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ASAP Rocky tritt nach Gefängnisaufenthalt wieder in Schweden auf

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Von: Christian Stör, Daniel Dillmann

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US-Rapper ASAP Rocky hat in Schweden ein erstes Konzert nach seiner Zeit im Gefängnis gegeben.
US-Rapper ASAP Rocky hat in Schweden ein erstes Konzert nach seiner Zeit im Gefängnis gegeben. © picture alliance/dpa

ASAP Rocky tritt erstmals nach seiner Verurteilung wegen Körperverletzung wieder in Schweden auf - und zieht eine tolle Show ab.

Update, 13. Dezember, 12.30 Uhr: ASAP Rocky (31) ist wieder in Schweden - und das, nachdem er dort vor vier Monaten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Der US-Rapper reiste für ein Konzert mit den schwedischen Rappern JIREEL, Z.E. und DREE LOW nach Stockholm. ASAP Rocky (Eigenschreibweise A$AP Rocky), der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, muss sich bei seinem Aufenthalt in Schweden gut benehmen, weil er bei einem Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen wieder im Gefängnis landen könnte. 

Am Mittwochabend gab er sein erstes Konzert. Er spielte in der Mehrzweckhalle Globen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Dabei thematisierte er seinen Haftaufenthalt, denn die Bühne sah zumindest für die ersten 15 Minuten ganz genauso aus wie eine - große Gefängniszelle.

„Heute habe ich nicht alle hier zusammengebracht, um über die schwedischen Behörden und die Politik sowie die amerikanische Politik zu sprechen“, sagte er einmal, ehe er zur Hälfte der Show in einer vorgetäuschten Verhaftung von der Bühne gezerrt wurde. Gegen Ende spielte er „Wild for the Night“ und ging dabei mit zwei Flammenwerfern um die Bühne. In Brand steckte er zum Glück niemanden - eine weitere Verhaftung scheint also ausgeschlossen.

Bewährungsstrafe für US-Rapper: ASAP Rocky in Schweden wegen Körperverletzung verurteilt

Update, 14. August, 14.25 Uhr: US-Rapper ASAP Rocky ist in Schweden wegen einer Straßenschlägerei zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Ein Gericht in Stockholm sprach den Musiker und zwei Begleiter der Körperverletzung schuldig. ASAP Rocky habe sein Opfer zu Boden geworfen und ihm auf den Arm getreten, befanden die Richter. Die Angeklagten hätten den jungen Mann geschlagen und getreten, während er am Boden lag.

Die Darstellung des Rappers und seiner Begleiter, es habe sich um Notwehr gehandelt, wies das Gericht zurück. Die drei hätten sich „nicht in einer Lage befunden, in der ihnen Selbstverteidigung zustand“. Die Tat sei jedoch nicht so schwerwiegend gewesen, dass sie dafür ins Gefängnis müssten. Das Opfer erhält Entschädigung. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Monate Gefängnis gefordert.

Update, 13. August, 12.30 Uhr: Morgen ist es soweit. Im Prozess gegen den afroamerikanischen Rapper ASAP Rocky fällt das Urteil. Zuvor ist Rocky noch bei einem Festival im kalifornischen Anaheim aufgetreten. „Ich bin so froh, hier zu sein“, rief Rocky seinen Fans zu. „Das war ein beängstigendes und demütigendes Erlebnis, aber ich bin hier.“ Videos zeigen, wie Fans im Publikum immer wieder „Fuck Sweden“ („Fick dich, Schweden“) skandieren

„Mit Gottes Willen werde ich für unschuldig erklärt“, sagte Asap Rocky bei seinem Auftritt am Sonntagabend. „Ihr müsst weiter für mich beten. Hoffentlich muss ich nicht zurück in den Knast, nicht für so etwas Verrücktes.“

ASAP Rocky beim Real Street Festival in Anaheim.
ASAP Rocky beim Real Street Festival in Anaheim. © dpa/Kevin Sullivan

ASAP Rocky bis zur Urteilsverkündung am 14. August freigelassen

Update, 2. August, 19.15 Uhr:  ASAP Rocky ist wieder auf freiem Fuß. Nach den Schlussplädoyers im Prozess gegen den US-Rapper ordnete das Gericht in Stockholm an, den Musiker vorläufig freizulassen. Der 30-Jährige komme bis zur Verkündung des Urteils am 14. August auf freien Fuß, hieß es. In dem Verfahren wegen Körperverletzung forderte die Anklage eine sechsmonatige Haftstrafe, die Verteidigung verlangte die Freilassung von ASAP Rocky.

Update, 30. Juli, 12.45 Uhr: Donald Trump hat in den vergangenen Tagen zwei Gesichter gezeigt. Während er einerseits oppositionelle Politiker beschimpfte und zu einer Attacke auf die Stadt Baltimore ausholte, trat er anderseits offen für den in Schweden inhaftierten afroamerikanischen Rapper ASAP Rocky ein. 

Wegen einer Straßenschlägerei in Schweden sitzt Rocky seit mittlerweile einen Monat in Haft - nun hat sein Prozess vor einem Stockholmer Gericht begonnen. Der 30-jährige Musiker, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, muss sich wegen Körperverletzung verantworten. 

Zum Auftakt des Prozesses wies der Rapper den Vorwurf zurück. Der Musiker gebe zu, den Kläger zu Boden gestoßen, auf seinen Arm getreten und ihm gegen die Schulter geschlagen zu haben, sagte Mayers Anwalt Slobodan Jovicic zum Prozessauftakt. Es handele sich jedoch nicht um Körperverletzung, sondern um einen Akt der „Selbstverteidigung“.

Der New Yorker Musiker gibt an, er habe in Notwehr gehandelt, da er von dem Kläger belästigt und provoziert worden sei. Er veröffentlichte seinerseits Videoaufnahmen, die seine Schilderung untermauern sollten.

Staatsanwalt Daniel Suneson folgte der Argumentation des 30-Jährigen nicht. Zu Beginn der Anhörung warf er ASAP Rocky und seinen Begleitern vor, den Mann gemeinsam angegriffen zu haben. Sie hätten ihn geprügelt, getreten und mit einer Flasche auf ihn eingeschlagen. Neben Aufnahmen von einer Überwachungskamera und weiteren Videos zeigte der Staatsanwalt Fotos von den Schnittwunden am Körper des 19-Jährigen.

Asap Rocky
Asap Rocky saß in Schweden in Haft. © dpa

Die auf ASAP Rockys Instagram-Konto veröffentlichten Videoaufnahmen seien bearbeitet worden, sagte Suneson weiter. Zum Beweis verwies er unter anderem auf SMS zwischen Mitgliedern aus dem Team des Musikers, aus denen hervorgeht, dass das Video „ein bisschen zurechtgemacht“ worden sei.

Der Prozess ist auf drei Verhandlungstage angesetzt. Bei einem Schuldspruch drohen dem Rapper im Höchstfall zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe.

Neben ASAP Rockys Mutter Renee Black reiste auch ein Sondergesandter der US-Regierung, Robert C. O‘Brian, für die Verhandlung an. „Der Präsident hat mich gebeten, hierhin zu kommen und diese amerikanischen Staatsbürger zu unterstützen, und wir arbeiten daran, sie so rasch wie möglich zurückzuholen“, sagte O‘Brian. 

Fans von ASAP Rocky rufen zum Boykott auf

Update, 27. Juli, 11.30 Uhr: Fans des US-Rappers ASAP Rocky haben nach der Anklage gegen den Musiker in Stockholm zum Boykott schwedischer Produkte aufgerufen. Im Kurzbotschaftendienst Twitter wurden unter anderem schwedische Fleischklößchen, das Möbelkaufhaus Ikea, die Wodka-Marke Absolut, der Autohersteller Volvo sowie der Streaming-Dienst Spotify unter dem Hashtag #boycottsweden als mögliche Ziele der Kaufverweigerung genannt.

Viele Fans bezogen sich dabei auf einen Tweet von US-Präsident Donald Trump vom Freitag, in dem er sich darüber beschwert hatte, dass die USA "so viel" für Schweden tun würden, dies andersherum aber offenbar nicht der Fall sei.

Einige erboste Twitter-Nutzer forderten den US-Präsidenten, der aktuell von einer dritten Amtszeit träumt, dazu auf, den Boykottaufruf gegen Schweden zu unterstützten. Weniger ernst gemeinte Tweets stellten angesichts des zweifelhaften Rufs von Ikea-Möbeln die Haltbarkeit schwedischer Gefängniszellen infrage. Unter dem Hashtag #JustSayNoToPickledHerring wurde zum Verzicht eingelegter Heringe aufgerufen. Auch Gerüchte über Strafzölle auf schwedische Preiselbeeren machten die Runde.

Donald Trump wütet - Schweden reagiert gelassen

Update, 26. Juli, 13.35 Uhr: Donald Trump wütet - doch die schwedische Regierung bleibt gelassen. Ein Sprecher von Regierungschef Stefan Löfven verwies im Fall des afroamerikanischen Rappers ASAP Rocky auf vorherige Aussagen des Ministerpräsidenten. „Er ist sehr deutlich dabei gewesen, dass in Schweden alle vor dem Gesetz gleich sind und sich die Regierung nicht in ein laufendes Rechtsverfahren einmischen kann“, sagte der Sprecher dem Fernsehsender SVT. 

Schwedens US-Botschafterin Karin Olofsdotter wies ebenfalls auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz hin. „In Schweden ist jeder vor dem Gesetz gleich. Die Regierung ist nicht befugt und wird nicht versuchen, sich in Gerichtsverfahren einzumischen“, schrieb sie auf Twitter.

Der frühere schwedische Ministerpräsident und Ex-Außenminister Carl Bildt schlug in dieselbe Kerbe, wurde dabei aber deutlicher. Das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit gelte für jeden und liege einer unabhängigen Justiz eben zugrunde, twitterte Bildt. „So ist es in den USA, und so ist es gewiss in Schweden. Politische Einmischung in den Prozess ist eindeutig verboten! Klar?“ 

Aktuell kämpft Donald Trump für die Freiheit für den US-Rapper ASAP Rocky.
Aktuell kämpft Donald Trump für die Freiheit für den US-Rapper ASAP Rocky. © REUTERS

In einem weiteren Tweet legte er nach: „Wenn Donald Trump versucht, in seinem eigenen Land die Justiz zu behindern, dann wird er mit den Grundsätzen der US-Verfassung in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.“

ASAP Rocky: Donald Trump kämpft mit allen Mitteln für den Rapper

Update, 26. Juli, 06.15 Uhr: Donald Trump gibt nicht auf. Mit allen Mitteln kämpft der US-Präsident für die Freiheit des afroamerikanischen Rappers ASAP Rocky, der in Schweden in Haft sitzt. Dazu nutzt er mal wieder sein Lieblingsinstrument Twitter. Dort hat er jetzt einen Tweet abgesetzt, in dem er die schwedische Regierung scharf kritisiert. Er sei „sehr enttäuscht“ von Ministerpräsident Stefan Löfven wegen dessen Handlungsunfähigkeit, schrieb Trump. „Schweden hat unsere afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen.“

Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte zuvor Anklage wegen Körperverletzung gegen den Rapper sowie zwei seiner Begleiter erhoben. Die Gerichtsverhandlung soll bereits am kommenden Dienstag beginnen. Trump hatte wegen des Falls am Wochenende mit Löfven telefoniert. Dieser wies ihn dabei auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz hin.

Der Rapper war nach einem Auftritt auf dem Stockholmer „Smash“-Festival festgenommen worden, weil er einige Tage zuvor auf offener Straße einen Mann zusammengeschlagen haben soll. Die Schlägerei wurde in einem Video festgehalten, das den Musiker belastet. Seinem Entschluss zur Anklage liege aber auch weiteres Material zugrunde, erklärte Staatsanwalt Daniel Suneson.

Trump schrieb auf Twitter, er habe Aufnahmen gesehen, die zeigten, dass Rocky von „Unruhestiftern“ verfolgt und bedrängt worden sei. „Behandelt Amerikaner fair!“, forderte der US-Präsident. Der Rapper müsse seine Freiheit zurückbekommen. „Wir machen so viel für Schweden, aber umgekehrt scheint das nicht zu funktionieren. Schweden sollte sich auf sein echtes Kriminalitätsproblem konzentrieren!“, erklärte er.

Update, 23. Juli, 13:30 Uhr: Eigentlich hatte Donald Trump vor dem Kamin im Oval Office Platz genommen, um den Fotografen Gelegenheit zu geben, ein Foto von ihm und dem pakistanischen Premierminister Imran Khan zu machen, der gerade in Washington zu Besuch war.

Doch es kam anders: Eine Reporterin sprach Trump auf die Massenproteste gegen Ricardo Rossello an, den Gouverneur Puerto Ricos. Rossello hatte sich in einem privaten Chat abschätzig über die Opfer des Hurrikans Maria im Jahr 2017 geäußert. Das und anhaltende Vorwürfe der Korruption zogen zigtausende Demonstranten auf die Straße - und veranlassten Trump, vom Thema (Pakistan) gänzlich abzuschweifen.

ASAP Rocky: Donald Trump kämpft für die Freiheit des US-Rappers - und scheitert 

Erstmeldung, 22. Juli 2019, 10:15 Uhr: Donald Trump kämpft für die Freiheit von ASAP Rocky, einem afroamerikanischen Rapper aus den USA, der in Schweden in Haft sitzt. 

Das mag verwundern, vor allem angesichts der Rassismus-Vorwürfe, mit denen sich der US-Präsident unlängst konfrontiert sah.

Kim Kardashian und Kanye West setzen sich bei Trump für ASAP Rocky ein

ASAP Rocky ist wegen eines tätlichen Angriffs seit drei Wochen inhaftiert. Das allein dürfte Trumps Aufmerksamkeit nicht wecken. Wenn aber Reality-Sternchen und ihre Ehemänner den Präsidenten auf das Schicksal Rockys hinweisen, sieht es gleich ganz anders aus. Laut der Nachrichtenagentur haben sowohl Hip Hop Star und Trump-Unterstützer Kanye West als auch seine Ehefrau Kim Kardashian den Präsidenten gebeten, sich für die Freiheit des US-Rappers einzusetzen.

In dem Fall lässt Trump sich nicht zweimal bitten. Er griff zum Telefon und rief Schwedens Premierminister Stefan Lofven an, die Freilassung von Rocky zu bewirken. Das teilte Trump der Welt - wie könnte es anders sein - per Twitter mit. Er würde persönlich bürgen für den Rapper und die fällige Kaution.

Dumm nur, dass die Freilassung auf Kaution in den USA zwar eine Möglichkeit ist, nicht aber in Schweden. Und noch dümmer, dass der schwedische Regierungschef gar nicht daran denkt, sich in die Arbeit der unabhängigen Justiz des Landes einzumischen. So blieb es wohl bei einem „freundlichen und respektvollen Gespräch“, das die beiden Staatenlenker laut Lofvens Pressesprecher Toni Eriksson führten, und in dem Lofven laut der Nachrichtenagentur AP „unterstrich, dass in Schweden jeder vor dem Gesetz gleich sei“ - selbst wenn der US-Präsident und seine Celebrity-Freunde das gerne anders hätten.

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(mit dpa/afp)

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