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Warschau ist das neue Berlin

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Von: Ulrich Krökel

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Andrzej Duda (M), Präsident von Polen, führt mit dem US-Präsidenten Gespräche im Präsidentenpalast.
Andrzej Duda (m.), Präsident von Polen, führt mit dem US-Präsidenten Gespräche im Präsidentenpalast. © Marcin Obara/dpa

Warschau, so scheint es, ist das neue Berlin. Ein Kommentar zur aktuellen Lage.

Joe Biden fliegt über Deutschland hinweg nach Polen, um eine programmatische Rede zum Ukraine-Krieg zu halten. Warschau, so scheint es, ist das neue Berlin. Wo einst John F. Kennedy und Ronald Reagan historische Reden hielten, würde ein US-Präsident heute eher deplatziert wirken. Doch damit nicht genug. Biden trifft sich in Polen demonstrativ mit den „Bukarest-9“. Zu der Gruppe zählen ausschließlich osteuropäische Nato-Staaten.

Das weckt Erinnerungen an die Zeit vor dem Irak-Krieg 2003. Damals schmähte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld Deutschland und Frankreich als das „alte Europa“. Wegen der Gegnerschaft zum Krieg. Im Osten des Kontinents sei das anders. Tatsächlich schlossen sich dort viele Staaten den USA an. Der Eindruck einer erneuerten Ost-West-Spaltung täuscht aber.

Joe Biden in Polen: Einigkeit statt Risse

Biden will nicht Risse vertiefen. Auf das Bündnis mit Deutschland hat seit George Bush senior zu Zeiten der Wiedervereinigung kein US-Präsident mehr so entschieden gesetzt wie Biden.

In der Abwehr von Russlands Aggression in der Ukraine stehen die USA, Polen und Deutschland eindeutig beisammen. Das macht Hoffnung. Denn im 34. Jahr nach dem Mauerfall ist es höchste Zeit, dass ein wirklich neues Europa entsteht, ohne die alten West-Ost-Vorbehalte. (Ulrich Krökel)

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