Stattdessen sei in jenem Moment die Entscheidung getroffen worden, auf Spezialkräfte zu warten. Die Einsatzkräfte vor Ort seien davon ausgegangen, dass der Schütze nicht mehr schieße, sondern sich lediglich verbarrikadiert habe. Dies habe sich im Nachhinein als Fehleinschätzung erwiesen. Erst um 12.50 Uhr öffneten Spezialkräfte die Tür zum Klassenraum mit einem Schlüssel, wie McCraw weiter schilderte. Diesen Schlüssel hätten sich die Einsatzkräfte vom Hausmeister besorgt.
Auf die Frage, wie viele Kinder während der Wartezeit erschossen worden seien und andernfalls womöglich hätten gerettet werden können, sagte er, dies werde noch untersucht. „Wir sind nicht hier, um zu verteidigen, was passiert ist“, sagte er. „Wir sind hier, um die Fakten darzulegen.“
+++ 18.15 Uhr: Vor dem Hintergrund der massiven Kritik hat sich nun die Polizei zu Wort gemeldet. Auf einer Pressekonferenz in der Gemeinde Uvalde wurden weitere Details zum Ablauf bekannt gegeben. Ein Hauptkritikpunkt stellt die „lange“ Untätigkeit der Beamten vor Ort dar. Victor Escalon von der Behörde für öffentliche Sicherheit in Texas begründete das Vorgehen auf der am Donnerstag (26. Mai) damit, dass den Kräften der Polizei die notwendige Spezialausrüstung gefehlt habe.
Außerdem hätten die Beamtinnen und Beamten versucht, mit dem Amokläufer zu verhandeln. Die meisten Schüsse seien ganz zu Anfang gefallen, so Escalon. „Während der Verhandlungen wurde nicht viel geschossen, außer dass er versuchte, die Polizisten auf Abstand zu halten“, so der Sprecher.
+++ 14.04 Uhr: Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule in Texas reißt die Kritik an der örtlichen Polizei nicht ab. Eltern und Zeugen werfen Polizeikräften vor, zu lange abgewartet zu haben, bevor sie die Schule letztlich stürmten. Nun berichten Medien von handfesten Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Polizeikräften vor der Grundschule in Uvalde.
Dem Wall Street Journal gegenüber erklärte eine Mutter, sie sei mit Handschellen abgeführt worden, nachdem sie die Einsatzkräfte zum Handeln aufgefordert habe. Ein Vater soll zu Boden gerungen und mit Pfefferspray besprüht worden sein. In den sozialen Netzwerken kursieren dutzende Videos, die chaotische Szenen vor der US-Grundschule zeigen. Ein Sprecher des U.S. Marshals Service stritt gegenüber der Zeitung ab, dass jemand in Handschellen gelegt worden sei.
+++ 13.15 Uhr: Noch immer ist die Lage vor allem in Texas angespannt, nachdem ein Amoklauf an einer Grundschule in Uvalde insgesamt 21 Menschenleben gefordert hatte. Nun haben „glaubhafte Drohungen“ dazu geführt, dass ein Schulbezirk in der texanischen Stadt Donna seine Schulen bis Dienstag (31. Mai) schließt. Das verkündete der Donna Independent School District auf Twitter. „Wir werden den Unterricht im gesamten District absagen und die Angestellten werden von zu Hause aus arbeiten. Die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte hat oberste Priorität“, heißt es dort. Die Drohungen werden aktuell von der Polizei untersucht.
Indes kam es im kanadischen Toronto am Donnerstag (26. Mai) zu einem tödlichen Zwischenfall. Wie das Nachrichtenportal The Independent berichtet, soll ein Mann mit einer Waffe nahe einer Grundschule von der Polizei erschossen worden sein. Daraufhin habe es Lockdowns an zahlreichen Schulen im Einzugsbereich gegeben.
+++ 10.30 Uhr: Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule in Texas hat sich nun eine weitere Überlebende zu Wort gemeldet. Im Interview mit dem TV-Sender Fox4 schilderte die zehnjährige Gemma Lopez die verstörenden Szenen. Zusammen mit ihrer Klasse habe sie einen Film angesehen, als plötzlich „eine Kugel durch die Wand“ schlug. Die Lehrkraft löschte sofort das Licht und warnte die Kinder, sich unter den Tischen zu verstecken.
„Ich hatte einfach Angst, weil ich dachte, er würde in unser Zimmer kommen und alle erschießen“, erinnert sich die Grundschülerin. Erst nach der Evakuation habe die Schülerin erfahren, dass ihre Freundin Eliahana Cruz (10) unter den insgesamt 21 Todesopfern ist.
Trotz des Amoklaufs an einer Grundschule in Texas hält die NRA an ihren Plänen fest, am heutigen Freitag (27. Mai) ihr jährliches Treffen stattfinden zu lassen. Einer der prominentesten Gäste dürfte der ehemalige US-Präsident Donald Trump sein. Im Vorfeld des Jahrestreffens verurteilte die NRA den Amoklauf in Texas, bei dem insgesamt 21 Menschen (darunter 19 Kinder) starben. Die Tat sei ein „schreckliches und böses Verbrechen“. „Obwohl die Ermittlungen noch im Gange sind und sich die Fakten noch herauskristallisieren, erkennen wir, dass dies die Tat eines einzelnen, geistesgestörten Kriminellen war“, hieß es weiter.
+++ 08.00 Uhr: Die Familie eines elfjährigen Mädchens, das das Massaker in der Robb-Grundschule in Uvalde am Dienstag (24. Mai) überlebt hat, hat nun Details über den Zustand der Überlebenden und den Tathergang bekannt gegeben, wie der US-Sender Texas NBC DFW berichtet.
Miah Cerrillos Tante und Patin Blanca Rivera sagten, die Viertklässlerin kämpfe mit der Situation und erzähle ihnen derzeit, was sie während der Schießerei gesehen und erlebt habe. Demnach habe sich die Viertklässlerin tot gestellt, nachdem der Schütze ihr Klassenzimmer betreten hatte.
„Gegen Mitternacht rief mich meine Schwägerin an und weinte: ‚Ich glaube, es hat gerade Miah getroffen. Ich glaube, jetzt ist alles Realität geworden“, so Blanca Rivera. Laut Rivera war Irma Garcia, eine der beiden getöteten Lehrerinnen, auch Miahs Lehrerin. Auch Miahs Freunde und Klassenkameraden wurden zur Zielscheibe. Miah habe sich demnach mit Blut eingeschmiert, damit sie so tun konnte, als sei sie tot, so die Tante.
Miah sei verletzt ins Krankenhaus gebracht und inzwischen wieder entlassen worden. „Mein Bruder sagte, sie habe Kugelsplitter im Rücken gehabt“, sagte die Tante der Überlebenden. „Im Moment müssen wir nur beten und Gott bitten, uns in dieser Situation zu helfen. Ich weiß, dass es traumatisch ist“, so Blanca Rivera, die selbst Mutter von drei Kindern ist.
Update vom Freitag, 27. Mai, 07.00 Uhr: Der Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas hat Entsetzen ausgelöst - so wie vor knapp zehn Jahren das Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule im US-Bundesstaat Connecticut. Maggie LaBanca hat die Bluttat damals überlebt und leidet bis heute darunter, wie sie am Donnerstag dem Sender CNN berichtete.
Sie müsse mit Licht schlafen, weil sie im Dunkeln glaube, „dass ich einen Schützen im Schatten sehe“, sagte LaBanca, die laut CNN kurz vor Beginn ihres Studiums steht. „Ich muss mit einem Kissen hinter meinem Rücken schlafen, weil ich Angst habe, dass mich ein Schütze dort erwischt, wo ich ihn nicht sehen kann.“
Knapp zehn Jahre später wache sie manchmal mitten in der Nacht abrupt auf, „weil ich das Kissen nicht mehr spüre. Oder ich habe einen Flashback oder so etwas, und es ist alles sehr real für mich“, sagte LaBanca. „Das geht nicht weg, und ich glaube, das ist vielen Leuten nicht klar.“ An der Sandy-Hook-Grundschule in Connecticut hatte im Dezember 2012 ein 20-Jähriger um sich geschossen. Er tötete 20 Schulkinder und sechs Lehrer. An der Robb Elementary School in Texas hatte sich ein 18-Jähriger am vergangenen Dienstag in einem Klassenraum verschanzt. Er tötete 19 Kinder und zwei Lehrerinnen.
+++ 22.45 Uhr: US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden werden am Sonntag (29. Mai) im texanischen Uvalde erwartet. Unterdessen war eine andere prominente Person bereits vor Ort und hat ihre Trauer bekundet: Meghan Markle, die Ehefrau von Prinz Harry, legte am Donnerstag (26. Mai) am Gedenkort für die Opfer des Amoklaufs in einer Grundschule Blumen nieder. „Sie hat diese Reise in ihrer persönlichen Eigenschaft als Mutter unternommen, um einer Gemeinschaft, die unvorstellbaren Kummer erlebt, persönlich ihr Beileid und ihre Unterstützung auszusprechen“, betonte ein Sprecher.
+++ 21.00 Uhr: Die Ermittlungsbehörden haben bei einer Pressekonferenz einen ersten zeitlichen Ablauf des Amoklaufs in einer Grundschule in Texas veröffentlicht. Demnach habe der Amokläufer um 11.28 Uhr einen Autounfall auf dem Weg zur Schule gehabt und sei zu Fuß weitergegangen. Unterwegs habe er in die Richtung zweier Zeugen geschossen. Um die Schule zu erreichen, sei er über einen Zaun geklettert und habe dann auf dem Parkplatz der Schule in Richtung Schulgebäude gefeuert. Um 11.40 Uhr habe der Schütze die Grundschule betreten, vier Minuten später wären ihm örtliche Polizisten in das Gebäude gefolgt.
„Sie [die Polizisten im Gebäude, Anm. d. Red.] hören Schüsse, werden beschossen, ziehen sich zurück und gehen in Deckung. Und während dieser Zeit nähern sie sich dem Verdächtigen“, erklärt Victor Escalon aus dem texanischen Ministerium für öffentliche Sicherheit bei einer Pressekonferenz. Etwa eine Stunde später seien die taktischen Teams der US-Grenzpatrouille eingetroffen und hätten den Verdächtigen getötet, so Escalon weiter.
+++ 20.50 Uhr: In Uvalde, dem Ort, in dem es einen Amoklauf an einer Grundschule gab, geben die örtlichen Behörden ein Update zu ihren Ermittlungen. Der Amokläufer, der 19 Kinder und zwei Erwachsene an der Robb-Grundschule getötet hat, wurde nach Angaben von Victor Escalon aus dem texanischen Ministerium für öffentliche Sicherheit bei seinem Gang in die Schule nicht von einem Schulpolizisten zur Rede gestellt. „Er ist zunächst ungehindert hineingegangen. Auf dem Weg vom Haus der Großmutter zur Schule und in die Schule wurde er von niemandem angesprochen“, so Escalon, der fortfährt: „Um das klarzustellen: Vier Minuten später kamen die Ordnungskräfte, um das Problem zu lösen.“
Die Schule sei offenbar nicht abgeschlossen gewesen, als der Schütze ankam, so Escalon. „Wir werden so viel wie möglich herausfinden, warum sie nicht verschlossen war – oder vielleicht war sie verschlossen. Aber im Moment sieht es so aus, als wäre sie unverschlossen gewesen“, erklärt Escalon weiter.
+++ 18.00 Uhr: Die Kritik von Eltern und Augenzeuginnen und Augenzeugen an der örtlichen Polizei reißt nach dem Amoklauf an einer Grundschule in Texas nicht ab. „Da waren mindestens 40 bis an die Zähne bewaffneten Polizisten, aber sie haben verdammt nochmal nichts unternommen, bis es viel zu spät war“, sagte Jacinto Cazares, dessen Tochter bei dem Blutbad getötet wurde, dem Sender ABC. „Die Situation hätte schnell vorüber sein können, wenn sie eine bessere taktische Ausbildung gehabt hätten.“
Auch der Pastor Daniel Myers, der sich am Tatort befand, übt Kritik. Gegenüber der Nachrichtenagentur afp betont er, es sei „Zeit verloren“ worden. Offenbar hätten die eingetroffenen Polizisten auf Verstärkung gewartet. „Die Eltern waren verzweifelt“, sagte Myers. „Ein Verwandter hat gesagt: ‚Ich war in der Armee, gebt mir einfach nur eine Waffe, ich gehe rein. Ich werde nicht zögern, ich gehe rein.‘“
Da waren mindestens 40 bis an die Zähne bewaffneten Polizisten, aber sie haben verdammt nochmal nichts unternommen, bis es viel zu spät war.
Der Attentäter befand sich nach Angaben der Behörden möglicherweise mehr als 40 Minuten lang in dem Gebäude, bevor er schließlich von Polizisten erschossen wurde.
+++ 15.20 Uhr: Eltern, die ihre Kinder bei dem Amoklauf in der Grundschule in Texas verloren haben, kritisieren auch gegenüber der Washington Post die örtliche Polizei. Javier Cazares, dessen Tochter die Grundschule besuchte, berichtet, er sei zur Schule gefahren, weil er gehört habe, was los sei. „Wir waren fünf oder sechs Väter, wir hörten die Schüsse und Polizisten sagten uns, wir sollten zurückgehen“, zitiert die Zeitung den aufgebrachten Vater. „Wir wollten das Gebäude stürmen (...), wir wollten unseres Babys rausholen.“ Stunden später habe Cazares erfahren, dass auch seine neunjährige Tochter Jacklyn unter den Todesopfern ist.
+++ 11.00 Uhr: Nach dem Amoklauf an der Grundschule im US-Bundesstaat Texas gibt es scharfe Kritik am Vorgehen der örtlichen Polizei. Vor der Schule ausharrende Menschen haben die Beamten offenbar zum Handeln aufgefordert, als im Klassenzimmer bereits Schüsse fielen. Mehrere Frauen sollen „Geht rein da“ geschrien haben. Das berichtete der Zeuge Juan Carranza der Nachrichtenagentur AP. Er habe die Szenerie von seinem Haus aus, gegenüber der Grundschule, verfolgt. Auch nach den Aufforderungen seien die Polizisten nicht in die Schule gegangen.
Ein Vater eines Opfers kritisierte den Polizeieinsatz ebenfalls scharf. Als er vom Attentat gehört hatte, sei er zur Grundschule gerannt und hätte die Beamten vor dem Gebäude warten sehen. Verärgert soll er weiteren Eltern vorgeschlagen haben, die Schule zu stürmen. Zeuge Carranza erklärte: „Sie waren unvorbereitet.“ „Es hätte mehr getan werden können“, betonte er gegenüber AP. Am Donnerstag (26. Mai) wurde bekannt, dass der Attentäter kurz vor dem Amoklauf noch mit einer 15-Jährigen aus Frankfurt am Main Kontakt hatte (s. Update v. 06.00 Uhr).
Update vom Donnerstag, 26. Mai, 06.00 Uhr: Bereits im Laufe des Mittwochs wurde bekannt, dass der Attentäter von Uvalde seinen Amoklauf in der Grundschule auf Instagram angekündigt hatte. Offenbar waren die Ankündigungen auch an eine Jugendliche aus Frankfurt am Main adressiert. Das berichtet der US-Sender CNN. Demnach habe der 18-jährige Täter einem 15-jährigen Mädchen mehrfach seine Pläne eröffnet.
Die 15-Jährige berichtete CNN in einem Interview, dass sie zweieinhalb Wochen vor der Tat begann, mit dem Attentäter zu chatten. Der 18-Jährige habe ihr Videoaufnahmen von sich geschickt und erklärt, bald nach Europa kommen zu wollen. Sie habe den Attentäter als freundlichen Menschen, der offenbar ein Einzelgänger sei, wahrgenommen, so die 15-Jährige aus Frankfurt. Kurz bevor er das Attentat in der US-Grundschule startete, schickte er dem Mädchen demnach eine Ankündigung.
+++ 22.00 Uhr: Bei einer Pressekonferenz zum Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas ist es zu einem politischen Eklat gekommen. Der Demokrat Beto O‘Rourke unterbrach eine laufende Pressekonferenz des republikanischen Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, und kritisierte diesen für seine Haltung zu den Waffengesetzen im Land. O‘Rourke, der im November bei der nächsten Gouverneurswahl in Texas als Herausforderer gegen Abbott antreten will, warf dem Republikaner vor, nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA zu unternehmen. „Sie tun nichts“, kritisierte O‘Rourke.
Abbott reagierte auf die Vorwürfe nicht, während andere Offizielle O‘Rourke zur Ordnung riefen und ihn dazu aufforderten, den Saal zu verlassen. Ein Mann rief O‘Rourke zu: „Sie fallen aus dem Rahmen, und Sie sind peinlich.“ Ein anderer Mann beschimpfte den Demokraten wüst und sagte: „Ich kann nicht fassen, dass Sie ein kranker Bastard sind, der aus einer Sache wie dieser ein politisches Thema machen will.“ O‘Rourke verließ nach der verbalen Auseinandersetzung den Raum.
+++ 20.40 Uhr: Der texanische Senator Ted Cruz hat den Opfern des Grundschul-Massakers auf Twitter sein Beileid ausgesprochen. Dafür erntete er heftige Kritik, denn der Republikaner gilt als Gegner strenger Waffengesetze und lehnt diese seit Jahren ab. Den erneuten Vorwürfen sah sich der Politiker auch auf Twitter konfrontiert.
Mitglieder des Wahlkampfkomitees griffen Cruz auf der Social-Media-Plattform verbal an: „Ted Cruz hat 300.000 Dollar von der Pro-Waffen-Meute erhalten, also nimm deine Gebete und schiebe sie dir in den Arsch“, twitterte Kurt Bardella, Berater des Komitees. „Ihre Annahme dieses Blutgeldes sagt uns, wie viel Ihre Gebete wert sind“, fügte der Demokrat hinzu. Die Waffenlobby NRA hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Gesetzesverschärfungen verhindert.
+++ 15.45 Uhr: Alle Todesopfer und Verletzten des Amoklaufs in einer Grundschule im US-Bundesstaats Texas befanden sich laut Angaben der Polizei in einem einzigen Klassenraum. Der Amokläufer habe sich in dem Klassenraum verbarrikadiert und zwei Lehrer sowie 19 Kinder getötet, sagte Polizeisprecher Chris Olivarez am Mittwoch dem US-Sender CNN. „Das zeigt, wie abgrundtief böse dieser Schütze war“, sagte Olivarez.
Der 18 Jahre alte Schütze war nach dem Massaker am Dienstag (24. Mai) in der Robb Elementary School in Uvalde nahe San Antonio von der Polizei erschossen worden. Olivarez sagte, der Täter habe bei seinen Großeltern gelebt und zunächst auf seine Großmutter geschossen – sie sei weiterhin am Leben, hieß es. Er sei anschließend mit einem Fahrzeug geflohen und habe nahe der Schule einen Unfall gebaut. Die Polizei sei dann darüber alarmiert worden, dass eine Person mit einem Gewehr in die Schule eindringe. Bei Ankunft der Sicherheitskräfte habe der Schütze das Feuer eröffnet und zwei Polizisten verletzt. Dann habe er sich in einem Klassenraum verschanzt und damit begonnen, „auf Kinder und Lehrer zu schießen, die sich in der Klasse befanden“.
+++ 13.45 Uhr: Kurz vor dem Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas soll der Schütze eine fremde Frau auf Instagram kontaktiert haben. Wie mehrere Medien, darunter das Nachrichtenportal Focus Online berichteten, soll der 18-Jährige die ihm unbekannte Frau angeschrieben und zum Teilen seiner Waffen-Fotos aufgefordert haben. Irritiert habe die Frau geantwortet: „Was haben deine Waffen mit mir zu tun?“
Am Morgen des Tattages soll sich der Amokläufer erneut an die Nutzerin gewandt und seine Tat indirekt angekündigt haben. „Ich stehe kurz davor.“ Und: „Ich habe ein kleines Geheimnis“, habe er geschrieben. Auf die immer noch verwirrte Nachfrage der Frau habe der Schütze entgegnet, er werde es ihr vor 11.00 Uhr verraten. Die Aussagen der Frau wurden bislang nicht offiziell bestätigt.
+++ 10.45 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez haben nach dem Amoklauf in Texas ihr Beileid bekundet. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und den Hinterbliebenen der Opfer dieses unfassbaren Massakers, für das sich kaum Worte finden lässt“, schrieb Scholz in einem Tweet. Pedro Sanchez twitterte: „Dieser alltägliche Horror in den USA muss aufhören.“
Bei einer Veranstaltung auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geäußert. „Ich möchte allen Angehörigen und Familienmitgliedern der Kinder, die bei der schrecklichen Schießerei in Texas ums Leben gekommen sind, mein Beileid aussprechen“, sagte Zelensky, der per Videoschalte an der Veranstaltung teilnahm.
+++ 08.43 Uhr: Der Amoklauf an der Grundschule in Uvalde ist der zweittödlichste in der jüngeren Geschichte der USA. Nur beim Massaker an einer Schule in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut im Jahr 2012 starben mit 26 Todesopfern noch mehr Menschen.
Seit dem Jahr 1988 gab es insgesamt 13 Amokläufe an Schulen in den USA. Dabei starben seitdem 126 Menschen. Eine Übersicht der Amokläufe nur an Schulen in den USA:
Update vom Mittwoch, 25. Mai, 06.30 Uhr: Eine kaum fassbare Tat hat sich im US-Bundesstaat Texas abgespielt. Ein 18-Jähriger hat in einer Grundschule das Feuer eröffnet und mindestens 19 Schulkinder getötet. Es handelt sich um eines der verheerendsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Der Schütze betrat Ermittlern zufolge am Dienstagnachmittag (24. Mai) die Grundschule der Kleinstadt Uvalde und schoss um sich.
Dabei tötete er auch mindestens zwei Erwachsene. Nach ersten Erkenntnissen wurde der Schütze von Sicherheitskräften getötet. Es war unklar, ob er selbst zu den erwachsenen Todesopfern gezählt wurde. US-Präsident Joe Biden wandte sich nach dem Massaker an die Nation und forderte strengere Waffengesetze.
Zunächst machte die Polizei von Uvalde keine Angaben zu der Zahl der Todesopfer. Erick Estrada vom Ministerium für öffentliche Sicherheit in Texas äußerte sich im Gespräch mit dem Sender CNN erst später zu den Zahlen. Er schilderte auch die Ereignisse vor dem Massaker. Zunächst habe der Verdächtige auf seine Großmutter geschossen, sagte Estrada. Der Vorfall habe sich in der Wohnung der Großmutter ereignet – diese wurde in ein Krankenhaus gebracht. Über ihren Zustand war vorerst nichts bekannt.
Anschließend sei der Schütze mit einem Auto zur Schule gefahren und habe dort einen Unfall gebaut, sagte Estrada. Er habe daraufhin das Auto verlassen und sei mit einer Schutzweste bekleidet, einem Rucksack und einem Gewehr in die Schule eingedrungen. Dort habe er das Feuer eröffnet. Der 18-Jährige sei dann vom Sicherheitspersonal der Schule gestellt worden. Estrada betonte allerdings, dass die Ermittlungen noch liefen und diese Informationen noch vorläufig seien.
Erstmeldung vom Dienstag, 24. Mai, 23.35 Uhr: Uvalde/Washington – Bei einem Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas sind 14 Kinder und eine Lehrkraft getötet worden. Das teilte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, nach dem Angriff in der kleinen Stadt Uvalde nahe San Antonio mit.
Der Schütze sei ebenfalls tot. Der Angreifer sei nach ersten Erkenntnissen ein 18 Jahre alter junger Mann, der von Beamten getötet worden sei.
Amokläufe, auch an Schulen, kommen in den USA in trauriger Regelmäßigkeit vor. Besondere Erschütterung hatte ein Massaker an einer Grundschule vor zehn Jahren ausgelöst: Im Dezember 2012 hatte ein 20-Jähriger mit schweren psychischen Problemen in Newtown im Bundesstaat Connecticut zunächst seine Mutter erschossen. Dann war er in seine Grundschule, die Sandy Hook Elementary School, gegangen und hatte dort 20 Schulkinder und sechs Lehrer getötet. Anschließend brachte er sich selbst um. Die Tat löste damals landesweit einen Schock aus und sorgte auch über die Grenzen der USA hinaus Entsetzen aus.
Erst vor gut einer Woche hatte ein Schütze mit einem Sturmgewehr in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Er wurde noch am Tatort festgenommen. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert - 11 der 13 Opfer waren schwarz. Buffalo hat eine mehrheitlich schwarze Bevölkerung.(kh/cs/lz/sne/tab/slo mit dpa/AFP)