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Bolivien: Präsidentin mit Coronavirus infiziert

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Von: Stefan Krieger

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Nach Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro und dem honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández ist Jeanine Añez die dritte Regierungschefin in Lateinamerika, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Update vom Freitag, 10.07.2020, 7.05 Uhr: Ein weiteres lateinamerikanisches Staatsoberhaupt hat sich mit dem Coronavirus infiziert: Auch die Boliviens Übergangspräsidentin Jeanine Áñez wurde positiv auf den neuartigen Erreger getestet. Ihr gehe es gut, und sie werde von zuhause aus arbeiten, teilte die 53-Jährige am Donnerstag mit. Vor ihr war das Coronavirus bereits bei Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro und dem honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández festgestellt worden.

Áñez kündigte per Video im Internetdienst Twitter an, dass sie mindesten zwei Wochen in Quarantäne bleiben werde. Nach 14 Tagen werde sie sich einem weiteren Test unterziehen. Die rechtsgerichtete Politikerin kandidiert bei der Präsidentschaftswahl am 6. September. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in dem südamerikanischen Land waren ursprünglich für Anfang Mai angesetzt gewesen, aber wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.

Auch drei Mitglieder von Áñez‘ Kabinett haben sich mit dem Coronavirus infiziert. In Bolivien wurden bislang insgesamt knapp 43.000 Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die offizielle Zahl der Todesopfer der Pandemie im Land lag am Donnerstag bei 1577. Wie eine Studie aus den USA zeigt, hat jeder dritte junge Erwachsene Risikofaktoren für eine schwere Corona-Erkrankung.

Corona in Israel: Militärchef und mehrere Tausend Soldaten in Quarantäne

+++ 20.54 Uhr: Nachdem die Zahl der Neuinfektionen in Israel Rekordwerte erreicht hat, breitet sich das Coronavirus jetzt auch in der israelischen Armee aus. Tausende Soldaten und Militär-Mitarbeitende befinden sich in Quarantäne – darunter auch Militärchef Aviv Kochavi.

Dieser war mit einem Soldaten in Kontakt gekommen, der mittlerweile positiv auf Covid-19 getestet wurde. Laut einer israelischen Armeesprecherin sind derzeit 316 Soldaten mit dem Coronavirus infiziert. In Quarantäne befinden sich etwa 9100 Soldatinnen, Soldaten und Armee-Mitarbeitende.

Österreich plant Corona-Ampeln: Farben zeigen jeweilige Warnstufe an

+++ 20.21 Uhr: Österreich will ein Ampelsystem einführen, mittels dessen die jeweilige Corona-Warnstufe in den Bezirken dargestellt werden kann. Bei der Bewertung der Warnstufe sollen die Ansteckungszahlen, die Kapazitäten der Krankenhäuser in den jeweiligen Bezirken, die Nachverfolgbarkeit der Fälle sowie die Testzahlen berücksichtigt werden.

An den Farben von Grün bis Rot lässt sich dann die jeweilige Infektionslage in den einzelnen Bezirken in Österreich erkennen. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz betont die damit einhergehende Möglichkeit, regional entsprechend auf das Coronavirus zu reagieren. Darüber hinaus sollen Corona-Testprogramme in Touristen-Hotspots verstärkt werden.

Proteste in Belgrad gegen Corona-Politik der Regierung eskalieren

Update vom Donnerstag, 09.07.2020, 6.15 Uhr: In Belgrad ist es am zweiten Tag hintereinander bei Protesten gegen das Corona-Krisenmanagement der Regierung zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte in der serbischen Hauptstadt erneut Tränengas gegen Demonstranten ein, die Steine und Feuerwerkskörper auf die Beamten warfen. Zuvor hatte Präsident Aleksandar Vucic den Verzicht auf eine angekündigte Ausgangssperre in Aussicht gestellt.

In Belgrad werde es „definitiv“ schärfere Corona-Einschränkungen geben als zuletzt, sagte Vucic. Der Krisenstab seiner Regierung scheine jedoch „der Ansicht zu sein, dass es keine Ausgangssperre geben sollte“. Die endgültige Entscheidung dazu werde am Donnerstag fallen. Am Dienstag hatte Vucic eine Ausgangssperre angekündigt, die von Freitag bis Montag dauern sollte.

Vucic bezeichnete die Demonstranten als „Faschisten“. Zudem bestehe der Verdacht der „Einmischung durch ausländische Geheimdienste“, sagte der Präsident, ohne Details zu nennen. Die Opposition wirft Vucic einen zunehmend autokratischen Führungsstil vor. Die Parlamentswahlen am 21. Juni, aus der seine Fortschrittspartei (SNS) als klarer Sieger hervorgegangen war, war von mehreren Parteien boykottiert worden.

Belgrad: Demonstranten fordern Rücktritt von Präsident Vucic

Die Demonstranten fordern den Rücktritt des Präsidenten. Viele Kritiker werfen Vucic vor, die Corona-Beschränkungen mit Blick auf die Parlamentswahlen zu rasch gelockert und so eine zweite Infektionswelle begünstigt zu haben. „Die Regierung hat nur ihre eigenen Interessen im Sinn“, sagte die 53-jährige Demonstrantin Jelina Jankovic. Ihre Mitstreiterin Danijela Ognjenovic sagte, die Leute hätten genug von „frisierten“ Corona-Statistiken und seien „sehr wütend“.

Seit Anfang März wurden in dem Land fast 17.000 Infektions- sowie 330 Todesfälle gezählt. Kritiker bezweifeln aber diese Angaben und werfen der Regierung vor, das tatsächliche Ausmaß der Corona-Pandemie zu verschleiern. Bereits im März hatte die Regierung landesweit strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Diese wurden jedoch im Juni aufgehoben.

Demonstranten und Polizei geraten bei Protesten gegen die Regierung in Belgrad aneinander.
Die Proteste in Belgrad gegen die Corona-Politik der Regierung halten an. © OLIVER BUNIC

Österreich: Kärnten kündigt Maskenpflicht in Touristen-Hotspots an

+++ 15.58 Uhr: Nachdem die Grenzen teilweise wieder geöffnet wurden, verhängt Kärnten in Österreich jetzt eine abendliche Maskenpflicht für Touristen-Hotspots. Ab Freitag (10.07.2020) müssen Menschen an stark besuchten Orten immer von 21 bis 2 Uhr eine Maske tragen, um sich selbst und andere vor dem Coronavirus zu schützen.

Grund für die Einführung der Maskenpflicht ist laut Tourismus-Landesminister Sebastian Schuschnig (ÖVP) die fehlende Einsicht von Touristen, sich an die Corona-Hygienemaßnahmen, wie die Abstandsregelung, zu halten. Da Appelle nicht ausgereicht haben, folgt mit der abendlichen Maskenpflicht nun die Konsequenz, denn „Velden soll nicht zum Sommer-Ischgl werden“, betont Schuschnig. Kärnten ist das südlichste Bundesland Österreichs und vor allem bei deutschen Touristen als Urlaubsziel beliebt.

Corona im Iran: Verbot für Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien

+++ 13.00 Uhr: Wegen der steigenden Fallzahlen im Iran hat Präsident Hassan Ruhani ein Verbot für Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien angeordnet. „Bis auf weiteres sind beide verboten“, sagte Ruhani bei der Kabinettssitzung am Mittwoch.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben sich landesweit Tausende Iraner bei Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien mit dem Coronavirus infiziert, weil die Hygienevorschriften ignoriert wurden. Neben öffentlichen Verkehrsmitteln gehörten diese Feiern zu den gefährlichsten Orten für Neuinfektionen, so das Ministerium.

Im Iran sind diese Woche die Fallzahlen wieder dramatisch gestiegen. Binnen 48 Stunden starben mehr als 350 Infizierte. Im gleichen Zeitraum haben sich mehr als 5200 Menschen nachweislich angesteckt. Die Zahl der Todesopfer liegt aktuell bei mehr als 12 000, die der Infizierten bei fast 250 000, so das Gesundheitsministeriums am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna.

Corona-Lockdown in Australien: Melbourne macht dicht

Update 08.07.2020, 12.00 Uhr: Auf die Verhängung der Ausgangssperre wegen einer deutlichen Zunahme der Coronavirus-Infektionen haben die Bewohner der australischen Metropole Melbourne mit Hamsterkäufen reagiert. Die Menschen in der Hauptstadt des südlichen Bundesstaates Victoria kauften am Mittwoch die Regale der Supermärkte leer. Australiens größte Supermarktkette Woolworths teilte mit, sie habe in Victoria Einkaufsbeschränkungen für Artikel wie Nudeln, Gemüse und Zucker wieder eingeführt, nachdem überall in dem Bundesstaat Kunden die Geschäfte gestürmt hätten.

Für die mehr als fünf Millionen Einwohner von Melbourne war am Dienstag eine sechswöchige Ausgangssperre ab der Nacht zum Donnerstag angeordnet worden. Die Menschen dürfen nur für ihre Arbeit, Sport im Freien, Arztbesuche und unabdingbare Einkäufe nach draußen, Restaurants und Cafés dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen verkaufen. Auch der Schulunterricht findet erneut zu Hause statt.

Coronavirus in Australien: Melbourne wird zum Hotspot

In Melbourne werden derzeit täglich mehr als hundert Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. In den vergangenen 24 Stunden meldeten die Behörden 134 neue Fälle. Damit ist das Infektionsgeschehen in Australiens zweitgrößter Stadt allerdings bei weitem nicht so heftig wie etwa in den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern USA und Brasilien.

Doch auch wenn die neuen Ausbrüche in erster Linie Melbourne betreffen, sollten um Mitternacht (Ortszeit) die Grenzen von Victoria geschlossen geschlossen werden. Am Mittwoch bildeten sich dort daher lange Autoschlangen. Auch Urlauber, die sich noch in den Schulferien befanden, traten eilig die Heimreise an. An Grenzübergängen wurden Polizei- und Militärpatrouillen eingerichtet. Zusätzlich sollten Drohnen aus der Luft die Grenzen zu den anderen Bundesstaaten überwachen, in denen das Virus unter Kontrolle ist. Australiens Behörden haben bisher knapp 9000 Corona-Infektionen und 106 Todesfälle registriert.

Corona: Israel verzeichnet Rekordwert an Neuinfektionen

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mitteilte, wurden für Dienstag 1320 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 32 700 Infizierte registriert.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte bereits in den vergangenen Tagen bei mehr als 1000 gelegen. Zum Vergleich: Im gesamten Monat Mai waren in dem Land nur etwa 1200 neue Infektionen gemeldet worden. In Deutschland haben die Gesundheitsämter nach Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch innerhalb eines Tages 397 neue Corona-Infektionen gemeldet. Deutschland hat etwa neun Mal mehr Einwohner als Israel.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik. Vorgehalten werden ihm etwa vorschnelle Lockerungen, eine mangelnde Vorbereitung auf die zu erwartende zweite Welle und eine Fokussierung auf die Annexionspläne im Westjordanland.

Corona-Fallzahlen in Bulgarien steigen stark

Bulgarien erlebt nach der Lockerung seiner Corona-Einschränkungen nun einen schnelleren Anstieg der nachgewiesenen Neuinfektionen. Mit 188 neuen Corona-Fällen wurde am Mittwoch ein Tagesrekord seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Damit stieg die Zahl der Infektionen in dem ärmsten EU-Land mit einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen insgesamt auf mehr als 6 100. Vor einem Monat lag sie noch bei rund 2 700.

Wegen schnell steigender Corona-Fallzahlen ordnete Regierungschef Boiko Borissow bereits Ende Juni an, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser umgehend erhöht werden sollen. In Bulgarien gilt seit 22. Juni wieder Maskenpflicht in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen wie etwa Läden, Banken, Tankstellen, Behörden und Kirchen. Doch nicht wenige Bulgaren wollen sie demonstrativ nicht einhalten. Wirksame Kontrollen gibt es kaum. In Supermärkten tragen Mitarbeiter nicht selten keinen Mund-Nasen-Schutz oder ihre Masken hängen am Hals.

Corona-Krise in Bulgarien: Es herrscht große Verwirrung

Der Rückfall in Bulgarien kommt nach einem guten Start bei der Bekämpfung des Coronavirus im März mit vielen Schutzmaßnahmen samt Lockdown. Nach einer Reihe von Festtagen im April und im Mai und nach der Öffnung von Lokalen, Diskotheken, Nachtclubs sowie der Stadien für Zuschauer steigen die Fallzahlen jetzt wieder deutlich.

Gesundheitsminister Kiril Ananiew warnte, dass bei mehr als 200 Neuinfektionen pro Tag es wieder strengere Schutzmaßnahmen geben werde. Doch über den Sinn von Corona-Maßnahmen herrscht in Bulgarien große Verwirrung. Sie ist teils auf einen inzwischen aufgelösten, alternativen Corona-Stab zurückzuführen, der sich für das schwedische Modell im Umgang mit dem Coronavirus eingesetzt hatte.

Die jetzige Entwicklung ist nach Auffassung bulgarischer Experten ein zweiter Höhepunkt der ersten Corona-Welle. Für den Herbst wird eine zweite Welle befürchtet. (mit Agenturen)

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