Gewalt gegen Frauen: Wo bleibt die Hilfe aus Politik und Gesellschaft?

Am Valentinstag findet auch der Aktionstag gegen Gewalt an Frauen statt. Doch das reicht nicht – auch Politik und Gesellschaft sind gefragt. Ein Kommentar.
Die einen bekommen Blumen, die anderen Tritte, Faustschläge, Todesdrohungen. Der Valentinstag als Fest der Liebe und der internationale Aktionstag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen fallen auf das selbe Datum. Ist das zynisch oder richtig?
Allein in Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Jeden Tag gibt es einen Tötungsversuch. Man stelle sich vor, was diesen Angriffen an Qual vorausgeht. Als „Beziehungstaten“ werden all die Verbrechen gerne verbrämt, bei denen das weibliche Opfer ein Liebesverhältnis zum männlichen Täter hatte.
Gewalt gegen Frauen: Aktionstag ist Aufschrei an Politik und Gesellschaft
Der Aktionstag „One Billion Rising“ ist ein Aufschrei von Frauen. Vieltausendfach ausgerufen, auch hierzulande. Tut endlich etwas! Ihr in der Politik, die ihr die Istanbul-Konvention zwar unterzeichnet, aber kaum eine der Vorgaben umgesetzt habt, um Mädchen und Frauen zu schützen.
Ihr in der Gesellschaft, die ihr geschlechtsspezifische Gewalt noch immer bagatellisiert, statt in Aufklärung und Prävention zu investieren. „Eine Milliarde erhebt sich“ – hoffentlich bald die Hälfte der Menschheit.
Gewalt gegen Frauen ist auch durch Corona mehr in öffentlichen Fokus gerückt: Das Hilfesystem ist in der Corona-Pandemie oft überlastet. Die Stadt Frankfurt geht dabei jetzt aber einen weiteren Schritt und baut Hilfsangebote gegen Gewalt an Frauen aus. (Bascha Mika)