Putins Signale: Er muss beweisen, dass er kompromissfähig ist
Der russische Präsident muss nach dem Gesprächsangebot erst noch beweisen, ob er tatsächlich über den Ukraine-Konflikt verhandeln will und kompromissfähig ist. Ein Kommentar.
Ein paar russische Soldaten weniger an der Grenze zur Ukraine und das Gesprächsangebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Westen lösen weder den Ukraine-Konflikt noch den Streit mit den USA und den Europäern.
Doch den Moskauer Signalen könnten langwierige und komplizierte Verhandlungen folgen, die die angespannte Situation zumindest beruhigen oder gar zu einer europäischen Sicherheitsarchitektur führen, mit der alle Beteiligten leben können.

Ukraine-Konflikt: Ist Russlands Präsident Wladimir Putin zu Kompromissen fähig?
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Verloren gegangenes Vertrauen muss wieder entstehen. Zudem müssen die strittigen Punkte nach und nach abgearbeitet werden. Dabei muss gelten, dass Sicherheitsfragen in Europa nur mit und nicht gegen Russland, aber auch nicht gegen die Ukraine und die anderen osteuropäischen Staaten geklärt werden können. Dafür sind Kompromisse nötig, für die sich alle Beteiligten bewegen müssen. Die Ukraine könnte beispielsweise bündnislos bleiben, wenn Russland und der Westen für die Sicherheit des Landes garantieren würden.
Vor allem Putin wird erst noch beweisen müssen, ob er zu Kompromissen fähig ist oder seinem bewährten Vorgehen treu bleibt und den Konflikt anheizt, wenn es gerade nicht nach seinem Willen läuft. (Andreas Schwarzkopf)