+++ 8.45 Uhr: Der Hollywood-Star Alec Baldwin wurde nach seinen Schüssen von der Polizei befragt: „Herr Baldwin wurde von den Ermittlern befragt“, sagte der Sprecher des Sheriffs von Santa Fe, Juan Rios, der Nachrichtenagentur AFP. Er habe demnach die Fragen der Polizisten beantwortet. „Er kam freiwillig und verließ das Gebäude, nachdem er seine Befragung beendet hatte“, sagte der Sprecher weiter. „Es wurde keine Anklage erhoben und es gab keine Verhaftungen“.
Der „Santa Fe New Mexican“ veröffentlichte Bilder eines verstört wirkenden Baldwin, die nach der Tragödie auf dem Parkplatz des Drehorts aufgenommen worden sein sollen. Die Zeitung berichtete, ihr Reporter habe den Schauspieler in Tränen aufgelöst gesehen, nachdem er von den Ermittlern befragt worden war. Der Vorfall ereignete sich auf der Bonanza Creek Ranch nahe Santa Fe, auf der schon zahlreiche Western gedreht wurden.
+++ 8.00 Uhr: Der 48-jährige Regisseur Souza, dessen Alter zunächst mit 42 Jahren angegeben worden war, wird auf der Intensivstation behandelt. The Hollywood Reporter berichtet unter Verweis auf Polizeiangaben, er schwebe in Lebensgefahr.
The Hollywood Reporter zitierte zudem einen Sprecher der Produktionsfirma, wonach es sich um einen Unfall gehandelt habe. Die Waffe, die am Set verwendet wurde, hätte demnach mit Platzpatronen geladen sein sollen.
Die Ermittlungen wurden am Donnerstagabend mit der Befragung von Zeugen fortgesetzt. Nach Angaben der Polizei wurde zunächst keine strafrechtliche Untersuchung angeordnet.
Erstmeldung: Los Angeles - Der Schauspieler Alec Baldwin hat bei den Dreharbeiten für den Western-Film „Rust“ in den USA eine Kamerafrau erschossen. „Nach Angaben der Ermittler scheint es, dass beim Filmen einer Szene eine Requisitenwaffe zum Einsatz kam, die abgefeuert wurde“, erklärte der Sheriff von Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico am Donnerstag (Ortszeit). Später teilte er mit, dass es Baldwin gewesen sei, der die Waffe abfeuerte.
Bei der Toten handelt es sich den Angaben zufolge um die Kamerafrau Halyna Hutchins. Der Regisseur Joel Souza sei bei dem Vorfall ebenfalls verletzt worden. Der Drehort auf der Bonanza Creek Ranch (Sante Fe) wurde zunächst gesperrt und die Produktion eingestellt.
Das Unterhaltungsmagazin „Deadline“ hatte bereits berichtet, dass „ein Hauptdarsteller“ des Films während der Proben den Hahn der Waffe gespannt habe, ohne zu wissen, dass sie scharfe Munition enthielt. Ein Sprecher der Produktionsfirma bestätigte, dass es einen „Unfall“ gegeben habe, „bei dem versehentlich ein Schreckschussrevolver abgefeuert wurde“.
Die 42-jährige Hutchins wurde nach Angaben des Sheriffs ins Krankenhaus geflogen, erlag jedoch ihren Verletzungen. Der ebenfalls 42-jährige Souza sei im Krankenwagen zu einem anderen Krankenhaus gebracht worden, wo er notversorgt worden sei.
Baldwin ist als Ko-Produzent und Hauptdarsteller an den Dreharbeiten beteiligt. In dem Western verkörpert er Harland Rust, einen Gesetzlosen, der mit seinem wegen Mordes zum Tode verurteilten Enkel vor dem Gesetz flieht.
Der 63-Jährige ist unter anderem für seine Hauptrolle in der Literaturverfilmung „Jagd auf Roter Oktober“ von 1990 und Auftritte in der Filmreihe „Mission: Impossible“ bekannt. Während der Amtszeit von Donald Trump imitierte er den mittlerweile Ex-US-Präsidenten regelmäßig in der Sendung „Saturday Night Live“. (ktho/vbu/judo/afp/dpa)