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Kälte-Frühling bedroht die Bienen: Imker befürchten viele tote Tiere

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Von: Kilian Bäuml

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Für die Bienen beginnt dieses Jahr erst sehr spät, das hat vor allem zwei Gründe. Imker rechnen sogar damit, dass bis zu zwölf Prozent der Bienen nicht durch den Winter gekommen sind.

Frankfurt – Ob Erdbeeren im Frühjahr, Tomaten im Sommer oder Äpfel und Kürbisse im Herbst – sie alle brauchen Bienen, um Früchte zu entwickeln. Was Imker betrifft, beginnt das Jahr eher spät. In den meisten Jahren beginnt die Auswinterungsphase der Bienen bereits im März. In diesem Jahr haben jedoch Kälteeinbrüche dazu geführt, dass die Saison der Bienen erst deutlich später beginnt. Doch das ist nicht das einzige, was den gelb-schwarzen Insekten zu schaffen macht.

Nahaufnahme einer Biene an einer Blüte
Die Bienen bestäuben zahlreiche Lebensmittel, nur so entwickeln viele Pflanzen ihre Früchte. © Mario Aurich/Imago

Das Jahr beginnt für die Bienen sehr spät – niedrige Temperaturen werden zur Gefahr

Wenn der Frühling kommt, stellen die Imker fest, ob ihre Bienen gut durch den Winter gekommen sind. „Bienen fliegen aber erst ab zehn Grad“, erklärte Stefan Berg. Er ist Leiter des Bieneninstituts bei der Bayerischen Landesanstalt für Wein und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim im Landkreis Würzburg. In diesem Jahr habe die Auswinterungsphase ungewöhnlich spät begonnen. Die niedrigen Temperaturen führen auch dazu, dass die Nektarproduktion reduziert sei. Deshalb besteht sogar die Gefahr, dass die Bienen verhungern.

Inzwischen sind die Temperaturen gestiegen und es ist laut Berg warm genug, dass die Bienen wieder fliegen können. Wie viele Bienen den Winter jedoch nicht überstanden haben, stehe noch nicht fest. Eine Umfrage unter Imkerinnen und Imkern laufe noch. Ein Zwischenstand mit etwa 700 Rückmeldungen zeige laut LWG im Freistaat einen Verlust von zehn bis zwölf Prozent. „Weniger als im Herbst befürchtet“, äußert sich Berg dazu. Doch nicht nur die ungewöhnlich lange anhaltenden Temperaturen in diesem Jahr wirken sich auf den Bestand der Bienen aus, auch ein Schädling macht ihnen zu schaffen: Die Varromilbe.

Gefahr für die Bienen: Ihre Saison startet dieses Jahr spät und ihr Hauptfeind schwächt sie zusätzlich

Laut der ARD gilt die Varromilbe als Hauptfeind der Bienen und sorgt dafür, dass jedes Jahr bis zu 15 Prozent der Bienenvölker sterben. Im Winter hatten viele Bienen mit den Nachwirkungen der Varromilbe zu kämpfen. Diese schädigt die Winterbienen, die im Herbst noch schlüpfen, was dazu führt, dass die Bienen früher sterben. „Dann wird es auch für die anderen Bienen schwer“, erklärte Berg. Denn die Winterbienen haben eine wichtige Aufgabe – sie tummeln sich um die Bienenkönigin. In ihrer Mitte ist es am wärmsten, so bringen sie ihre Königin gut durch den Winter. Nur die Bienenkönigin kann Eier legen, aus denen im Frühjahr wieder Bienen schlüpfen, deshalb ist ihr Überleben so wichtig. (kiba/dpa)

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