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Tuberkulose breitet sich weiter aus: Infektionsketten in andere Bundersländer?

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Von: Patryk Kubocz

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In Chemnitz weitet sich ein Tuberkuloseausbruch aus. Infektionsketten nach Bayern und Hamburg werden verfolgt.

Update von Donnerstag, 9. Februar, 13.55 Uhr: Nachdem in Chemnitz mehrere Menschen mit Tuberkulose infiziert wurden, zieht das Infektionsgeschehen nun weitere Kreise. Weitere Kontaktpersonen in anderen Bundesländern werden überprüft, erklärte die Stadt laut Deutscher Presse-Agentur (dpa). Konkret seien Kontakte nach Hamburg und Augsburg bekannt und die dortigen Behörden informiert. Nach dem Tuberkulose-Ausbruch in Chemnitz sind aktuell vier Menschen im Krankenhaus. Bei zwei Personen wurde eine offene und damit ansteckende Form der Tuberkulose festgestellt.

Röntgenbild einer Lunge mit Tuberkulose
Das Röntgenbild zeigt eine Lunge, die von einer Tuberkuloseinfektion angegriffen wurde. In Chemnitz ist es zu einem Ausbruch der Krankheit gekommen. (Symbolbild) © Imago

Tuberkulose-Ausbruch in Chemnitz: 25 Kontaktpersonen infiziert – Vier Menschen in Klinik

+++ 16.30 Uhr: Nicht bei jedem der Tuberkulose-Infizierten in Chemnitz liegt auch eine offene Lungentuberkulose vor. Neben der Pflegeschülerin sei aber nun auch eine enge Kontaktperson positiv darauf getestet worden, berichtete die Stadtverwaltung Chemnitz in einer Pressemitteilung. Es handelt sich demnach um eine ansteckungsfähige Lungentuberkulose, die behandelt werden müsse.

Aktuell werden weitere Kontaktpersonen ermittelt. Die Stadtverwaltung betonte im Statement, dass nicht jeder Kontakt zu einer Infektion und nicht jede Infektion auch zu einer Erkrankung führe. Aktuell sei bei einem Drittel der Kontaktpersonen eine Tuberkuloseinfektion festgestellt worden. Inzwischen befänden sich die Praktikantin, ihre enge Kontaktperson sowie zwei weitere Tuberkuloseverdachtsfälle im Krankenhaus. Bei diesen handele es sich um Schüler:innen der Pflegefachschule. Hier laufe die Diagnostik im Krankenhaus, so dass noch keine genaue Aussage zum Grad einer möglichen Ansteckungsgefahr möglich sei.

Diese Anzeichen können auf eine Tuberkulose-Infektion mit hinweisen.

Hauptsymptome einer TuberkuloseUnspezifische Allgemeinsymptome
Leitsymptom: Husten mit oder ohne AuswurfEinschränkungen des Allgemeinbefindens
BrustschmerzenAppetitmangel
AtemnotUnbeabsichtigte Gewichtsabnahme
Leichtes Fieber
Vermehrtes Schwitzen (besonders nachts)
Müdigkeit
Allgemeine Schwäche
Zeichen ähnlich denen eines grippalen Infektes
Quelle: RKI

Tuberkulose-Ausbruch in Chemnitz: Suche nach Kontaktpersonen verschärft

Update vom Freitag, 3. Februar, 15.15 Uhr: Nach einem Tuberkulose-Ausbruch in einem Pflegeheim in Chemnitz (Sachsen) sucht das örtliche Gesundheitsamt weiterhin nach Kontaktpersonen. Zunächst war eine offene Lungentuberkulose bei einer Pflegeschülerin der Einrichtung festgestellt worden (s. Erstmeldung).

Tuberkulose war früher auch als Schwindsucht bekannt. Über Jahrzehnte gingen die Fälle zurück, nun steigen die Todesfälle der Infektionskrankheit wieder an.

Tuberkulose-Ausbruch in Chemnitz: Bereits 25 Kontaktpersonen infiziert

Erstmeldung vom Donnerstag, 2. Februar, 16.00 Uhr: Chemnitz – In Chemnitz hat sich ein Tuberkuloseausbruch inzwischen ausgeweitet. Mitte Januar wurde in einem Pflegeheim bei einer Praktikantin der Fachpflegeschule eine offene Lungentuberkulose festgestellt. Laut der Chemnitzer Stadtverwaltung konnte nun bei einem Drittel der insgesamt 75 Kontaktpersonen ebenfalls eine Tuberkuloseinfektion festgestellt werden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Röntgenbild einer Lunge mit Tuberkulose
Das Röntgenbild zeigt eine Lunge, die von einer Tuberkuloseinfektion angegriffen wurde. In Chemnitz ist es zu einem Ausbruch der Krankheit gekommen. (Symbolfoto) © Imago

Das Gesundheitsamt in Chemnitz sucht nun nach weiteren Kontaktpersonen, die sich mit der Lungenkrankheit infiziert haben könnten. Die Pflegefachschule der Praktikantin sowie ein weiteres Pflegeheim seien von dem Ausbruch betroffen, heißt es in der Meldung der dpa. Bei den bisherigen Untersuchungen seien zudem zwei weitere Verdachtsfälle auf Tuberkulose festgestellt worden, so die Behörde. Zurzeit arbeite das medizinische Personal im Krankenhaus an der Diagnostik des Ausbruches. Erst dann könne bestimmt werden, wie hoch die Ansteckungsgefahr sei.

Tuberkulose in Chemnitz: Nicht jede Infektion führt zu schwerwiegenden Krankheit

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI), handelt es bei Tuberkulose um eine Infektionskrankheit, die über Bakterien ausgelöst wird und über eine Tröpfcheninfektion in den Körper gelangt. Dabei ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Infektion zur schweren Erkrankung führt. Nichtsdestoweniger können die Bakterien an eine weitere Person übertragen werden.

„Für das Jahr 2021 wurden insgesamt 3.896 Tuberkulose-Fälle registriert, was einer Inzidenz von 4,7 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner entspricht“, schreiben die Expert:innen des RKI in einem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland. Nach einem Anstieg der Fälle um das Jahr 2015 herum, sind die Zahlen in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Bis in das Jahr 2017 zählte das RKI rund 6.000 Tuberkulose-Patiennt:innen in Deutschland. 2020 ist die Gesamtzahl um insgesamt zwölf Prozent gesunken. (pku/dpa)

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