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Netanjahus Machtstreben

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Maria Sterkl

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Wieder auf dem Posten: Israels Verteidigungsminister Joav Galant.
Wieder auf dem Posten: Israels Verteidigungsminister Joav Galant. © Maya Alleruzzo/dpa

Mit seiner Personlentscheidung machte macht Israels Premier erneut klar, dass er sich niemandem verpflichtet fühlt: weder dem Souverän noch dem Gesetz noch seiner Partei. Ein Kommentar.

Zwei Wochen, nachdem Joav Gallant seinen Job als Verteidigungsminister Israels losgeworden ist, hat er ihn nun wieder. Benjamin Netanjahu gibt und nimmt – ob es nun Millionen sind oder Ministerämter. Wer weiß, wie lange Gallant diesmal Minister bleiben darf? Die Entscheidung liegt allein bei Netanjahu.

Der Premier hält sich offen, in zwei Jahren einen anderen, loyalen Parteikollegen ins Amt zu holen. Alle warten gespannt, niemand hat etwas mitzureden. Wer noch Zweifel hatte, ob die Hunderttausende Menschen, die vor dem Ende der israelischen Demokratie warnen, nicht womöglich übertreiben, wurde am Montag eines Besseren belehrt.

Fast nebenbei machte Netanjahu Gallant wieder zum Minister. Der Premier erklärte nicht, warum das Land durch sein fahrlässiges Handeln an den Rand eines Krieges geführt wurde und er zu einem höchst sensiblen Zeitpunkt auch noch den Verteidigungsminister gefeuert hatte. Netanjahu machte erneut klar, dass er sich niemandem verpflichtet fühlt: weder dem Souverän noch dem Gesetz noch seiner Partei – allein seinem Machtstreben.

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