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Zu zögerlich

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Von: Antje Mathez

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Das Geldhaus wird mehr unternehmen müssen als bisher, um wieder in die Gewinnzone zu kommen. Der Kommentar.

Die Deutsche Bank verkündet einen Jahresverlust von 5,3 Milliarden Euro, und ihr Chef ist gut gelaunt. Das mutet ein wenig an wie Pippi Langstrumpf und „Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt“.

Sicherlich fallen durch den Umbau hohe Kosten durch Abfindungen und die Aufgabe von Geschäftsfeldern an. Auch kämpft die Bank wie alle anderen mit den Niedrigzinsen. Allerdings muss man sich fragen, ob der Umbau am Ende zum Erfolg führen wird. Analysten beklagen zu Recht, dass die Einschnitte, die Konzernchef Sewing dem größten Geldhaus hierzulande verordnet hat, nicht weit genug gehen. Die Kritik richtet sich vor allem auf das Investmentbanking, bei dem die Einschnitte zu zögerlich ausfallen.

2022 will die Deutsche Bank noch immer 45 Prozent ihres Geschäfts mit der risikoreichen Sparte betreiben. Das wäre in Ordnung, wenn sie dabei die entsprechenden Renditen erwarten würde. Das tut sie aber nicht. Tatsächlich bewegt sie sich auf einem Profitabilitätsniveau, das selbst Sparkassen und Genossenschaftsbanken übertreffen. Hinzu kommt die Ausschüttung von Millionen Euro als Boni, während die Aktionäre seit Jahren Geld reinschießen und bei Aktienkurs und Dividende in die Röhre schauen. Da muss mehr passieren.  

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