Hilfsmannschaften starten vom Flughafen Frankfurt nach Beirut

Erdbebenhelfer aus Deutschland sind nach Beirut aufgebrochen. Der Abflug erfolgte am Mittwoch vom Flughafen Frankfurt.
- Vom Flughafen Frankfurt aus sind Hilfskräfte nach Beirut gestartet.
- Der Großteil der Experten ist auf Erdbebenrettung spezialisiert.
- Auch Suchhunde und Hilfsmittel wurden in den Libanon geschickt.
Frankfurt - Erdbebenhelfer des Technischen Hilfswerks (THW) und der Hilfsorganisation ISAR sind am Mittwochnachmittag (05.08.2020) vom Flughafen Frankfurt aus nach Beirut abgeflogen. Im Gepäck hatten sie neben Rettungsgerät auch 15 Tonnen Hilfsmittel sowie mehrere Spürhunde.
THW-Spezialisten für Erdbebenrettung nach Beirut ausgesandt
Das THW sendet nach eigenen Angaben 50 Einsatzkräfte in den Libanon. Die meisten von ihnen sind Teil der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA). Dabei handelt es sich um Spezialisten, die meist in Erdbebengebieten zum Einsatz kommen, denn unter den Trümmern in Beirut werden noch Verschüttete und Verletzte vermutet. Da die Ausrüstung der Bergungsexperten leicht ist, kann diese in Metallkisten mit normalen Passagierflugzeugen verfrachtet werden.
Unterstützung für deutsche Botschaft in Beirut
Ebenfalls zum THW gehört ein Team aus fünf Personen zur Unterstützung der deutschen Botschaft in Beirut. Sie sollen dort im Krisenmanagement eingesetzt werden. Hinzu kommen noch ein Experte für Situationsanalyse und ein Bauchfachberater. THW-Vizepräsidentin Sabine Lackner erläuterte bei der Verabschiedung am Flughafen Frankfurt die Aufgabe der Helfer: „Vor Ort werden unsere Einsatzkräfte unter anderem die Lage erkunden und beurteilen, Verschüttete lokalisieren und retten, Gebäudeschäden beurteilen und die Botschaft unterstützen.“ Sie wünschte ihrem Team viel Erfolg und eine gesunde Rückkehr.
Auch Hilfsorganisation ISAR schickt Helfer nach Beirut
Neben den Kräften des THW brachen auch fünf Mitglieder der 2003 gegründeten gemeinnützigen Hilfsorganisation ISAR (International Search-and-Rescue) vom Flughafen Frankfurt aus auf. Das Team setzt sich laut ISAR aus einem Arzt, einem Experten für Gefahrstoffe und zwei Logistikern zusammen. Zudem wurde ein Erkundungsteam ausgesandt, welches den Einsatz einer medizinischen Notfalleinheit prüfen und gegebenenfalls vorbereiten soll.
Schwere Explosion hatte Beirut erschüttert
Der Einsatz der Rettungskräfte wurde notwendig, nachdem eine schwere Explosion am Dienstag in Beirut für weitreichende Verwüstung gesorgt hatte. Nach aktuellen Erkenntnissen soll sich zuerst gelagertes Feuerwerk entzündet haben. Dann sollen die Flammen auf eine große Menge Ammoniumnitrat übergegriffen haben. Der hochexplosive Stoff, der für die Herstellung von Dünger und Sprengstoff genutzt wird, soll sich dann entzündet haben. Nach ersten Schätzungen verloren bis zu 300.000 Menschen ihre Wohnung, 130 Tote wurden bisher gezählt, Tausende sind verletzt worden. (Von Marcel Richters)