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Symptome: Welche Anzeichen auf Prostatakrebs hindeuten und wie er behandelt wird

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Von: Carolin Gehrmann

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Prostatakrebs verursacht lange Zeit keine Symptome. Auch eine Diagnose gestaltet oft schwierig. Doch es gibt einige gezielte Präventionsmaßnahmen, die sich lohnen.

Bremen/Heidelberg – Die Zahl der Krebserkrankungen steigt weltweit immer mehr an. Im Kampf gegen die Krankheit müsse daher die Prävention eine weitaus größere Rolle spielen, so die Ansicht von Experten. Die Erfolge in der Behandlung vieler Arten von Krebs, die schädlich sind, dürfe nicht über die hohe Zahl von Krebsneuerkrankungen hinwegtäuschen, betonte der Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Michael Baumann, anlässlich des Weltkrebstages am Freitag, 3. Februar 2023, laut der Deutschen Presseagentur (dpa).

Noch immer fehle es häufig „an evidenzbasierten, kosteneffektiven und flächendeckenden Präventionsangeboten“. Eine der Krebsarten, die bei Männern nicht nur in Deutschland immer wieder zuschlägt, ist der Prostatakrebs. Anzeichen für eine Erkrankung an Prostatakrebs sind schwer zu erkennen, obwohl die Symptome von Prostatakrebs bekannt sind. Umso wichtiger ist die richtige Vorsorge gegen Prostatakrebs, schreibt kreiszeitung.de.

Vorsorge bei Prostatakrebs: Sie steigert vor frühzeitigen Symptomen und Anzeichen die Überlebenschancen

Nach Ansicht des Experten Prof. Hartwig Huland von der Hamburger Martini-Klinik ist die Vorsorge gegen Prostatakrebs noch längstnicht so ausgebaut, wie er sich das wünschen würde. Dabei verbessert sie bei womöglichen ersten Anzeichen und Symptomen von Prostatakrebs eine frühzeitige Diagnose, die die Heilbarkeit und damit die Überlebenschancen bei Prostatakrebs in der Regel deutlich. Auch bei dieser Tumorerkrankung gilt, dass der Prostatakrebs erst Beschwerden verursacht, wenn er bereits weit fortgeschritten ist, wie Huland im Gespräch mit der Zeitung Welt erklärt. Eine gute Nachricht hat er aber dennoch: Die Zahl der Todesfälle durch Prostatakarzinome geht zurück.

Anzeichen, Symptome und Behandlung: Untersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs sollten laut Experten ausgeweitet werden

Im Jahr 2019 sind laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts (RKI) 68.579 Männer neu an Prostatakrebs erkrankt. Im Durchschnitt leben nach fünf Jahren noch 89 Prozent der Betroffenen, nach zehn Jahren sieht die Prognose mit 88 Prozent relativ ähnlich aus. Seit 2011 ist die Erkrankungsrate derer, bei denen Anzeichen und Syptome für Proststakrebs aufgetreten sind, demnach leicht rückläufig und verläuft in den letzten Jahren eher konstant. Das ist laut des RKI auch auf ein bestimmtes Früherkennungsverfahren, dem sogenannten PSA-Test, zurückzuführen, der seitdem nicht mehr so häufig angewandt wird wie zuvor. Auch Prof. Huland teilt diese Ansicht. Mit dem PSA-Test könne man einen Prostatakrebs bereits in einem sehr frühen, noch heilbaren Stadium entdecken. Denn diese Prostatakrebs verursacht, so wie viele andere Krebsarten auch, keine spezifischen Krebs-Symptome.

Grafische Darstellung eines Tumors an der Prostata
Prostatakrebs verursacht kaum Symptome. Gute Vorsorge ist daher sehr wichtig – vor allem bei familiärer Vorbelastung. (Symbolbild) © Kateryna Kon/IMAGO

Symptome und Anzeichen für Prostatakrebs – warum Betroffene zunächst einmal nichts merken

Menschen, bei denen sich im Drüsengewebe der Prostata eine bösartige Geschwulst entwickelt, merken davon in der Regel zunächst nichts. Erste Beschwerden treten laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erst dann auf, wenn der Tumor so groß ist, dass er sich auf die Harnröhre ausgeweitet hat oder sich bereits Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, außerhalb der Prostata, typischerweise im Knochen, gebildet haben. Bei einer Krebserkrankung der Prostata kann es zu folgenden Symptomen kommen:

In den meisten Fällen handelt es sich beim Auftreten dieser Beschwerden allerdings nicht um Anzeichen und Syptome für Prostatakrebs, sondern um eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Die DKG weist dennoch darauf hin, dass man in jedem Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollte, wenn man eines oder mehrere dieser Symptome bei sich beobachtet, die als Anzeichen für eine Erkrankung an Proststakrebs gelten. Schmerzen im Skelett treten erst in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auf, wenn bereits die Knochen betroffen sind und keine Heilung mehr möglich ist.

Nach Anzeichen und Symptomen: Wenn die Diagnose Prostatakrebs früh gestellt wird, sind Heilungschancen und Lebenserwartung gut

Das Ziel bei Prostatakrebs – und bei allen anderen Krebsarten – sollte also sein, sie möglichst dann zu entdecken, wenn „nur“ erste Anzeichzen und Symptome auf sie hinweisen, sie noch heilbar sind. Zudem dienen entsprechende Untersuchungen auch dazu, die Ursachen der Beschwerden von anderen Erkrankungen abzugrenzen, denn ab dem 50. Lebensjahr treten bei fast jedem zweiten Mann Veränderungen der Prostata auf. Als Diagnoseverfahren hat sich die Tastuntersuchung der Prostata bewährt. Mittels dieses relativ einfachen Verfahrens lassen sich rund ein Fünftel der Tumore feststellen – allerdings erst ab einer bestimmten Größe. Daher ist diese Methode auch nicht als alleinige Maßnahme zur Diagnose geeignet.

Ein weiteres Verfahren ist der sogenannte PSA-Test, bei dem das prostataspezifische Antigen (PSA) im Blut gemessen wird. Wenn der Wert auffällig hoch ist oder über einen gewissen Zeitraum ansteigt, dann kann das darauf hindeuten, dass ein Prostatatumor vorliegt. Dann sind weitere Untersuchungen nötig, unter anderem eine Gewebeentnahme, um ganz sicherzugehen, dass es sich wirklich um Krebs handelt. Denn der Wert kann auch durch andere Faktoren erhöht sein. „Nur in vier von zehn Fällen ist ein bösartiger Tumor der Grund“, erklärt Experte Prof. Huland gegenüber der Welt.

Risikopersonen für Prostatakrebs sollten sich engmaschig überwachen lassen

Auch Entzündungen oder gutartige Wucherungen lassen den Wert ansteigen. Deshalb wird der Test auch nicht als Vorsorgeleistung von den gesetzlichen Kassen übernommen, sondern muss aus eigener Tasche gezahlt werden. Nach Hulands Ansicht sei ein flächendeckendes Screening bei Männern mit dieser Methode aber durchaus sinnvoll, da sie sich sehr gut zur Früherkennung von Anzeichen für Prostatakrebs eignet – gerade Risikopersonen könnten von einer solchen engmaschige Überwachung profitieren. Denn bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eigneten sich nicht zur Frühdiagnose von Prostakarzinomen, da dieser Krebs nicht als einzelner Knoten oder Klumpen auftritt.

Vorsorge und Prävention von Prostatakrebs: Verschiedene Maßnahmen – Operation ist aber nicht sinnvoll

Stattdessen handelt sich laut dem Experten um viele einzelne, kleinere Herde, die nur schwer zu erkennen sind. Die Ergebnisse bei einer Untersuchung mittels MRT haben sich aber zuletzt verbessert. Prostatakrebs würde mit dieser Methode immer besser und immer früher erkannt. Zum Aufspüren verstreuter Prostatakrebszellen habe sich ein Verfahren mit radioaktiven Markern bewährt. Eine präventive Entfernung der Prostata durch eine Operation sei zur Prävention nicht sinnvoll, da die Risiken eines solchen Eingriffs die Vorteile übersteige.

Risikofaktoren und Ursachen von Prostatakrebs

Zu den Ursachen und Risikofaktoren für Prostatakrebs gehört neben dem Alter vor allem die familiäre Vorbelastung. Männer, deren Vater von der Krankheit betroffen war, haben ein doppelt so hohes Risiko, selbst an Prostatakrebs zu erkranken. Bei einem Bruder mit Prostatakarzinom ist es bis zu dreifach erhöht. Deshalb können Männer mit Krankheitsfällen im nahen familiären Umfeld schon ab dem 45. Lebensjahr zur Früherkennungsuntersuchung gehen. Weiterhin steigt das Risiko durch Rauchen und den Konsum von Alkohol – nicht nur für Prostatakrebs, sondern auch für die meisten anderen Krebsarten wie Lungenkrebs oder Darmkrebs .

Der Lebensstil hat also einen erheblichen Einfluss auf das individuelle Krebsrisiko. Ob auch bestimmte Viren wie das Humane Papillomvirus (HPV) die Kranheit verursachen können, ist noch nicht erforscht. Laut Experte Huland spricht aber einiges dafür, denn die Prostata sei nicht in sich abgeschlossen, sondern mit der Außenwelt verbunden. Außerdem stütze das verstreute Auftreten der Krebszellen im Drüsengewebe diese Theorie. Prostatakrebs könnte also möglicherweise eine Krebsart sein, mit der man sich anstecken kann.

Je nach Stadium wird Prostatakrebs unterschiedlich behandelt – mit Auswirkungen auf die Heilungschancen

Auch Hormone spielen eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle, es ist wissenschaftlich jedoch noch nicht ganz klar, welche. In der Behandlung von weiter fortgeschrittenem Prostatakrebs hat sich deshalb die Hormontherapie auch als die erfolgreichste herausgestellt. Im frühen Stadium nach ersten Anzeichenn und Symptomen, die auf Prostatakrebs hindeuten, wird die Krankheit in der Regel durch die operative Entfernung der Prostata oder durch Bestrahlung therapiert. Eine klassische Chemotherapie ist bei Prostatakrebs nicht wirksam, weil die Zellteilung zu langsam ist. Sie wird nur eingesetzt, wenn andere Behandlungsformen nicht anschlagen.

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