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Söder fordert Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer - „Corona kommt schleichend zurück“

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Von: Anna-Katharina Ahnefeld, Katja Thorwarth, Tobias Möllers, Daniel Dillmann, Marvin Ziegele

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In Deutschland wächst die Sorge, dass sich das Coronavirus wieder vermehrt im Land verbreiten könnte. Söder äußert sich zu den 174 Erntehelfern in Bayern, die mit Corona infiziert sind.

+++ 10.55 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Forderung nach verpflichtenden Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten bekräftigt. Zugleich richtet Bayern an mehreren Autobahn-Grenzübergängen zu Österreich freiwillige Teststationen ein – ebenso an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg.

Verpflichtende Tests seien nötig für Rückkehrer an Flughäfen, sagte der CSU-Chef am Montag (27.07.2020) in München. Der Bund müsse dafür den rechtlichen Rahmen schaffen. Bayern bereite alles vor, um dann umgehend starten zu können, sagte er.

Söder bemängelt nach Corona-Massenausbruch bei 174 Erntehelfer*innen mangelnde Vorsicht

+++ 10.25 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach der Corona-Masseninfektion auf einem Bauernhof in Niederbayern ein strenges Einhalten der Regeln zur Bekämpfung der Pandemie angemahnt. „Corona verzeiht keinen Leichtsinn“, sagte Söder am Montag (27.07.2020) in München. Unvernunft, mangelnde Vorsicht und zum Teil bewusste Verstöße gegen Hygienekonzepte und Regeln seien das Problem. Daher sei das Tragen von Mund-Nase-Schutz ebenso wichtig wie ein Ausbau der Testkapazitäten und gegebenenfalls Quarantäne.

„Corona kommt schleichend zurück, leider aber mit aller Macht“, sagte Söder. Daher sei es wichtig, darauf zu achten, dass aus wenigen Fällen nicht schleichend eine zweite Infektionswelle werde. „Vorsicht muss oberstes Gebot bleiben“, sagte der CSU-Chef. Im niederbayerischen Ort Mamming hatten sich 174 Erntehelfer*innen mit Corona infiziert, insgesamt arbeiten dort 479 Erntehelfer*innen. Der komplette Betrieb ist unter Quarantäne.

Deutschland: Debatte um Corona-Pflichttests bei Urlaubern

+++ 09.00 Uhr: immer mehr Politiker fordern einen Corona-Pflichttest für Urlaubsrückkehrer. Insbesondere jene, die in Risikogebieten waren, sollten sich einem Test unterziehen müssen. Neben Christian Lindner (FDP) fordert das jetzt auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Dies sei ihrer Auffassung nach gerade mit Blick auf Reisende aus sogenannten Risikogebieten „notwendig“, sagte sie am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Bund prüfe die Möglichkeit zur Einführung gerade.

Auch Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) verwies am Montag auf die laufende juristische Prüfung des Bundes. Bei den Beratungen der Gesundheitsminister in der vergangenen Woche habe eine Mehrheit der Länder die Position vertreten, dass Zwangstests „rechtlich schwierig“ seien, ergänzte Kalayci im „Morgenmagazin“.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen

+++ 06.20 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 340 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 205 609 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen meldete (Datenstand 27.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - seit dem Vortag kamen keine neuen Todesfälle hinzu. Bis Montagmorgen hatten 190 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

500 Mitarbeiter*innen eines Gemüsebauernhofes unter Corona-Quarantäne

+++ 16.15 Uhr: Nach einer Corona-Masseninfektion auf einem großen Gemüsebauernhof im niederbayerischen Mamming stehen fast 500 Menschen unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen. Das Landratsamt Dingolfing-Landau ließ das Gelände mit einem Bauzaun absperren, ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot, die Fortsetzung der Ernte wurde verboten. Das berichtete Landrat Werner Bumeder (CSU) am Sonntag auf einer Pressekonferenz. Insgesamt 174 Erntehelfer wurden bei der Reihenuntersuchung positiv auf den Corona-Erreger Sars-CoV-2 getestet.

Grüne und SPD warfen der Staatsregierung mangelhafte Kontrolle der Unterkünfte in Mamming vor und gaben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinem Kabinett deswegen Mitverantwortung. Die Staatsregierung will nun in einer „Corona-Testoffensive“ auf großen Höfen die Erntehelfer untersuchen lassen. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). „Bisher scheint es lokal eingrenzbar zu sein.“ Schwerpunkte der Tests sind zunächst die Höfe der Umgebung und im Landkreis.

Ausbruch in Mamming: Erntehelfer positiv auf Coronavirus getestet

+++ 12.15 Uhr: Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt plant für die neue Saison während der Corona-Pandemie mit rund 20.000 Zuschauern bei den Heimspielen. „Wir gehen in unserer Planung von einer Größe von 20.000 Zuschauern aus, wobei es je nach Auflagen auch 15.000 oder 24.000 werden können“, sagte Vorstandsmitglied Axel Hellmann dem kicker.

Das Absegnen der Konzepte der Klubs obliegt den lokalen Behörden. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte zuvor einen Leitfaden für die Profiklubs erarbeitet. Im Waldstadion finden normalerweise 51.500 Fans Platz.

DB plant keine Maßnahmen bei Verstößen gegen Corona-Maskenpflicht

+++ 11.00 Uhr: Die Deutsche Bahn will bei Verstößen gegen die Corona-Maskenpflicht an Bord ihrer Züge selbst keine Bußgelder verhängen. Das Unternehmen setze auf „Einsicht und die Kommunikation unserer Zugbegleiter mit jenen Fahrgästen, die keine Maske tragen“, sagte Bahnchef Richard Lutz den Funke-Zeitungen. „Überzeugung und Appell an die Verantwortung stehen vor der Bestrafung“, sagte er.

Sollten Fahrgäste sich dennoch weigern, im Zug wie vorgeschrieben Masken zu tragen, „holt die Bundespolizei im Fernverkehr uneinsichtige Fahrgäste am nächsten Bahnhof aus dem Zug“, sagte Lutz. „Das ist bisher aber nur sehr selten vorgekommen.“

174 Erntehelfer eines Betriebes positiv auf Corona getestet

+++ 09.15 Uhr: Im bayrischen Landkreis Dingolfing-Landau haben sich in einem landwirtschaftlichen Betrieb 174 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Nun steht der Betrieb in Mamming unter Quarantäne. Nachdem sieben Corona-Fälle bereits am Freitag bekannt geworden waren, wurden sämtliche Mitarbeiter*innen getestet.

Das Virus habe sich trotz der vielen Fälle nach Angaben des Landkreises noch nicht weiter in der Bevölkerung verbreitet. „Nach unseren Informationen handelt es sich um einen in sich geschlossenen Personenkreis“, zitiert der „Spiegel“ Landrat Werner Bumeder.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen

Update vom Sonntag, 26.07.2020, 06.40 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 305 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 205.269 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen meldete (Datenstand 26.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - seit dem Vortag kamen jedoch keine neuen Todesfälle hinzu. Bis Sonntagmorgen hatten 190.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 25.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,24 (Vortag: 1,08).

Kanzleramtschef will nach Sommerferien Schule im Regelbetrieb

+++ 15.00 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) will sich dafür einsetzen, dass nach den Sommerferien wieder für alle Schüler in Deutschland Unterricht im Regelbetrieb angeboten wird. „Ich werbe dafür, dass Schule im Regelbetrieb, aber mit Regeln unter Corona-Bedingungen wieder stattfindet“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Unser Ziel muss es sein, dass das kommende Schuljahr für die Schüler kein verlorenes wird. Sie müssen wieder den Zugang zu Bildung erhalten.“ Auch Eltern müssten sich wieder auf die Betreuungsangebote verlassen können. „Das kann aber nur mit optimalen Hygienekonzepten an den Schulen gelingen. Darauf müssen wir viel Liebe verwenden, es wird ein aufwendiges Schuljahr„, sagte Braun.

Spahn lässt Corona-Tests für Reise-Rückkehrer prüfen

+++ 12.00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt eine Pflicht zu Corona-Tests für Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten prüfen. „Wir prüfen auch eine rechtliche Verpflichtung“, sagte Spahn im Deutschlandfunk. Bei den Neuinfektionen gebe es derzeit „so eine hohe Zahl wie lange nicht“, sagte er zur Begründung. „Was wir im Moment haben, sind viele kleinere Ausbrüche.“ Die hohe Zahl habe „vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen“.

Eine solche Test-Pflicht würde deutlich über den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern vom Freitag hinausgehen: Sie hatten beschlossen, auf deutschen Flughäfen Teststellen einzurichten, bei denen sich Reiserückkehrer kostenlos auf eigenen Wunsch auf das Virus testen lasen können.

Spahn wies darauf hin, dass für verpflichtende Tests hohe rechtliche Hürden bestünden: „Das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten“, sagte er. Die Gerichte schauten „sehr genau hin, dass jeder Eingriff verhältnismäßig“ sei.

Bevorzugt wolle er weiter auf Vernunft und Einsicht der Bürger setzen, sagte Spahn. Reisende müssten „eigenverantwortlich wahrnehmen, dass Mobilität, dass Reisen per se mit Risiko verbunden“ sei. „Wir werden es möglich machen, dass jeder Reiserückkehrer sich testen lassen kann.“ Dabei gelte, dass „sich im Zweifel einer zu viel testen lässt als einer zu wenig“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) besucht die Virologie der Universitätsklinik des Saarlandes. Foto: Oliver Dietze/dpa
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) besucht die Virologie der Universitätsklinik des Saarlandes. Foto: Oliver Dietze/dpa © Oliver Dietze

Corona in Deutschland: Zahl der Infektionen steigt deutlich an

+++ 8.50 Uhr: Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bereits Deutschland erreicht. „Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Samstag). Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. „Das klappt erstaunlich gut.“

Nach Ansicht Kretschmers kann Deutschland durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne.

Kretschmer sieht in der Corona-Pandemie die erste zentrale gemeinsame Krisenerfahrung in Deutschland. „Und das Schöne ist: Die Menschen in Ost und West ticken in dieser Krise gleich.“ 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gebe es keine Unterschiede. „Corona ist der beste Beweis dafür, dass dieses Land zusammengewachsen ist.“

Sitzung des Sächsischen Landtages
Michael Kretschmer sieht die zweite Corona-Welle schon gekommen. © dpa / Robert Michael

781 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

+++ 8.00 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 781 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.964 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 25.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von Sieben im Vergleich zum Vortag. Bis Samstagmorgen hatten 189.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,08 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, bei 1,16 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Die Corona-Infektionen in Deutschland steigen wieder - Grund sind auch die Sommerferien

+++ 6:06 Uhr : Die Zahl der Neu-Infektionen mit dem Coronavirus steigen auch in Deutschland seit einigen Tagen wieder stärker an - auch ohne einen Hotspot wie die Fleischfabrik Tönnies. Denn nun kehren auch Urlauber mit dem Virus zurück. „Die Gefahr einer zweiten Welle ist real“, sagt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Und so schauen alle besorgt nach Schleswig-Holstein, wo die Sommerferien 2020 früh begonnen haben und nun auch schon zu Ende sind. Und die Sorge scheint berechtigt.

Wie der Spiegel berichtet, gab es in der Stadt Neumünster in Schlewsig-Holstein neun Wochen keine Neuinfektionen, dann hatte ein Rückkehrer aus der Türkei das Virus eingeschleppt. Mittlerweile sind in Neumünster 51 Menschen in Quarantäne. In Baden-Württemberg haben die Schulferien noch nicht mal begonnen, trotzdem meldet das Bundesland bereits 184 infizierte Auslandsrückkehrer.

Mann fährt am Flughafen Frankfurt an einem Schild vorei
Flughafen Frankfurt bietet Corona-Schnelltests an © Boris Roessler/dpa

Corona in Deutschland: Das RKI meldet immer Neu-Infektionen

+++ 19.45 Uhr: Wie das RKI mitteilt, ist der Zuwachs der Corona-Neuinfektionen in vielen Bundesländern zu beobachten. Jedoch fielen mehr als 60 Prozent auf die beiden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Bundesweit gebe es viele kleinere „Geschehen“ in verschiedenen Landkreisen: So hätten sich Menschen etwa bei größeren Feiern, bei Freizeitaktivitäten, am Arbeitsplatz, aber auch in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen angesteckt. Hinzu kämen zunehmend Corona-Fälle unter Reiserückkehrern, hieß es.

Weiter könne eine Verschärfung der Lage nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung engagiere. Das RKI appellierte, etwa die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten - auch im Freien. Innenräume sollten gelüftet werden, und wo es geboten sei, solle man eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt tragen.

Neuer Corona-Ausbrauch auf einem Kreuzfahrtschiff

+++ 17.15 Uhr: Auf einem Aida-Schiff kam es zu einem Corona-Ausbruch. Das Kreuzfahrtschiff liegt derzeit im Überseehafen Rostocks. Die Norddeutschen Neuesten Nachrichten berichten von 10 Mitgliedern der Crew, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Die Informationen gehen auf das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Freitag zurück.

+++ 17.00 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) zeigt sich über den Anstieg der neu gemeldeten Corona-Infektionen am Freitag besorgt. „Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet“, äußerte sich eine RKI-Sprecherin. Mit 815 Neu-Infektionen liege die Zahl deutlich über den Wert der vergangenen Wochen. „Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter“, führte sie weiter aus.

Corona in Deutschland: Betrunkener attackiert 80-Jährige wegen Maske

+++ 16.19 Uhr: Weil sie ihn bat, eine Maske aufzusetzen, hat ein betrunkener Berliner eine 80 Jahre alte Reisende im Hauptbahnhof Göttingen angegriffen. Der 35-Jährige sei zunächst festgenommen worden, teilte die Bundespolizei mit. Gegen den inzwischen wieder freigelassenen Mann werde wegen Beleidigung, Körperverletzung und versuchten Raubes ermittelt.

Nach den bisherigen Erkenntnissen hatte er sich in der Nacht zu Freitag mit einer Bierdose auf eine Bank neben die Seniorin gesetzt. Als er auf ihre Bitte, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen oder sich wegzusetzen, nicht reagierte, setzte sich die 80-Jährige auf eine Bank gegenüber.

Doch der Mann beleidigte sie, schüttete sein Bier über die Frau und versuchte, ihr zwei Rollkoffer zu entreißen. Weil die Seniorin aus Dortmund diese festhielt, schlug und trat er auf die Koffer ein und traf sie dabei am Arm. Zwei Reinigungskräfte einen Schnellrestaurants eilten der schreienden Frau zur Hilfe und hielten den Angreifer bis zum Eintreffen der Bundespolizei fest. Einen Alkoholtest verweigerte der Mann.

Minister wollen mehr Corona-Test für Reiserückkehrer

+++ 15.14 Uhr: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen mehr Corona-Tests für Reiserückkehrer. Das betrifft Reisende etwa aus den europäischen Urlaubszielen, aber auch aus sogenannten Risikogebieten, wie die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), am Freitag nach einer Schaltkonferenz mitteilte. Für Menschen, die aus Staaten mit hohem Infektionsrisiko nach Deutschland zurückkommen, sollen demnach an den Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Wer keinen negativen Test habe, müsse in häusliche Quarantäne, so Kalayci. „Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern können sich innerhalb von 72 Stunden testen lassen“, erklärte sie weiter. „Allerdings nicht in den Flughäfen.“ Für alle Reiserückkehrer seien die Tests kostenlos.

+++ 13.45 Uhr: Viele Corona-Einschränkungen in Hessen sollen laut der Landesregierung schon bald wieder aufgehoben werden. Das betrifft vor allem die Auflagen im Sport. Somit können Sportvereine für den Saisonstart planen. Ab 1. August kann Mannschaftssport wieder regulär stattfinden, ohne Einschränkungen.

Das betrifft die bisherige Anzahlbeschränkung in der Corona-Krise auf zehn Personen. Hygieneregeln müssen weiterhin eingehalten werden. Die Lockerungen gelten ebenfalls für den Schulsport. Bei allgemeinen Veranstaltungen, Besprechungen und Konferenzen müsse weiterhin der Mindestabstand von 1.5 Metern eingehalten werden.

Corona in Deutschland: Höchster Anstieg der Neuinfektionen innerhalb 24 Stunden

Update vom Freitag, 24. Juli 2020, 5:55 Uhr: In Deutschland haben sich innerhalb der letzten 24 Stunden insgesamt 815 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das meldeten die Gesundheitsämter der Bundesrepublik laut dem Robert-Koch-Institut (RKI). Die Gesamtzahl der Infektionen in der Corona-Krise hat sich damit auf 204.183 Menschen erhöht.

Es handelt sich im Vergleich um den höchsten Anstieg der Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit dem 15. Mai. An diesem Tag hatte das RKI 913 Neuinfektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet. Seitdem war die tagesaktuelle Fallzahl in der Corona-Krise nicht mehr über 800 gestiegen.

RKI meldet Anstieg des R-Wert in der Corona-Krise

Auch die Reproduktionszahl des Coronavirus stieg nach Schätzungen des RKI wieder an. Der so genannte R-Wert liegt demnach bei 0,93. Am Vortag hatte das RKI noch einen Wert von 0,89 errechnet.

Die Zahl der Todesfälle in der Corona-Krise ist ebenfalls erneut gestiegen. Laut dem RKI starben zehn weitere Menschen infolge einer Erkrankung mit Covid-19. Damit liegt die Gesamtzahl der Opfer bei 9.111. Bis zum Freitagmorgen haben 189.400 Menschen eine Infektion mit Corona überstanden.

Corona in Deutschland: Andreas Scheuer verkündet Regelungen für den Flugverkehr

+++ 15.45 Uhr: Laut Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) haben sich die EU-Staaten auf eine einheitliche Regelung für den Flugverkehr geeinigt. Zu den gemeinsamen Hygienestandards im Luftverkehr soll die Einhaltung des Mindestabstands am Check-In und an den Sicherheitskontrollen am Flughafen, auch bei Verzögerungen, zählen. Außerdem sollen Personen ab 6 Jahren einen Mund-und-Nasenschutz tragen müssen. Zudem soll es eine Frischluft-Zufuhr im Flugzeug geben.

Corona und Fliegen: Wird der Urlaub so nicht zur Corona-Falle?

Die Auflage für Airlines, einen Mittelplatz bei den Sitzreihen freizuhalten, entfällt. Nun müssen den einheitlichen Regelungen noch die zuständigen Minister der EU-Staaten zustimmen. Scheuer hatte diesen Donnerstag den Aviation Summit mit Vertretern aus der Luftfahrt abgehalten.

+++ 14.30 Uhr: Shopping macht den Deutschen - trotz der Corona-Krise - wieder Spaß. Der historischer Tiefpunkt im Monat Mai ist überwunden: Die Kauflaune der Deutschen hat sich erholt. Das zeigen die Ergebnisse aus dem GfK-Konsumklima-Index.

Prognose und Studie zur aktuellen Kauflaune - erholt sich die Wirtschaft?

Demnach habe sich das Konsumverhalten der Deutschen bereits seit Juni wieder erholt. „Wir haben uns aus dem Keller geholt.“, sagte Konsumforscher Rolf Bürkl bei der Vorstellung der Studie.

Konsum Corona Konjunktur Steuer Konsumenten Covid-19 City Wirtschaft WIR Mönckebergstraße Handel Umsatzsteuer
Konsum: Mehrwertsteuer wird gesenkt © Christian Charisius

Kauflaune durch Senkung der Mehrwertsteuer

Die Erholung der Kauflaune sei mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen zu erklären, so die Nürnberger Konsum-Forscher. Aber auch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes spiele eine wichtige Rolle. Diese werde aber keinen nachhaltigen Effekt haben, vermuten die Experten. Spätestens wenn wieder der normale Mehrwertsteuersatz gilt, werde die Kauflaune wieder sinken. Ein weiterer Faktor für die gestiegenen Kauflaune sei die erhöhte Einkommenserwartung. Dazu trage auch der Kinderbonus bei, so die Forscher.

Corona und Lockdown: Kann sich die Wirtschaft wieder erholen?

Insgesamt hätten die Deutschen den Eindruck, dass sich die Wirtschaft in absehbarer Zeit von Corona und den Folgen erholen könne. Die Angst vor einer zweiten Welle, einem weiteren Lockdown und den wirtschaftlichen Konsequenzen könnte sich aber im Konsumverhalten der Deutschen in naher Zukunft noch bemerkbar machen.

Berlin lockert - gleichzeitig Hotspots in der Hauptstadt

+++ 12.00 Uhr: Berlin lockert die Abstandsregeln für Restaurants und Bars. In Zukunft dürfen in der deutschen Hauptstadt bis zu 6 Personen an einem Tisch sitzen, auch wenn der Mindestabstand von 1, 5 Metern zwischen den Personen nicht eingehalten werden kann. Das wurde in einer Sitzung des Berliner Senats am Dienstag (23.07.2020) beschlossen, berichtet der RBB. Zuvor musste zwischen den Gästen der 1,5-Meter-Mindestabstand eingehalten werden. Ausnahmen galten für Ehe- und LebensparterInnen und Personen des eigenen Haushaltes. Der Mindestabstand von 1, 5 Metern zwischen den Tischen soll weiterhin gelten. Im Außenbereich darf der Mindestabstand überschritten werden, „sofern der Schutz vor Tröpfcheninfektionen und Aerosolen sichergestellt ist.“, hieß es vom Senat.

Über das Timing der Lockerungen lässt sich streiten: In Berlin und Brandenburg wurden am Mittwoch mehrere Corona-Hotspots bekannt. Von einem Ausbruch betroffen ist auch ein Restaurant in Berlin-Mitte, direkt unter dem Fernsehturm am Alexanderplatz. Das Gesundheitsamt sucht noch immer nach Kontaktpersonen der Corona-Infektionsfälle. Bei den Infizierten soll es sich nicht nur um Bewohner aus Berlin, sondern auch aus anderen Städten handeln.

Corona in Berlin: Neue Infektionsfälle - Berlin lockert trotzdem

Bezirksbürgermeister Stephan von Dasel (Die Grünen) bestätigte am Mittwoch (22.07.2020), dass nach einem Besuch in dem Restaurant MIO am 10. Juli mindestens 10 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. In das Restaurant passen 1200 Personen und es soll „voll“ gewesen sein, sagte von Dasel der dpa. Es habe sich wohl eher um eine „Party“ gehandelt und es sei auch „getanzt“ worden, zitiert auch t-online den Grünen-Politiker.

Immer häufiger sollen die Abstands- und Hygieneregeln in Berlin verletzt werden, so von Dasel weiter. Der Bezirks-Bürgermeister von Berlin-Mitte kündigte verstärkte Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt auf der Partymeile der Hauptstadt an.

Corona-Krise in Deutschland: Lauterbach dämpft Hoffnung auf Impfstoff

+++ 10.35 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dämpft Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Zwar gebe es vier Projekte, deren Entwicklung relativ weit fortgeschritten sei, sagte Lauterbach in einem am späten Mittwochabend ausgestrahlten Deutschlandfunk-Interview. Doch stehe nun die dritte Entwicklungsphase an, in der getestet werde, ob sich die geimpften Probanden infiziert hätten.

Und gerade in dieser Phase scheiterten die meisten Wirkstoffe. Es sei durchaus möglich, dass - wie bei den anderen Coronaviren - gar kein Impfstoff gefunden werde. Dazu zählen etwa die Erreger von Sars und Mers. Es gebe zwar eine Immunreaktion, aber: „Ob ich damit Infektionen verhindern kann, das weiß kein Mensch.“
 

+++ 07.02 Uhr: Angesichts der dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Kunst- und Kulturbetrieb stockt der Bund die Stipendien vor allem für freiberufliche Künstler und Kulturschaffende auf. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) berichtet, sind im Etat der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) für die Jahre 2020/2021 für die Stipendien anstatt der ursprünglich geplanten 8,5 Millionen nun 52 Millionen Euro vorgesehen.

„Die Erhöhung der Stipendien für die Jahre 2020 und 2021 um 43,5 Millionen Euro ist unsere Antwort auf die schwierige Situation der Soloselbstständigen in der Corona-Krise“, sagte Grütters der Zeitung.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen: Tönnies sorgte für Tausende Neuinfektionen

+++ 05.15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 569 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 203 368 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 23.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9101 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 189 000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Update vom Donnerstag, 23.07.2020, 04.30 Uhr: Im Zusammenhang mit dem Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück sind inzwischen mehr als 2100 Corona-Infektionsfälle festgestellt worden. „Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2119 Fälle zu“, sagte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Hinzu kämen 67 weitere Fälle, bei denen ein Zusammenhang zu dem Schlachtbetrieb möglich sei. Todesfälle in diesem Zusammenhang gebe es bislang aber keine.

Unter den definitiv im Zusammenhang mit dem Schlachthof stehenden Infizierten seien 41 stationär behandelt worden, sagte Laumann der Zeitung. Inzwischen habe sich die Lage insbesondere im Kreis Gütersloh beruhigt.

Laumann bekräftigte seine Haltung, dass die zeitweise Schließung des Schlachtbetriebs rechtens gewesen sei und Tönnies daher keinen Anspruch auf Lohnkostenerstattung habe. „Ich gehe davon aus, dass das auch vor Gericht Bestand hat“, sagte Laumann mit Blick auf eine mögliche juristische Auseinandersetzung. Tönnies hatte zuvor erklärt, auf der Lohnkostenerstattung zu bestehen.

RKI: R-Wert sinkt auf deutlich unter 1,0

+++ 22.24 Uhr: Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 22.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 0,89 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat den aktuellen R-Wert für Deutschland bekannt gegeben.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat den aktuellen R-Wert für Deutschland bekannt gegeben. © Julian Stratenschulte / dpa

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 22.7., 0.00 Uhr, bei 1,01 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Wegen Corona: Reiserückkehrer sollen am Flughafen getestet werden

+++ 17.40 Uhr: Wer aus sogenannten Risikogebieten im Ausland einreist, soll künftig unmittelbar nach der Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden. Dazu sollen an deutschen Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Auf eine entsprechende Empfehlung verständigten sich die Gesundheitsminister der Bundesländer bei einer Schaltkonferenz.

Bisher müssen Menschen, die aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten zurückkehren, in Deutschland zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne. Ob sie das tatsächlich immer tun, ist aber fraglich. Deshalb will die Politik hier nachjustieren.

Corona-Ausbruch in fränkischer Kleinstadt

Zuletzt hatten deutsche Urlauber für Aufsehen gesorgt, die am Ballermann auf Mallorca ohne jegliche Schutz- oder Abstandsmaßnahmen ausgelassen feierten. Die neue Regelung bezieht sich allerdings ausschließlich auf Corona-Risikogebiete. Als solche werden noch immer die meisten Länder der Welt eingestuft, nicht aber EU-Länder wie Spanien.

+++ 15.05 Uhr: Es gibt einen neuen Corona-Hotspot in Franken: Mit Massentests und geschlossenen Schulklassen will Rehau einen Corona-Ausbruch eindämmen. In der Kleinstadt im Landkreis Hof waren nach mehr als einem Monat ohne neue Infektionen innerhalb weniger Tage 15 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2* getestet worden. Der erste Covid-19-Fall sei ein Familienvater gewesen, sagte Landrat Oliver Bär (CSU) am Mittwoch. Bei zwei seiner Kinder sei das Virus ebenfalls nachgewiesen worden. Deshalb stehen auch zwei Schulklassen in Rehau unter Quarantäne.

„Bislang gibt es mit Ausnahme der Kinder des Familienvaters keine positiv Getesteten in der Schule“, sagte Bär. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, können sich alle der knapp 10.000 Einwohner seit Mittwoch kostenlos an einer mobilen Teststation auf das neuartige Virus testen lassen. An drei Nachmittagen werden dort Abstrich gemacht. Zudem soll es Tests in den Seniorenheimen geben.

Bundesarbeitsminister bringt Verbot zu Werkverträgen auf den Weg

+++ 13.08 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat das geplante Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie auf den Weg gebracht. Der SPD-Politiker habe den Gesetzentwurf zur Abstimmung in der Regierung verschickt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch aus Regierungskreisen. Das Kabinett solle am 29. Juli zustimmen.

Die Bundesregierung reagiert damit auf die Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen, in denen sich Hunderte Beschäftigte infiziert hatten. Der Reuters vorliegende Gesetzentwurf sieht zudem schärfere Vorschriften für Gemeinschaftsunterkünfte von Beschäftigten und eine Mindestquote von jährlichen Vor-Ort-Kontrollen in den Betrieben vor.

Das Fleischerhandwerk und ähnliche Kleinbetriebe mit bis zu 30 Beschäftigten werden von den Neuregelungen ausgenommen. In größeren Betrieben darf das Schlachten, Zerlegen und die Verarbeitung von Fleisch ab Anfang nächsten Jahres nur noch von Arbeitnehmern des eigenen Betriebes erledigt werden. „Der Einsatz von Werkvertrags- und Leiharbeitnehmern ist damit künftig in diesem Bereich nicht mehr zulässig“, heißt es in dem Entwurf für ein Arbeitsschutzkontrollgesetz.

Uniklinik-Chef spricht über die Corona-Krise

+++ 11.17 Uhr: Zu Beginn der Corona-Krise wurden Befürchtungen laut, dass das deutsche Gesundheitssystem mit den Auswirkungen durch das Virus überfordert sein könnte. Das Gegenteil war der Fall. Hermann Reichenspurner, Direktor an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf spricht im „Spiegel“-Interview davon, dass Deutschland aufgrund der Qualität der Intensivmedizin „wahrscheinlich so gut auf diese Krise vorbereitet war wie kein anders Land.“

Trotzdem habe die Corona-Krise auch die schlechten Seiten der deutschen Kliniken zum Vorschein gebracht. Und die beschränke sich, laut Reichenspurner, keinesfalls auf die Anzahl der Intensivbetten, sondern um die Zahl der Pflegekräfte. „Das Pflegepersonal musste während der Krise unglaublich schwer schuften“. Man dürfe nicht vergessen, wie viel Zeit und Aufwand ein Corona-Patient erfordere. Dazu trage man Schutzkleidung und Masken, die den Arbeitsalltag äußerst unangenehm machen. „Mit dieser Montur muss körperliche Schwerstarbeit verrichtet werden.“

Auf die Nachfrage, ob Reichenspurner die Diskussion über fehlende Beatmungsgeräte nachvollziehen könne, antwortet er: „Die wichtigere Frage nach ausreichend Pflegekapazitäten wurde nur sehr selten gestellt, weil Politiker und die meisten Spezialisten nicht wissen, wie ein Krankenhaus funktioniert.“ Man habe zwar in Deutschland mehr Krankenhausbetten im Vergleich mit europäischen Nachbarländern, aber die Betten alleine würden nicht zählen. Für Reichenspurner sind vor allem zwei Dinge wichtig: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung der Pflegekräfte.

Coronavirus: RKI meldet aktuelle Fallzahlen - Corona verstärkt Kinderarmut

+++ 07.00 Uhr: Die Corona-Krise droht die Probleme mit Kinderarmut weiter zu verschärfen. Eltern benachteiligter Kinder und Jugendlicher arbeiteten häufig in Teilzeitarbeit oder als Minijobber und seien in der Pandemie-Zeit von Jobverlusten oder Einkommenseinbußen überdurchschnittlich stark betroffen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse der Bertelsmann-Stiftung. Wegen der Corona-Auswirkungen bestehe die Gefahr, dass viele arme Kinder „durchs Raster fallen“, warnte der Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, Jörg Dräger.

Dies liege auch daran, dass zahlreiche außerhäusliche Unterstützungsangebote in der Zeit des Lockdowns zumindest zeitweise eingestellt worden seien, erklärte Dräger. Die Stiftung beruft sich unter anderem auf Auswertungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Problemverschärfend wirkt demnach auch das Homeschooling. Kinder aus armen Verhältnissen verfügten oft nicht über die dafür notwendige technische Ausstattung und hätten vielfach auch keine Rückzugsräume für ungestörtes Lerne. So hätten 24 Prozent der Kinder in Haushalten, die Grundsicherung beziehen, keinen Zugang zu einem internetfähigen PC.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen

Update vom Mittwoch, 22.07.2020, 05:40 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 454 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202 799 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 22.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9095 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 5 im Vergleich zum Vortag. Bis Mittwochmorgen hatten 188 600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 21.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,04 (Vortag: 1,15). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Können Hunde das Coronavirus riechen?

+++ 14.15 Uhr: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will sich ein Bild von Tests darüber machen, ob Hunde der Bundeswehr eine Coronavirus-Infektion riechen können. An diesem Freitag (24. Juli) besucht die CDU-Chefin die einzige Diensthundeschule der Bundeswehr bei Ulmen in der Vulkaneifel, wie das Kommando Streitkräftebasis am Dienstag mitteilte. Vorführungen mit Diensthundeführern und ihren Tieren sollen Kramp-Karrenbauer einen vielfältigen Einblick in die besondere Dienststelle geben.

Die Bundeswehr und die Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover testen dort in einem Projekt, ob Diensthunde eine Coronavirus-Infektion am Geruch von Speichelproben erkennen können. Beteiligt sind nach früheren Angaben Schäferhunde, Spaniel und Retriever. Spürhunde können mit ihrem Geruchssinn nicht nur Sprengstoffe oder Drogen wahrnehmen, sondern auch verschiedene Krebserkrankungen und die drohende Unterzuckerung von Diabetikern - so ist die Idee für das Projekt entstanden.

Corona in Deutschland: Horst Seehofer macht Fußball-Fans Hoffnung

+++ 10.00 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer macht Fußball-Fans Hoffnung auf eine Rückkehr in die Stadien zur neuen Saison. „Ich bin schon länger der Meinung, dass man in die Stadien wieder Zuschauer lassen kann - wenn es ein starkes Hygienekonzept gibt“, sagte der in der Regierung für den Sport zuständige CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“ (Dienstag). Die Bundesligisten, die die abgelaufene Saison wegen den Folgen der Corona-Pandemie noch in leeren Stadien beenden mussten, arbeiten aktuell an Plänen, um zur neuen Spielzeit zumindest wieder einen Teil ihrer Arenen mit Zuschauern füllen zu können.
 

Antikörper bei Corona-Patienten könnte für Immunität sorgen

+++ 7.30 Uhr: Corona-Patienten haben einer Studie zufolge in vielen Fällen dauerhaft so viele Antikörper, dass eine erneute Infektion mit dem Virus vermutlich abgewehrt werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie an 327 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan, die zu den weltweit ersten infizierten Menschen gehören. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten seien sechs Monate nach ihrer Erkrankung noch biologisch aktive Antikörper nachgewiesen worden, die fähig seien, das Virus unschädlich zu machen, sagte der Virologe Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen.

+++ 6.50 Uhr: Knapp 400 Bundeswehr-Soldaten haben sich laut einem Medienbericht bislang mit dem Coronavirus infiziert. Derzeit gebe es jedoch nur noch sieben aktive Fälle, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf Angaben des Verteidigungsministeriums. Insgesamt haben sich demnach 396 infiziert, 389 seien wieder gesund.

In vielen Einheiten hätten bis zu 80 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice gearbeitet. Die zum 1. April eingestellten Rekruten seien erst zum Sommer eingestiegen.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen

Update vom Dienstag, 21.07.2020, 6.30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 522 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202 345 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 21.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9090 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 4 im Vergleich zum Vortag. Bis Dienstagmorgen hatten 188 100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,15 (Vortag: 1,25).

Corona-Ausbruch: Tönnies kündigt Veränderung im Betrieb an

+++ 17.45 Uhr: Deutschlands größter Schlachtkonzern Tönnies, bei dem sich rund 1400 Arbeiter mit dem Corona-Virus infiziert hatten, kündigt konkrete Veränderungen im Unternehmen an. In dieser Woche läuft noch ein Probebetrieb mit verminderter Belegschaft. Bis zum 1. September sollen laut einer Mitteilung 1000 Werkvertragsarbeiter*innen einen Arbeitsvertrag in Rheda-Wiedenbrück erhalten. Das Jahresziel sei es, die „Mitarbeiter der Kernbereiche direkt beim Unternehmen einzustellen“. Auch plane Tönnies, rund 400 Wohnplätze in Rheda-Wiedenbrück für die zukünftigen Angestellt*innen anzumieten.

Nach dem massiven Corona-Ausbruch innerhalb der Belegschaft geriet Tönnies stark in die Kritik. Mit dem Vorhaben, Werkvertragsarbeiter*innen, die bislang für Subunternehmer arbeiteten, einzustellen, würde das Unternehmen eine Forderung der Politik erfüllen. Die Bundesregierung hatte angekündigt, ab 2021 Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischindustrie abzuschaffen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will dafür noch im Juli einen Gesetzesentwurf für bessere Arbeitsbedingungen vorlegen.

Corona in Deutschland: Neu-Infektionen auf Schlachthof und Gemüsehof

Erstmeldung, Montag, 20.07.2020, 16.45 Uhr: Auf einem Wiesenhof-Schlachthof in Niedersachsen haben sich erneut Mitarbeiter*innen mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert. Nach dem Corona-Ausbruch will der Landkreis Vechta weitere Kontaktpersonen ermitteln. Ein Großteil des potenziell in Frage kommenden Personenkreises sei bereits kontaktiert worden und unter Quarantäne gestellt. Am Montag solle jedoch die Suche nach weiteren möglichen Kontakte aus dem persönlichen Umfeld der Mitarbeiter*innen gesucht werden. Das teilte ein Sprecher des Landkreises mit.

Nach Angaben des Landkreises haben die sich mit dem Corona-Virus infizierten Menschen des Hähnchenschlachthofs Oldenburger Geflügelspezialitäten in Lohne, welches zur PHW-Gruppe (Wiesenhof) gehört, größtenteils im privaten Kontakt mit dem Virus infiziert. Der Schlachtbetrieb selbst gehe daher weiter.

Mindestens 66 Menschen haben sich infiziert. Die Wohnorte der Betroffenen sind folgende:

Der Schlachthofbetrieb plane, so der Sprecher, weitere Corona-Testungen für die Mitarbeiter*innen.

Corona in Deutschland: Elf Corona-Infizierte auf Gemüsehof in Borken

Auch auf einem Gemüsehof im Kreis Borken im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Von den am vergangenen Donnerstag entnommenen 148 Abstrichen sind laut einer Mitteilung des Kreises am Montag 11 Abstriche positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Für die Mitarbeiter*innen hat der Kreis eine Kontaktbeschränkung verordnet. Das Verlassen des Hofes sei untersagt. Der Großteil der Belegschaft wohne den Angaben zufolge auf dem Betriebsgelände. Man plane eine weitere Corona-Testung der gesamten Belegschaft, sagt Landrat Kai Zwicker. Laut ihm bestehe keine Gefährdung der Bevölkerung im Kreis Borken.

„Die zuständigen Behörden - Gesundheitsamt, Stadt Borken, Amt für Arbeitsschutz - und der Betriebsinhaber arbeiten eng bei der Durchführung der bereits angeordneten Schutzmaßnahmen zusammen“, führt der Landrat weiter aus. Auch der WDR berichtete über das Infektionsgeschehen auf dem Gemüsehof.

Corona in Deutschland: Erntehelfer*innen bei Bonn infiziert

Bei Bonn haben sich auf einem Obsthof 19 der 323 Mitarbeiter*innen mit dem Corona-Virus infiziert. Am Donnerstag war eine Corona-Infektion bei einer Angestellten festgestellt worden, woraufhin die gesamte Belegschaft am Samstag getestet wurde. Das sagte am Montag auf einer Pressekonferenz die Kreisdirektorin des Rhein-Sieg-Kreises, Svenja Udelhoven. Alle Mitarbeiter*innen würden sich in Quarantäne befinden.

Corona-Krise in Deutschland: Tönnies fährt Betrieb eingeschränkt hoch: „Nur 10.000 Schweine pro Schicht“

In Deutschland geht die Sorge vor der zweiten Corona-Welle um. Doch ist sie schon da, oder nicht? Wissenschaftler, Verbände und Politiker sind sich uneins.

Corona-Krise in Deutschland: 174 Erntehelfer in Bayern mit Corona infiziert* - Söder kündigt strenge Kontrollen an. *fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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