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Kommunalwahl in Großbritannien: Dürrer Denkzettel für Boris Johnson

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Von: Peter Rutkowski

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Bei den Kommunalwahlen in Großbritannien verlieren die Torys von Boris Johnson deutlich - nicht verwunderlich. Ein nachhaltiger Politikwandel ist das jedoch nicht.

London – Blöd sind sie nicht, die britischen Konservativen. Seit Wochen hatten Parteispitzen geunkt, das könne noch ganz schön eng werden bei den Kommunalwahlen in Großbritannien am Donnerstag. Von den Hausschwellen aus signalisierten Torys während des Wahlkampfes von Tür zu Tür, dass dort nur eines bei ihnen abgefragt werde: Boris Johnsons Partylaune. Und ab und an noch die gerade expandierende Explosion der Lebenshaltungskosten.

Also gab es für die Torys nicht viel Verwunderliches, als ein wichtiger Magistratssitz nach dem anderen verloren ging – nicht alle an Labour, manche an die Liberaldemokraten, manche gar an die Grünen. Man könnte daraus einen nachhaltigen Politikwandel in dem vom Brexit gepeinigten Königreich lesen wollen: weg von den „großen“ Parteien, hin zu mehr Demokratie. Fehlanzeige.

Die Torys von Boris Johnson verlieren bei der Kommunalwahl deutlich.
Die Torys von Boris Johnson verlieren bei der Kommunalwahl deutlich. © Matt Dunham/AP/dpa

Einmal steht dagegen die schiere Bräsigkeit des für das Debakel ausgemachten Hauptschuldigen Johnson. Dann weiß man lange schon, dass alle Anstalten von interner Revolte bei den Torys genau dann verpuffen, wenn wer die Frage nach dem Machterhalt stellt. Und schließlich tun die Verluste in England (Wales, Schottland und Nordirland haben die Torys noch nie interessiert) zwar weh, aber Labour, Liberale und Grüne bleiben disparate Häuflein. Schade. (Peter Rutkowski)

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