Das Coronavirus verändert die Welt: Daten und Fakten über Infizierte, Tote und die Sterberate

Das Coronavirus breitet sich weltweit aus. Eine Übersicht über die aktuelle Lage und die Zahlen der Infektionen und Todesopfer.
- Das Coronavirus Sars-CoV-2* ist erstmals im Dezember 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetreten
- Europa ist inzwischen zum Epizentrum der Corona-Pandemie geworden
- Johns Hopkins University liefert aktuelle Daten und Fakten
Land | Infizierte | Todesfälle |
Gesamt | 435.006 | 19.625 |
China | 81.661 | 3281 |
Italien | 69.176 | 6820 |
USA | 55.225 | 593 |
Spanien | 47.610 | 3434 |
Deutschland | 34.009 | 172 |
Iran | 27.017 | 2077 |
Frankreich | 22.637 | 1100 |
Schweiz | 10.171 | 135 |
Südkorea | 9137 | 126 |
Vereinigtes Königreich | 8167 | 422 |
Quelle: Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland, USA), Fallzahlen bis zum 25.3.2020, Stand 13.40 Uhr
Baltimore - Wer derzeit auf der Suche nach Zahlen zur Coronakrise ist, landet früher oder später bei einer Universität in den USA. Die Johns Hopkins University aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland ist eine der wohl meist zitierten Universitäten dieser Tage. Sie liefert die weltweiten Daten zur Coronavirus-Pandemie und gilt allgemein als glaubwürdigste Quelle in Sachen Corona-Zahlen. Auch in Deutschland werden eher Daten der privaten Uni herangezogen als von der hiesigen Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten, dem Robert Koch-Institut (RKI).
Corona-Zahlen: In Deutschland erfassen unterschiedliche Behörden die Daten
Das föderale System der Bundesrepublik bringt es nämlich mit sich, dass in den Bundesländern unterschiedliche Behörden die Daten erfassen, bündeln und zu unterschiedlichen Zeiten veröffentlichen. So sind die ersten in der Regel die örtlichen Gesundheitsämter. Sie übermitteln ihre Daten an die Landesgesundheitsämter.
Je nachdem, wer hier wann mit den Zahlen an die Öffentlichkeit geht, können die Daten von außen betrachtet schon dann nicht mehr übereinstimmen. Das RKI sammelt die Zahlen aus den Ländern - und hinkt somit schon automatisch mit der Veröffentlichung hinterher. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wiederum bekommt die Angaben von den nationalen Behörden - also noch später.
Eine gute Quelle ist auch die Website des 17-jährigen Schülers Avi Schiffmann. Der Gymnasiast aus Seattle im US-Bundesstaat Washington hat mit seiner Seite ncov2019.live früh eine Informationslücke geschlossen und Millionen Nutzer angezogen, lange bevor Behörden oder Wissenschaftsinstitute weltweite Zahlen über die Pandemie lieferten. „Es fing nach Weihnachten als kleines Projekt an. Natürlich ahnte ich da nicht, wie groß das Virus und meine Webseite werden“, erzählt der Schüler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Homepage präsentiert die wichtigsten Fakten zu der weltweiten Coronavirus-Krise: Krankheitsfälle, Tote, Schwerkranke und Genesungen. Die Zahlen werden jede Minute aktualisiert.
Coronavirus erstmals in Wuhan aufgetreten
Erstmals aufgetreten ist das neuartige Coronavirus Sars CoV-2 Ende Dezember 2019 in der chinesischen Metropole Wuhan. Dieser Ausgangspunkt ist auch der Grund, weshalb US-Präsident Donald Trump in seinen Ansprachen nie vom Coronavirus, sondern stets vom „chinesischen Virus“ spricht - eine Eigenart, die ihn schon viel Kritik eingebracht hat.
Nach dem ersten Auftreten hat sich Virus in den darauffolgenden Monaten um den ganzen Erdball verteilt. Als Epizentrum hat die WHO Europa ausgemacht, wo die Zahl der Infizierten zuletzt rasant in die Höhe geschossen ist. Inzwischen haben zahlreiche Länder mit rigorosen Maßnahmen auf das Coronavirus reagiert. Auch Deutschland hat seine Außengrenzen zu Frankreich, Dänemark, Österreich und der Schweiz abgeriegelt, am 22. März wurde zudem eine Kontaktverbot erlassen.
Coronakrise: Italien mit erschreckend hoher Sterberate

Am schlimmsten hat es Italien getroffen. Besonders auffallend ist hier die enorm hohe Letalität, die allgemein zwischen den einzelnen Ländern stark schwankt. Während die Sterberate in Deutschland bei 0,4 Prozent liegt (das entspricht vier Todesfällen bei 1000 Infizierten), beträgt sie in Italien derzeit fast 10 Prozent.
Die Gründe für diese Unterschiede haben mit der Häufigkeit der Tests, der unterschiedlichen Qualität der Gesundheitssysteme und dem Durchschnittsalter der Infizierten zu tun.
Von Christian Stör
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