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Weiß-blauer Systemfehler

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Von: Thomas Kaspar

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Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender.
Markus Söder, CSU-Parteivorsitzender. © Peter Kneffel/dpa

CSU-Chef Söder wollte mit dem Generalsekretär Boden gut machen, seine Partei wirkt aber nach Mayers Rücktritt abgehoben und er selbst unfähig, sein Personal einzuschätzen. Der Kommentar.

Ländlich, bodenständig, katholisch“ – so hatte CSU-Chef Markus Söder seinen Generalsekretär Stephan Mayer vorgestellt. Vor der Landtagswahl in Bayern wollte er mit dem 48-Jährigen Boden gutmachen in der konservativen Wählerschaft. Das Gegenteil ist nun der Fall. Söders CSU wirkt abgehoben und er selbst unfähig, sein Personal einzuschätzen.

Der Ton gegenüber dem recherchierenden Journalisten ist inakzeptabel. Doch die dabei zutage tretende Haltung ist es noch mehr: Wir von der CSU können uns nahezu alles erlauben und kommen damit durch. Mayer mag gehen müssen, dieses Machtgehabe bleibt typisch für die CSU.

Passend dazu kam die Nachricht, dass die Staatsanwaltschaft nun – endlich – gegen Andreas Scheuer ermittelt. So wichtig es ist, ihn zur Verantwortung zu ziehen für sein Versagen als Verkehrsminister – viel wichtiger ist, dass die Wählerinnen und Wähler nicht aus den Augen verlieren: Die CSU-Führung befördert immer wieder den gleichen Typus an die Macht. Es ist der weiß-blaue Webfehler der CSU-Macht, der lang genug deren Politik bestimmt hat.

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