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Schwarzer Tag

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Von: Birgit Holzer

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Es ist erschütternd, wenn nur ein Drittel der Wahlberechtigten sich bei den französischen Regionalwahlen beteiligen.

Französinnen und Franzosen sind müde. Wahlmüde, politikmüde und pandemiemüde sowieso, auch wenn sich die Lage verbessert. Gerade mal ein Drittel der Wahlberechtigten gaben bei der ersten Runde der Regionalwahlen ihre Stimme ab, unter den Erstwählerinnen und -wählern waren es sogar nur 13 Prozent.

Diese Rekordenthaltung ist erschütternd, da den politisch Verantwortlichen, die gewählt wurden, nur eine geringe Legitimität zugestanden wird. Erhalten sie aber keinen Respekt, zählt das politische Wort immer weniger – ein gefährlicher Teufelskreis, in dem sich Frankreich seit mehreren Jahren befindet.

Viele erwarten schlichtweg nichts mehr von der Politik. Dieses Mal hatte in erster Linie das Rassemblement National von Rechtspopulistin Marine Le Pen das Nachsehen, das weit unter den Prognosen und den eigenen bisherigen Ergebnissen zurückblieb. Prinzipieller Protest und Ängste reichten nicht, um Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Das ist zwar begrüßenswert – für die Demokratie in Frankreich war es dennoch ein schwarzer Tag.

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