Robert-Koch-Instituts (RKI) ein Krankheitsgeschehen von bisher ungekannten Dimensionen dar. „Wir alle sind in einer Krise, die ein Ausmaß hat, das ich mir selber nie hätte vorstellen können“, warnte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin bei seiner Lageeinschätzung vor Journalisten. Allen Bürgern und Entscheidungsträgern müsse der Ernst der Lage nun vollkommen klar sein. „Jeder muss das verstehen.“
Wieler richtete einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung, die Maßnahmen zur Reduzierung sozialer Kontakte umzusetzen, im Alltag Abstand zu halten und sich im Fall von Krankheitssymptomen selbst in Quarantäne zu begeben. Er betone dies, weil er davon „überzeugt“ sei, dass dies jetzt absolut notwendig sei. „Wir hatten bislang die Situation einer Epidemie dieses Ausmaßes in Deutschland noch nicht.“
Unterdessen kritisieren Juristen und Datenschützer die Maßnahme, dass das Robert-Koch-Institut im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf die Daten von 46 Millionen Handykunden in Deutschland zugreifen kann, um deren Mobilität nachzuvollziehen.
Corona-Krise in Deutschland: Drastischer Anstieg der Infizierten
+++ 10.50 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 13.957 angegeben - ein Plus von 2958 seit dem Vortag.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 31 Todesfälle, die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) 44 Tote.
Die JHU meldet am Freitag bereits 16.290 Infizierte. Weltweit infizierten sich mehr als 244.000 Menschen; mehr als 10.000 Menschen starben.
Ausgangssperren wegen Corona: Samstag als „entscheidender Tag“
+++ 09.50 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun hat den Samstag als entscheidenden Tag bei der Entscheidung über mögliche Ausgangssperren wegen des Coronavirus bezeichnet. „Wir werden uns das Verhalten der Bevölkerung an diesem Wochenende anschauen“, sagte der CDU-Politiker dem „Spiegel“. „Der Samstag ist ein entscheidender Tag, den haben wir besonders im Blick.“ Um Ausgangssperren in Deutschland dürfte es auch am Sonntagabend gehen, wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Telefonkonferenz trifft.
Coronakrise: Ausgangssperre in Freiburg
+++ 20.03.2020, 06.00 Uhr: Immer häufiger werden im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland Ausgangssperren verhängt. Auch die Stadt Freiburg ist nun diesen Schritt gegangen. Für öffentliche Orte gilt von Samstag an (21.03.) für zwei Wochen ein „Betretungsverbot für öffentliche Orte“, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Ausgangssperre gilt aber nicht allgemein: Das Verlassen der Wohnung ist bei „dringenden Angelegenheiten“ weiterhin erlaubt. Arztbesuche, beruflich bedingte Wege und Lebensmitteleinkäufe sind weiterhin zulässig.
Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) begründete die Maßnahme damit, dass die Stadt nur wenige Kilometer von stark von der Pandemie betroffenen Gebieten Frankreichs und der Schweiz entfernt liegt. Die Entscheidung für die Ausgangssperre sei nach „gründlicher“ Abwägung getroffen worden und ihm persönlich „überhaupt nicht leicht gefallen“, sagte Horn in den ARD-Tagesthemen. In drei bayerischen Kommunen gelten bereits Ausgangssperren.
In Freiburg dürfen sich nach Angaben der Stadt die Bewohner nur noch alleine, zu zweit oder mit Menschen aus dem eigenen Haushalt im Freien aufhalten. Von allen anderen Menschen ist ein Mindestabstand von 1,50 Meter zu wahren. Sportliche Betätigung im Freien ist nach Angaben Horns weiterhin erlaubt, sofern diese alleine oder mit Mitgliedern der Familie ausgeübt wird.
Auch Maybrit Illner sprach im ZDF-Talk mit ihren Gästen über die Corona-Krise. Dabei deutete Virologe Christian Drosten an, dass man auch unkonventionelle Wege zu gehen bereit sei.
Coronakrise: Mehr als 15.000 Menschen infiziert
Unterdessen ist nach Angaben der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) die Zahl der Infizierten in Deutschland auf 15.320 gestiegen.
+++ 19.20 Uhr: Die Zahl der Todesfälle aufgrund des Coronavirus beträgt aktuell in Deutschland 44. Um die 14.000 Menschen sind auf Basis der verfügbaren Zahlen infiziert.
+++ 19.10 Uhr: Die Bundesregierung hat Orte festgelegt, an denen ein Grenzübertritt aus Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz noch möglich sein soll. Alle weiteren Grenzübergänge sollen dagegen von diesem Freitag an wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben. Die Liste ist auf der Internetseite des Bundesinnenministeriums zu finden.
+++ 17.10 Uhr: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bereitet die Bundeswehr auf einen langen Kriseneinsatz vor, bei dem auch 75 000 Reservisten zur Hilfe gerufen werden. „Uns allen muss bewusst sein, dass dieser Kampf gegen das Virus ein Marathon ist“, sagte die CDU-Vorsitzende in Berlin. Man werde „alles tun, was in unserer Macht steht“, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
„Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung“ - die Bundeswehr soll helfen
Aufgabe sei es, die „Durchhaltefähigkeit der zivilen Kräfte“ zu unterstützen, so Kramp-Karrenbauer. Ausdrücklich erwähnte sie in einem Tagesbefehl an die Truppe auch Einsätze zur „Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung“, wenn nötig.
In der Corona-Krise wurden bislang 13 von rund 50 Anträgen auf sogenannte Amtshilfe positiv beschieden. Vor allem geht es um die Beschaffung medizinischen Materials. Das Aufgabenspektrum dürfte in den nächsten Wochen aber erheblich ausgeweitet werden. „In der aktuellen Situation sind schnelle Entscheidungen wichtig“, sagte Kramp-Karrenbauer. „Wir werden so lange unterstützen, wie wir gebraucht werden“.
Die Bundeswehr kann laut Verfassung bei einer Naturkatastrophe oder einem besonders schweren Unglücksfall auch im Inland eingesetzt werden - abweichend von ihrem eigentlichen Auftrag der Landesverteidigung.
+++ 16.38 Uhr: Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat sich am Donnerstag (19.03.2020) zu einer möglichen Ausgangssperre im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Deutschland geäußert: „Die Ausgangssperre ist Ultima Ratio. Die Ausgangssperre wird kommen, davon bin ich überzeugt, wenn klar ist, dass alles andere nicht funktioniert.“ Darüber müssten sich alle im Klaren sein, die jetzt noch glaubten, das „sei irgendwie ein Spiel oder ein zweiwöchiges Intermezzo“. „Und deswegen bin ich ganz sicher: Es wird dann irgendwann eine Ausgangssperre kommen, weil es dann irgendwann auch keine Alternative gibt“, sagte Pistorius in der Landespressekonferenz von Niedersachsen. Nach Pistorius Einschätzung schlage „die Stunde der Wahrheit am Wochenende.“ Bis dahin müsse sich die Lage deutlich verbessern.
Pistorius kündigt an, dass Polizei und kommunale Ordnungskräfte zur Durchsetzung der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 hart durchgreifen werde. Die Polizeipräsenz auf den Straßen werde dafür deutlich erhöht, kündigte Pistorius an. „Bei Verstößen werden Geschäfte, Eisdielen, Cafés oder Restaurants geschlossen, Menschenansammlungen aufgelöst und auf Basis des Infektionsschutzgesetzes Bußgelder verhängt und als Straftaten verfolgt“, erklärte Pistorius.
Coronakrise in Deutschland: Politiker drohen mit Ausgangssperre
Update vom Donnerstag, 19.03.2020, 15.05 Uhr: Deutsche Spitzenpolitiker aus Bund und Ländern appellieren wie am Mittwoch (18.03.2020) Bundeskanzlerin Angela Merkel an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens zu halten. Mehrere Ministerpräsidenten, darunter Markus Söder (Bayern), Winfried Kretschman (Baden-Württemberg), Tobias Hans (Saarland) und auch Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) schlossen Ausgangssperren als Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht aus. „Jeder Einzelne hat es in der Hand zu verhindern, dass es Ausgangssperren gibt“, sagte Laschet am Donnerstag (19.03.2020) in Düsseldorf. Die Johns-Hopkins-Universität zählt für Deutschland aktuell mehr als 13.000 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2.
Angesichts flanierender Gruppen vor allem junger Menschen in den Parks sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), es sollte darauf verzichtet werden, sich „in Gruppen trinkend in den Park zu setzen und zu feiern“. Auch Verteidigungsministerin und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Bevölkerung eindringlich ermahnt, sich an die Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten. „Wer keine Ausgangssperre will mit all ihren Belastungen, der muss jetzt höchste Disziplin wahren“, sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstag in Berlin.
In Bayern wurden inzwischen in drei Kommunen Ausgangssperren verhängt. Nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) erwäge auch die Stadt Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt, die Maßnahmen bis hin zu einer Ausgangssperre zu verschärfen. Der Oberbürgermeister Bernd Wiegand beklagte demnach, dass Ordnungskräfte bei der Kontrolle von Jugendlichen auf Gegenwehr gestoßen seien.
Coronakrise in Deutschland: Zwei weitere Ausgangssperren verhängt
Update vom Donnerstag, 19.03.2020, 13.02 Uhr: Die Ankündigung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wurde umgesetzt: In zwei Kommunen im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel in Ostbayern gilt ab sofort „wegen der dynamischen Ausbreitung des Corona-Virus“ eine Ausgangssperre, teilte das Landratsamt Wunsiedel mit. Betroffen sind demnach das Stadtgebiet von Hohenberg an der Eger, der Ortsteil Neuhaus sowie der Ortsteil Fischern, der zum Gemeindegebiet Schirnding gehört.
Zuvor war am Mittwoch (18.03.2020) bereits für die bayerische Stadt Mitterteich im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine Ausgangssperre verhängt worden. Auf der Webseite des Landratsamts Wunsiedel heißt es: „Alle Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Orten müssen ab sofort in ihrer häuslichen Umgebung aufhalten. Verlassen dürfen sie diese nur aus triftigem Grund: also beispielsweise für den Weg zur Arbeit, für Besorgungen, den Besuch beim Arzt oder den Gang zur Apotheke.“
Coronavirus in Deutschland: Ministerpräsidenten schließen Ausgangssperren nicht aus
Update vom Donnerstag, 19.03.2020, 12.12 Uhr: Nach dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) warnen weitere Ministerpräsidenten damit, Ausgangssperren zu verhängen. Wegen der Corona-Pandemie muss nach den Worten des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) jeder sein Leben einschränken und diszipliniert sein. „Doch unsere ersten Erfahrungen zeigen, dass sich viele Menschen nicht an unsere Vorgaben halten und weiterhin die Gefahr auf die leichte Schulter nehmen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Sollten sich weiterhin viele nicht an unsere Auflagen halten, bleibt nur eine schnelle und harte Ausgangssperre als Instrument.“
Auch der Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann (Grüne) hat eindringlich an die Bürger appelliert, sich an die Einschränkungen zur Eindämmung des grassierenden Coronavirus Sars-CoV-2 zu halten - und schärfere Maßnahmen bei Zuwiderhandlung in Aussicht gestellt, die auch Ausgangssperren umfassen könnten. „Es kann nicht sein, dass jetzt junge Leute zu Corona-Partys rennen“, sagte Kretschmann. „Wenn nicht alle ihr Verhalten grundlegend umstellen, dann kommen wir um härtere Maßnahmen und Sanktionen nicht herum.“
Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland: Cem Özdemir positiv getestet
Update vom Donnerstag, 19.03.2020, 11.01 Uhr: Der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir (Grüne) ist mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. Das teilte Özdemir am Donnerstag in einem Video über die sozialen Medien mit. Darin sagte er, es gehe ihm „sehr gut“. Er wolle seine Ansteckung öffentlich machen, „um deutlich zu machen, dass sich jede und jeder von uns anstecken kann“.
Er rief dazu auf, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Corona-Pandemie einzuhalten und appellierte: „Nehmt die Sache ernst, bleibt zu Hause!“ Er selbst habe sich schon vor dem Testergebnis freiwillig weitgehend in Quarantäne begeben und müsse jetzt nicht mehr viel ändern.
Coronavirus in Deutschland: Söder schließt Ausgangssperre für Bayern nicht aus
Update vom Donnerstag, 19.03.2020, 10.11 Uhr: Am Mittwoch (18.03.2020) hat das bayerische Landratsamt Tirschenreuth die erste Ausgangssperre in Deutschland im Kampf gegen die Corona-Pandemie verhängt. Nun schließt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Ausgangssperre für ganz Bayern nicht mehr aus - und kündigt an, dass im Landkreis Wunsiedel am Donnerstag definitiv die zweite Ausgangssperre kommen wird. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in seiner Regierungserklärung im Landtag in München mit. „Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium, um darauf zu reagieren. Das muss jedem klar sein“, sagte Söder.
Corona-Krise in Deutschland: Söder will mit Ausgangssperre „zweites Heinsberg“ verhindern
Im Landkreis Wunsiedel seien strengere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 genau wie in der oberpfälzischen Kleinstadt Mitterteich notwendig, da es dort hohe Fallzahlen gebe. In Mitterteich wurde gestern eine Ausgangssperre verhängt. Bayern wolle in keiner Kommune eine Ausbreitungslage wie etwa im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen oder im österreichischen Ischgl, betonte Söder.
Update vom Donnerstag, 19.03.2020, 07.00 Uhr: Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 Infizierten in Deutschland steigt weiter. Bisher zählte die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität 12.327 Fälle. 28 Menschen sind hierzulande bisher gestorben. Die Sterberate liegt damit bei 0,23 Prozent. Das ist um ein Vielfaches geringer als in Italien, wo die Mortalität erschreckend hoch ist.
Update vom 18.03.2020, 20.09 Uhr: Deutschland weitet die Einreisebeschränkungen aufgrund des neuartigen Coronavirus nun auch auf Flüge und den Schiffsverkehr aus. Wie das Bundesinnenministerium am Mittwochabend mitteilte, dürfen ab sofort nur noch Deutsche oder Reisende mit „einem dringenden Reisegrund“ per Flugzeug oder Schiff aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nach Deutschland kommen. Wer aus einem EU-Staat kommt, darf nur noch auf einem deutschen Flughafen landen, wenn er von dort aus weiter in sein Heimatland reist.
Merkel zum Coronavirus in Deutschland: Die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg
Update vom 18.03.2020, 18.30 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in der Bekämpfung des neuartigen Coronavirus eine Aufgabe von historischem Ausmaß. „Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt“, sagte sie in einer Fernsehansprache, die am Mittwochabend ausgestrahlt wird. „Unsere Vorstellung von Normalität, von öffentlichem Leben, von sozialem Miteinander - all das wird auf die Probe gestellt wie nie zuvor.“
Das Coronavirus verändere das Leben in Deutschland dramatisch, sagte Merkel in der Aufzeichnung. Sie wisse, wie hart die Schließungen etwa von Veranstaltungsräumen, Schulen, Kitas und Spielplätzen sei. „Es sind Einschränkungen, wie es sie in der Bundesrepublik noch nie gab.“
Coronavirus in Deutschland: Merkel appelliert in Fernsehrede an Bevölkerung
Dennoch müssten die Vorschriften befolgt werden, betonte Merkel. „Ich appelliere an Sie: Halten Sie sich an die Regeln, die nun für die nächste Zeit gelten. Wir werden als Regierung stets neu prüfen, was sich wieder korrigieren lässt, aber auch: was womöglich noch nötig ist.“
Das „Dringendste“ sei ihr an diesem Abend die Botschaft, dass alle staatlichen Maßnahmen ins Leere gehen würden, "wenn wir nicht das wirksamste Mittel gegen die zu schnelle Ausbreitung des Virus einsetzen würden: Und das sind wir selbst", sagte die Kanzlerin. „Alle zählen, es braucht unser aller Anstrengung.“
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Deutschland war am Mittwoch auf über 10.000 angestiegen. Am Mittag zählte die in der US-Stadt Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität (JHU) 10.069 Fälle. Insgesamt 26 Menschen starben demnach in der Bundesrepublik bisher am Coronavirus. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, wurde das öffentliche Leben in den vergangenen Tagen stark eingeschränkt.
Coronavirus in Deutschland: Mecklenburg-Vorpommern sperrt Touristen aus
Update vom Mittwoch, 18.10 Uhr: Das nächste Bundesland schottet sich ab: Zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie in Deutschland lässt auch Mecklenburg-Vorpommern keine Touristen mehr ins Land. Seit Mittwoch sei es allen touristischen Anbietern, von Hotels über Pensionen, Gasthöfen, Campingplätzen und Wohnmobilplätzen bis hin zu Vermietern von Ferienwohnungen und auch Homesharing-Anbietern, untersagt, Urlaubsgäste aufzunehmen, teilte die Staatskanzlei in Schwerin mit. Touristen, die bereits im Land sind, müssten nun bis spätestens Donnerstag ihre Unterkünfte räumen und nach Hause zurückkehren.
„Mecklenburg-Vorpommern ist gern und erfolgreich Tourismusland. In der jetzigen Situation geht Urlaub aber nicht mehr. Deshalb müssen wir den Tourismus im Land komplett herunterfahren“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Das geschehe zur Sicherheit der einheimischen Bevölkerung, der Beschäftigten in der Tourismuswirtschaft und auch der Gäste. Oberstes Ziel sei, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.
Coronavirus in Deutschland: Erste deutsche Stadt verhängt Ausgangssperre
Update vom Mittwoch, 17.18 Uhr: Für viele gelten Ausgangssperren als letztes Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Nun wurde in Deutschland die erste Ausgangssperre verhängt: Das Landratsamt Tirschenreuth in Bayern hat wegen der Verbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 für die Stadt Mitterteich die Maßnahme ergriffen. Die Ausgangssperre soll bis zum 2. April dauern, wie die Behörde mitteilte. In Mitterteich leben etwa 6500 Menschen. In dem Landkreis gab es bis Dienstag 40 bestätigte Coronavirus-Infektionen, wobei der Raum Mitterteich mit etwa der Hälfte den Schwerpunkt darstellte. „Das Verlassen der häuslichen Unterkunft ohne triftigen Grund wird untersagt“, hieß es in der Verfügung, die sich nur auf das Stadtgebiet und nicht auf alle Ortsteile bezieht. Zuvor sei die Bevölkerung bereits über Lautsprecher dazu aufgerufen worden, soziale Kontakte zu minimieren, berichtet der BR.
Der Leipziger Soziologe Holger Lengfeld warnt vor der vorschnellen Verhängung eines flächendeckendes Ausgangsverbotes in Deutschland. „Das bringt derart viele negative Folgen für den Zusammenhalt der Gesellschaft mit sich, dass es nur das allerletzte Mittel sein kann“, sagte der Geisteswissenschaftler am Mittwoch in Leipzig. Lengfeld verwies unter anderem auf die dann drohende Vereinsamung alter Menschen besonders in Großstädten. Hinzu kämen „Konflikte innerhalb von Familien, wenn alle Mitglieder eines Haushaltes die Wohnung nicht verlassen dürfen“.

Bislang haben Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und zuletzt auch Belgien Ausgangssperren aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 verhängt. Deutschland setzt bislang darauf, das öffentliche Leben einzuschränken.
Coronavirus in Deutschland: Erleichtertes Kurzabeitergeld kommt
Update vom Mittwoch, 18.03.2020, 16.40 Uhr: Viele Arbeitnehmer in Deutschland fürchten Lohnausfälle und Arbeitslosigkeit aufgrund der Corona-Pandemie. Der Staat will viele nun mit Kurzarbeit davor bewahren. In der Corona-Krise wollen Politik und Sozialpartner Lohnlücken beim Kurzarbeitergeld gemeinsam abfedern. Das sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch (18.03.2020) nach einem Spitzentreffen mit Arbeitgebern und Gewerkschaften in Berlin. Heil sagte mit Blick auf das Kurzarbeitergeld, die Bundesagentur für Arbeit habe einen Puffer von 26 Milliarden Euro. Ziel sei es, Firmen zu erhalten und Entlassungen zu verhindern.
Bundesweit gibt es bereits einen Ansturm von Unternehmen auf das erweiterte Kurzarbeitergeld in der Coronakrise. Die Firmen beantragen die Leistung in großem Stil bei den örtlichen Stellen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums sagte in Berlin, „dass es momentan einen enormen Anstieg an Beratungsbedarf gibt“. Viele Unternehmen wollten Kurzarbeitergeld erstmals in Anspruch nehmen. Das erleichterte Kurzabeitergeld ist folgendermaßen geregelt:
- Das erleichterte Kurzarbeitergeld fließt rückwirkend zum 1. März.
- Die BA übernimmt 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind es 67 Prozent.
- Betriebe können Kurzarbeitergeld nutzen, wenn nur 10 Prozent der Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind - statt wie bisher ein Drittel.
- Den Arbeitgebern werden zudem die Sozialversicherungsbeiträge, die sie bei Kurzarbeit zu zahlen haben, in voller Höhe erstattet.
Coronavirus Sars-CoV-2: Deutschland setzt Flüchtlingsaufnahme aus
Update vom Mittwoch, 18.03.2020, 14.47 Uhr: Aufgrund der Corona-Pandemie setzt Deutschland die humanitäre Flüchtlingsaufnahme aus. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 werde die humanitäre Aufnahme „bis auf Weiteres ausgesetzt“. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Gleichzeitig wächst in Flüchtlingslagern die Angst vor dem Coronavirus Sars-CoV-2. Sollte es sich in den verschiedenen Krisenherden in Lagern ausbreiten, wären Unzählige der Lungenkrankheit hilflos ausgesetzt. Aus Angst vor einem Ausbruch der Corona-Pandemie in den völlig überfüllten Registrierlagern für Migranten hat Griechenland eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen erlassen.* Besuche sind derzeit etwa verboten. Humanitäre Organisationen warnen vor einem Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit in den heillos überfüllten Camps. „Es ist nur eine Frage der Zeit“, sagt Dimitris Patestos, Chef der Niederlassung der Organisation Ärzte der Welt auf der Insel Lesbos.

Deutsche Staatsbürger werden von Mittwochnachmittag an derweil bei der größten Rückholaktion für Deutsche aus dem Ausland* in der Geschichte der Bundesrepublik zurückgeflogen. Am Mittwochnachmittag (18.03.2020) soll in München die erste von der Bundesregierung gecharterte Maschine mit Urlaubern landen, die wegen der Coronakrise in Tunesien gestrandet sind. Später folgen nach Angaben des Auswärtigen Amts zwei Maschinen aus Ägypten in München und drei aus Marokko in Frankfurt am Main.
Coronavirus in Deutschland: Mehr als 10.000 Infizierte
Update vom Mittwoch, 18.03.2020, 14.11 Uhr: Die Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland nehmen weiter stark zu: Nun ist die Zahl auf mehr als 10.000 gestiegen. Nach Angaben der in der US-Stadt Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität erhöhte sich die Zahl der registrierten Infizierten in Deutschland bis Mittwoch (18.03.2020) auf 10.069 Fälle. Insgesamt 26 Menschen starben demnach in der Bundesrepublik bisher am Coronavirus.
Die jüngsten offiziellen Zahlen des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI) lagen mit 8198 Infizierten mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 noch deutlich darunter, sie stammten aber von Mittwoch um 00.00 Uhr. Die Johns-Hopkins-Universität aktualisiert ihre Zahlen regelmäßiger, dem Robert-Koch-Institut zufolge sind die Zahlen der US-Universität plausibel. Bei der weltweiten Zahl der bestätigten Infizierten lag Deutschland demnach an fünfter Stelle - nach China, Italien, dem Iran und Spanien.
Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland: Mega-Staus an der Grenze zu Polen
Update vom Mittwoch, 18.03.2020, 13.34 Uhr: Die am Wochenende von Polen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen haben am deutsch-polnischen Übergang Ludwigsdorf bei Görlitz auf der Autobahn 4 zu einem Mega-Stau von rund 60 Kilometern geführt. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war in der Nacht mit rund 90 Helfern im Einsatz, um die Wartenden zu versorgen. „Es ist aus unserer Sicht eine humanitär bedenkliche Situation“, sagte DRK-Sprecher Kai Kranich. Teils stünden die Menschen - darunter viele Familien - bis zu 20 Stunden im Stau. Es gebe weder Toiletten noch eine Versorgung mit Essen. Am Mittwoch reagierte der Grenzschutz in Polen und öffnete vier weitere Übergänge für den Autoverkehr.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will angesichts der langen Staus an der deutsch-polnischen Grenze notfalls die Bundeswehr um Hilfe bitten. Er habe mit der Bundesverteidigungsministerin gesprochen und um Unterstützung bei der Versorgung der Wartenden gebeten, falls sich die Situation verschärfe, erklärte der Regierungschef am Dienstag in Dresden. Der Freistaat sei zudem mit der polnischen Regierung über die Situation im Gespräch, betonte Kretschmer. 15 Minuten zur Abfertigung eines einzelnen Lkws seien nicht dazu geeignet, um die derzeitige Lage zu entschärfen. "Hier muss die polnische Seite schneller reagieren", forderte Kretschmer.
Coronavirus in Deutschland: RKI warnt vor „bis zu zehn Millionen Infizierten“
Update vom Mittwoch, 18.03.2020, 12.47 Uhr: Das Robert-Koch-Insititut (RKI) warnt angesichts der raschen Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland vor „bis zu zehn Millionen Infizierten“ allein in der Bundesrepublik. Dies teilte RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch (18.03.2020) in Berlin mit. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Deutschland steigt zurzeit exponentiell, berichtete Wieler in seiner täglichen Pressekonferenz zu Covid-19. Aktuell meldet das RKI knapp 8200 Infizierte in Deutschland.
Zur extremen Lage mit Millionen Infizierten könne es kommen, wenn sich die Bevölkerung nicht an die Maßnahmen und Hinweise zur sozialen Distanzierung halte, die von der Bundesregierung in Absprache mit den Bundesländern ausgegeben wurden. Von Mittwoch an treten die festgelegten Leitlinien zur Einschränkung des öffentlichen Lebens in den meisten Bundesländern in Kraft. Wieler sagte: „Wir stehen erst am Anfang einer Epidemie, die noch viele Wochen und Monate in unserem Land unterwegs sein wird.“

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Merkel hält Fernsehansprache
Erstmeldung: Die Zahl der Menschen, die in Deutschland mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert sind, steigt immer weiter an. Am Mittwochabend wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer großen Fernsehansprache an die Bewohner Deutschlands wenden.
Die Corona-Pandemie führt sukzessive zu einem Erlahmen des öffentlichen Lebens in Deutschland. Restaurant, Bars, Kinos und Theater bleiben geschlossen. Sämtliche Veranstaltungen sind abgesagt. Die Bürger sind dazu angehalten, zu Hause zu bleiben. Eine Verschärfung der Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 einzudämmen, ist aktuell nicht auszuschließen. Weiterhin geöffnet bleiben allerdings Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Fachgeschäfte für Tierbedarf. Das komplette Versiegen des Kulturbetriebes kann dramatische Folgen für Freischaffende und kleinere Kulturhäuser haben und sorgt derzeit auf Bundesebene für heftige Diskussionen.
Zahl der mit Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland infiziert sind steigt: Ausgangssperren möglich
Zahl der Infektionen in Deutschland mit Coronavirus Sars-CoV-2 sind sehr unterschiedlich. Die Johns Hopkins University, die in einer Live-Statistik die Zahl der mit Sars-CoV-2 Infizierten weltweit erfasst, spricht von 9788 Menschen, die sich in Deutschland mit der Krankheit infiziert haben (Stand: 19.03.20). Das Robert-Koch-Institut geht aktuell von mehr als 8000 infizierten Menschen in Deutschland aus.
Vor wenigen Tagen war eine „Ausgangssperre“ noch kein Thema. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat dies noch am Montag (16.03.2020) in einem Radiointerview betont. So eine starke Maßnahme wolle man wenn möglich vermeiden. Zwei Tage später sieht die Lage anders aus.
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Notfallplan für Krankenhäuser
Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Coronavirus haben Bund und Länder auch einen Notfallplan für Krankenhäuser beschlossen. Durch das „Auf-, Aus- und Umrüsten von Rehabilitationseinrichtungen, Hotels oder größeren Hallen können für die zahlreichen leichteren Behandlungsverläufe zusätzliche Kapazitäten aufgebaut werden“, heißt es in dem verfassten Beschluss. Geplant ist, die Zahl der Intensivbetten zu verdoppeln. Die Länder sollten mit den Kliniken nun Pläne erarbeiten, „um dieses Ziel durch den Aufbau provisorischer Intensivkapazitäten zu erreichen“, heißt es darin weiter. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gibt es derzeit in Deutschland 28.000 Intensivbetten, von denen 25.000 Beatmungsmöglichkeiten haben.
Der Berliner Senat plant mithilfe der Bundeswehr ein Krankenhaus für 1000 Covid-19-Patienten auf dem Berliner Messegelände zu errichten.
Coronavirus-Pandemie: Tausende Deutsche werden mit Sonderflügen der Lufthansa nach Hause geflogen
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie stecken Zehntausende Deutsche noch in anderen Ländern fest und kommen über die regulären Wege nicht mehr zurück nach Hause, weil der Flugbetrieb nach Deutschland und Europa immer weiter eingeschränkt wird. Die Bundesregierung arbeitet wegen der Coronavirus-Pandemie mit der „Luftbrücke“ für deutsche Touristen an der größten Rückholaktion der Geschichte der Bundesrepublik. Es gilt seit Dienstagabend (17.03.2020) eine weltweite Reisewarnung.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine umgehende Umsetzung der Einreisebeschränkungen für Nicht-EU-Bürger nach Deutschland zugesagt. „Deutschland wird das sofort umsetzen“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin auf einer Pressekonferenz nach dem Videogipfel mit ihren EU-Kollegen zum Vorgehen in der Coronavirus-Krise. Die Beschränkung gelte zunächst für 30 Tage. Die Staats- und Regierungschefs sprachen auch über den gemeinsamen Kampf gegen die dramatischen wirtschaftlichen Folgen der Epidemie. Wichtig sei es, den freien Fluss von Waren aufrechtzuerhalten, sagte Merkel. Es müsse mit „ernsten, sehr ernsten Konsequenzen“ für die Wirtschaft gerechnet werden.
Wege des Coronavirus könnte Deutschland bald eine Ausgangssperre verhängen. Wird es Ausnahmen geben? Was, wenn man dagegen verstößt? Alles, was wichtig ist.
Nun ist ein Corona-Kontaktverbot in allen Bundesländern beschlossene Sache – Dabei treffen schon die coronavirus-bedingten Schließungen gerade Lkw-Fahrer besonders hart.
Ein altes Malaria-Medikament soll Covid-19-Erkrankten* helfen, doch Forscher warnen vor Risiken.
Viele Arbeitnehmer müssen wegen der Coronakrise von zu Hause aus arbeiten. Sportmediziner warnen vor ernsthaften gesundheitlichen Folgen.
Wie effizient sind Einschränkungen in der Corona-Krise? Google liefert öffentlich verfügbare Erkenntnisse mit einer Analyse anonymisierter Bewegungsdaten.
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