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Wegen William und Harry: Britisches Königshaus droht der BBC

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Von: Sandra Kathe

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Beim bislang letzten gemeinsamen öffentlichen Auftritt weihten die Brüder Prinz Harry und Prinz William eine Statue zu Ehren ihrer Mutter, Prinzessin Diana, ein.
Beim bislang letzten gemeinsamen öffentlichen Auftritt weihten die Brüder Prinz Harry und Prinz William eine Statue zu Ehren ihrer Mutter, Prinzessin Diana, ein. © Dominic Lipinski/AFP

Eine zweiteilige BBC-Dokuserie über die Söhne von Prinz Charles und Prinzessin Diana sorgt in Großbritannien für Aufregung. Die Royals erwägen sogar einen Boykott.

London - Zum wiederholten Mal in diesem Jahr entfacht ein Streit zwischen der BBC und dem britischen Königshaus. Auslöser diesmal ist die zweiteilige Dokuserie „The Princes and the Press“, deren erster Teil am 22. November 2021 auf BBC2 ausgestrahlt wurde. Darin geht der Fernsehjournalist Amol Rajan für die britische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt auf die Beziehung der Söhne von Thronfolger Prinz Charles und dessen verunglückter Ex-Frau Prinzessin Diana zueinander und zur Presse ein.

Passend zum Thema hat der öffentlich-rechtliche Sender mit der Produktion eine der wichtigsten Regeln im Umgang mit der Königsfamilie in Großbritannien gebrochen, die da lautet, dass die Royals alles, was sie thematisiert, vorab zu sehen bekommen. Dass das nicht passiert ist, zog ein gemeinsames Statement von Queen Elizabeth II., ihrem Sohn Prinz Charles und Enkel Prinz William nach sich, in dem es heißt, dass man vom Umgang der BBC mit Quellen und Informationen enttäuscht sei.

Keine Freigabe des Königshauses: Britische Royals bezeichnen Vorgehen der BBC als „enttäuschend“

Generell gilt es als gang und gäbe, dass BBC und Könighaus friedlich Hand in Hand zusammenarbeiten, die Mitglieder der königlichen Familie sich immer mal wieder auf Stellungnahmen und Interviews einlassen und Einblicke in die Arbeit der royalen Wohltätigkeits-Aktionen geben - und dafür vor der Ausstrahlung ihre Freigabe erteilen. Dass das diesmal nicht geschehen ist, könnte nun womöglich sogar zu einem Boykott des Senders führen, berichtet etwa die britische Zeitung The Daily Mail, die sich neben der offiziellen Stellungnahme des Königshauses auch auf Insider-Kontakte bezieht.

In einer Stellungnahme des Palasts hieß es: „Eine freie, verantwortungsvolle und offene Presse ist von besonderer Bedeutung für eine funktionierende Demokratie.“ Dennoch komme es immer wieder vor, dass Dinge „aufgebläht“ würden und „haltlose Anschuldigungen anonymer Quellen als Fakten präsentiert“ würden. Dass Medien, darunter auch die BBC diesen Quellen glauben schenkten bezeichneten die Royals als „enttäuschend“.

Teil zwei von BBC-Dokumentation über das britische Königshaus mit brisanten Informationen

Von großer Bedeutung könnte bei der Entscheidung des Königshauses über einen möglichen Boykott wohl vor allem der zweite Teil werden, der kommenden Montag (29.11.2021) ausgestrahlt und in die Mediathek des Senders aufgenommen wird. Dabei fokussiert sich Rajan auf die Jahre 2018 bis 2021, also die Zeit, als Prinz Harry und Ehefrau Herzogin Meghan dem Leben am Hof den Rücken kehrten und in die USA auswanderten, wie es in der Ankündigung heißt.

Wie die Daily Mail berichtet, könnte es dabei auch um Gerüchte gehen, dass im Vorfeld dieser Entscheidung bewusst Negativpresse seitens der Presseverantwortlichen beider Brüder initiiert worden sei. Ähnliche Informationen hatte nach Angaben der Tageszeitung auch eine Dokumentation aus dem Frühjahr enthalten, die kurz vor ihrer Ausstrahlung auf Hinwirken der Royals verändert worden wäre.

Doku über britisches Königshaus: Kontext für das Verhältnis der Prinzen zu den Medien

Im ersten Teil der Dokumentation, der am Montag (22.11.2021) im britischen Fernsehen zu sehen war, ging es um die Rolle der Brüder in einer neuen Generation der königlichen Familie, etwa in den Monaten vor der Hochzeit von Prinz William und Herzogin Katherine. „Der Film vermittelt Kontext für das Verhältnis der Prinzen zu den Medien und geht dabei darauf ein, wie einige Zeitungen in den späten 1990ern und frühen 2000ern auch zu illegalen Maßnahmen griff“, heißt es in der Programmankündigung. (ska)

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