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Vertrauen verloren

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Von: Stefan Winter

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Die Politik sollte auch nach dem ein oder anderen Skandal hinhören, wenn die Autobauer etwas sagen. Der Kommentar.

Wenn sich die Automobilindustrie äußerte, hörte die Politik hin. Das ist vorbei. Der Missbrauch dieser Macht für Hinterzimmerdeals und der Abgasbetrug haben die Verhältnisse ins Gegenteil verkehrt. Viele hören den Autobauern nicht mehr zu. Sie können sich auf viele Erfahrungen mit billiger Stimmungsmache berufen. Die Älteren mögen sich erinnern: Auch Dieselfilter und Katalysator galten der Branche einst als ungeheure Last.

Diese Stimmung ist fatal. VDA-Chefin Hildegard Müller hat einen Punkt, wenn sie warnt, Folgen politischer Entscheidungen zu „banalisieren“. Das Klimabewusstsein in Europa hat sich so dynamisch entwickelt, dass andere Dinge kaum hinterherkommen.

Die aktuelle Elektroeuphorie ist im Wesentlichen ein westeuropäisches und chinesisches Phänomen. Schon in den östlichen EU-Ländern ist davon wenig zu spüren. So richtig der Weg also ist: Seine Konsequenzen sind alles andere als banal. Um ihn zu gehen, braucht die Branche nicht einmal riesige Subventionen. Sie braucht klare, europaweit einheitliche Ziele und Rahmenbedingungen.

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