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Nachdenken und streiten

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Von: Andreas Schwarzkopf

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während seiner Ansprache im Schloss Bellevue anlässlich der Veranstaltung „1918 - 1938 - 1989: Gedenken zum 9. November“.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während seiner Ansprache im Schloss Bellevue anlässlich der Veranstaltung „1918 - 1938 - 1989: Gedenken zum 9. November“. © Wolfgang Kumm/dpa

Man sollte Steinmeiers Vorschlag eines Nachdenktags über Deutschland am 9. November erweitern und die Demokratie weiterentwickeln, damit ein „Weiter so“ wie gefordert nicht mehr möglich ist. Der Kommentar.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Mitrednerinnen haben am 9. November gezeigt, dass man durchaus über Revolution und Hitlerputsch, Pogromnacht und Mauerfall sprechen kann, wenn man damit den langen und von furchtbaren Rückfällen unterbrochenen Kampf um die Demokratie in Deutschland beschreibt, deren Sieg betont und zugleich darauf hinweist, wie zerbrechlich Erreichtes sein kann.

Über all das sollte man nicht nur rückblickend nachdenken, man sollte auch darüber streiten, wie die Demokratie weiterentwickelt werden kann und muss in Zeiten von grassierendem Rechtspopulismus und Pandemie, Globalisierung und Klimaschutz. Schweigen sollte man auch nicht über die Herausforderung der Digitalisierung.

Diskutieren sollte man auch, ob dafür ein aufgeklärter Patriotismus nötig ist, wie Steinmeier es anregt. Oder ob nicht mehr Mitbestimmung, mehr Gerechtigkeit und mehr Teilhabe zielführender wären.

Schon klar, für derartige Dispute reicht nicht ein einziger Tag. Man sollte also Steinmeiers Vorschlag eines Nachdenktags erweitern, damit ein „Weiter so“ wie gefordert nicht mehr möglich ist. Aber das ist sicher im Sinne des Bundespräsidenten und seiner Mitrednerinnen. Bericht S. 4

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