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Söders Spiel

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Von: Andreas Schwarzkopf

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Greift an: CSU-Chef Markus Söder.
Greift an: CSU-Chef Markus Söder. © Peter Kneffel/dpa

CSU-Chef Söder fordert die Entlassung von Verteidigungsministerin Lambrecht, obwohl er weiß, dass Ministerinnen und Minister aus der Union viele Missstände bei der Bundeswehr nicht beseitigt haben. Ein Kommentar.

Da ist er wieder, der Heckenschütze Markus Söder. Diesmal fordert er die Entlassung von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, weil Deutschland nicht schnell genug Schützenpanzer an die Ukraine lieferte. Doch jeder weiß, dass die Ministerin nicht allein für die langwierigen Genehmigungen zuständig ist.

Lambrecht hat zwar seit ihrem Amtsantritt an vielen Punkten keine gute Figur gemacht. So lobte sie die Lieferung von 5000 Bundeswehr-Schutzhelmen an die ukrainische Armee noch, als längst alle das als zu wenig kritisierten. Doch sie ist nicht alleine verantwortlich für den Schlingerkurs der Ampelkoalition hinsichtlich des russischen Angriffskriegs.

An der Volte bei den Raketen aus NVA-Beständen für die Ukraine ist zudem weniger Lambrecht schuld als vielmehr die Führung der Bundeswehr, die feststellte, dass ein Teil der Boden-Luft-Raketen nicht mehr einsetzbar ist. Derartige Missstände konnten schon die Vorgängerinnen und Vorgänger von Lambrecht nicht beseitigen. Und die waren allesamt in CDU oder CSU.

Lambrecht übernahm also ein undankbares Erbe. Das zu ändern, sollte man ihr mehr Zeit geben und nicht bereits nach vier Monaten den Stab über ihr brechen. Doch diese Aufgaben wird sie angehen müssen.

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