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Längst überfällig

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Die EU will eine Frauenquote in Unternehmen einführen. Es sollte längst selbstverständlich sein, dass Frauen auch an die Spitze von Konzernen gehören. Ein Kommentar

Die Frauenquote ist eine Krücke. Nicht mehr und nicht weniger. Eine Gehhilfe, um allen Beine zu machen, die allzu männlich unterwegs sind. So wie die meisten Wirtschaftsunternehmen. Die brauchen offenbar richtig Druck, damit sie kapieren, was längst selbstverständlich sein sollte: dass Frauen nicht nur die halbe Welt gehört, sondern sie auch überall hingehören – selbst an die Spitze von Konzernen. Diesen Druck will die EU endlich aufbauen und eine verbindliche Frauenquote für die Führungsetagen börsennotierter Firmen einführen.

Seit Jahrzehnten belegen Untersuchungen, dass Diversität ein ökonomischer Erfolgsfaktor ist. Doch was schert die Wirtschaftsbosse der Profit, wenn es um etwas Wichtigeres geht – den Machterhalt in der männlich dominierten Führungsblase. Dafür mobilisieren sie nach wie vor ungeheuere Beharrungskräfte.

Allerdings ist dreiste Beharrlichkeit keine männliche Spezialität. Es war die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, einst wichtigste Politikerin Europas, die eine EU-Frauenquote über Jahre erfolgreich hintertrieben hat. Gleichstellung? Welche Gleichstellung? Merkel hätte besser auf die Drohung ihrer US-Kollegin Madeleine Albright gehört: „In der Hölle gibt es einen besonderen Platz für Frauen, die andere Frauen nicht unterstützen.“ Bericht Seite 13

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