Schwerste Geschütze gegen VW
Der systematische Betrug bei VW mit Abgaswerten von Dieselmotoren wird nun wohl gründlich gerichtlich untersucht. Das ist auch ein Zeichen an die Politik. Ein Kommentar.
Sechs Jahre ist es schon her, dass der systematische Betrug bei VW mit den Abgaswerten von Dieselmotoren aufflog. Erst jetzt wird die Angelegenheit gewissermaßen in der Hauptsache vor einem deutschen Gericht verhandelt. Angeklagt vor dem Braunschweiger Landgericht sind damals maßgebliche VW-Manager. Zu spät? Nicht unbedingt.
Es sieht schwer danach aus, als wolle das Gericht in diesem Fall noch gründlicher als gründlich vorgehen. Immerhin geht es um eine Form von organisierter Kriminalität, die in ihrer wirtschaftlichen und politischen Tragweite unerreicht ist. Das Gericht fährt deshalb das schwerste Geschütz auf, das möglich ist: Den Managern wird banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.
Das ist auch als Zeichen an die Politik zu verstehen. Sehr viel spricht dafür, dass Verantwortliche in hohen Positionen davon wussten, was bei VW und anderen Autobauern passiert. Die Wolfsburger waren aber besonders dreist, offenbar weil sie sich durch die Politik besonders gut geschützt fühlten. Jetzt wird das alles haarklein vor Gericht verhandelt. Gut so.