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Zu früh zum Jubeln

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Von: Karl Doemens

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Staatsanwalt Alvin Bragg klagt Donald Trump an.
Staatsanwalt Alvin Bragg klagt Donald Trump an. © Imago

Das Gericht wird nicht über Trumps Rolle beim versuchten Putschversuch im Januar 2021 oder die mögliche Unterdrückung von Geheimunterlagen beraten. Man kann sich fragen, warum Staatsanwalt Alvin Bragg nun vorprescht und nicht die deutlich wichtigeren anderen Verfahren abwartet. Der Kommentar.

Die Vorstellung lässt seine Gegner:innen jubeln und bringt das Blut in den Adern seiner Anhänger:innen zum Kochen: Donald Trump in Handschellen, am besten gleich in einem orangefarbenen Häftlings-Overall, vor einem Gericht in New York – das wäre das Bild des Jahrzehnts. Nie zuvor ist ein Ex-Präsident der USA vor Gericht angeklagt worden.

Doch die Geschworenen in Manhattan werden nicht über Trumps Rolle beim versuchten Putschversuch im Januar 2021 oder die mögliche Unterdrückung von Geheimunterlagen beraten. Das Gericht ist alleine für die Stormy-Daniels-Affäre zuständig.

Man kann sich daher fragen, warum Staatsanwalt Alvin Bragg nun vorprescht und nicht die deutlich wichtigeren anderen Verfahren abwartet. Klar ist jedenfalls: Nach dem Scheitern von zwei Impeachment-Verfahren hat die Justiz nur einen Schuss frei, um den Demokratieverächter Trump endlich dingfest zu machen. Gelingt das nicht, droht aus der spektakulären Anklage ein politisch fataler Rohrkrepierer zu werden.

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