Wasser marsch

Auch bisher weniger gefährdete Länder wie Deutschland sind vom Wassermangel mittlerweile betroffen. Deshalb wächst auch in diesen Ländern das Problembewusstsein. Ob das reicht, um umzusteuern, wird sich in zwei Jahren zeigen. Ein Kommentar.
Ein Wendepunkt fürs Wasser? Es ist selten geworden, dass eine UN-Konferenz Optimismus versprüht. Doch beim „Wassergipfel“ der UN war es so. Am Ende lag ein dicker Aktionsplan mit fast 700 freiwilligen Verpflichtungen aus allen Ländern der Welt auf dem Tisch, um die sich fast überall zuspitzende Wasserkrise zu bekämpfen. Es geht um die Sanierung geschädigter Flüsse oder um effizientere Bewässerung in der Landwirtschaft im geschätzten Gesamtwert von 750 Milliarden Dollar. Das ist ein Wort.
Erstaunlich, dass es fast 50 Jahre gedauert hat, bis die UN dem lebenswichtigen Thema erneut eine so hochkarätige Konferenz widmete. Die Ressource droht laut einer OECD-Expertenkommission ohne radikale Gegenmaßnahmen bis 2030 um 40 Prozent abzunehmen. Bereits heute lebt ein Viertel der Weltbevölkerung ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Da von der Wasserkrise zunehmend auch reiche, bisher weniger gefährdete Länder wie Deutschland betroffen sind, wächst das Problembewusstsein. Ob das reicht, um umzusteuern, soll die nächste UN-Wasserkonferenz zeigen – in zwei Jahren.